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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.

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Predigt.
an den Patronen derselben/ von welchen Hieronym. schreibt: Constantiusad Heliod.
Arianae haereseos fautor in viculo Mopsi moriens, magno dolore hosti re-
liquit imperium: Valens sagitta saucius, casam subiit rusticanam, ubi su-
pervenientibus Gotis, incendio crematus est:
Das ist/ der Constantius,
ein verthäidiger der Arianischen Ketzerey/ nach dem er in dem Dörfflein
Mopsi den Geist auffgeben/ hat er mit grossem Schmertzen seinen Feind das
Reich überlassen; der Valens aber/ nach dem er mit einem Pfeil verwundet/
hat er sich in ein Bawrenhäußlein gemacht/ da er dann von den Gothen
überfallen/ vnd verbrant worden; sondern auch dem Ario ist Judas Lohn
worden. Sintemal er durch gerechtes Gericht Gottes das Bauchgrim-
men dergestalt bekommen/ daß er sein Eingeweide mit dem Stulgang auß-
geschüttet/ vnd an dieser garstigen Stelle/ nach den er die Kirch lang vnd viel
Jar hefftig betrübet/ gestorben; auff solche Weiß hat Nicea den Sieg erhal-
ten; sonderlich aber zeuget von solchem Sieg/ daß daselbs wol gefassete Sym-
bolum,
welches wir heut zu tag daher das Nicenische Symbolum nennen/
das war gemeldtes Concilii Abscheid/ das solte eine Regul seyn/ darnach
sich die gantze Christenheit/ so damahl in die Jrr gerahten/ richten/ vnd
durch welches sie von allen andern Religionen eigentlich vnterschieden wer-
den solte. Nicenum Symbolum heisset eine Siegreich Christen-fahnen/
so vnüberwindlich bleiben wird biß ans Ende der Welt/ gleich wie das
Symbolum Athanasii von der Vnsterbligkeit/ das Symbolum Augustini
von dem Vermehren vnd Wachßthumb/ seinen Namen bekommen; wir
wollen nun das Nicenische insonderheit ansehen vnd betrachten/ so viel
der HErr seiner Gnaden Geist vnd Segen vns verleihen vnd mittheilen
wird/ Amen.

SIben Stück aber sind/ die wir allhie zu bedencken haben/ nemlich
ist/ Symboli Niceni origo, der Vrsprung des Nicenischen
Symboli. 2. materia, die Matery. 3. Forma, die Form.
4. Norma, die Norm oder Regul. 5. Finis, die Endursach. 6. die
Autorität/ Würde vnd Ansehen. 7. Fatum, der Außgang. Wir
wollen kürtzlich ein jedes nacheinander durchgehen. Das Erste ist der
Vrsprung/ da zu wissen/ daß die Verfassung dieses Symboli geschehen
auff Befehl Constantini Magni des Römischen Kaisers/ der war das a
vnd o, Ein Bischoff ausser der Kirchen (in Bestellung dessen was zur
Erbawung/ Zierd vnd Ordnung derselben von nöhten gewesen) wie er sich
selber pflegte zu nennen/ der war derjenige/ der das Concilium zusammen-
beruffen vnd demselben vorgestanden/ dem man auch deßwegen innigli-

chen
S ij

Predigt.
an den Patronen derſelben/ von welchen Hieronym. ſchreibt: Conſtantiusad Heliod.
Arianæ hæreſeos fautor in viculo Mopſi moriens, magno dolore hoſti re-
liquit imperium: Valens ſagitta ſaucius, caſam ſubiit ruſticanam, ubi ſu-
pervenientibus Gotis, incendio crematus eſt:
Das iſt/ der Conſtantius,
ein verthaͤidiger der Arianiſchen Ketzerey/ nach dem er in dem Doͤrfflein
Mopſi den Geiſt auffgeben/ hat er mit groſſem Schmertzen ſeinẽ Feind das
Reich uͤberlaſſen; der Valens aber/ nach dem er mit einem Pfeil verwundet/
hat er ſich in ein Bawrenhaͤußlein gemacht/ da er dann von den Gothen
uͤberfallen/ vnd verbrant worden; ſondern auch dem Ario iſt Judas Lohn
worden. Sintemal er durch gerechtes Gericht Gottes das Bauchgrim-
men dergeſtalt bekommen/ daß er ſein Eingeweide mit dem Stulgang auß-
geſchuͤttet/ vñ an dieſer garſtigen Stelle/ nach dẽ er die Kirch lang vnd viel
Jar hefftig betruͤbet/ geſtorben; auff ſolche Weiß hat Nicea den Sieg erhal-
tẽ; ſonderlich aber zeuget von ſolchem Sieg/ daß daſelbs wol gefaſſete Sym-
bolum,
welches wir heut zu tag daher das Niceniſche Symbolum nennen/
das war gemeldtes Concilii Abſcheid/ das ſolte eine Regul ſeyn/ darnach
ſich die gantze Chriſtenheit/ ſo damahl in die Jrr gerahten/ richten/ vnd
durch welches ſie von allen andern Religionen eigentlich vnterſchieden wer-
den ſolte. Nicenum Symbolum heiſſet eine Siegreich Chriſten-fahnen/
ſo vnuͤberwindlich bleiben wird biß ans Ende der Welt/ gleich wie das
Symbolum Athanaſii von der Vnſterbligkeit/ das Symbolum Auguſtini
von dem Vermehren vnd Wachßthumb/ ſeinen Namen bekommen; wir
wollen nun das Niceniſche inſonderheit anſehen vnd betrachten/ ſo viel
der HErr ſeiner Gnaden Geiſt vnd Segen vns verleihen vnd mittheilen
wird/ Amen.

SIben Stuͤck aber ſind/ die wir allhie zu bedencken haben/ nemlich
iſt/ Symboli Niceni origo, der Vrſprung des Niceniſchen
Symboli. 2. materia, die Matery. 3. Forma, die Form.
4. Norma, die Norm oder Regul. 5. Finis, die Endurſach. 6. die
Autoritaͤt/ Wuͤrde vnd Anſehen. 7. Fatum, der Außgang. Wir
wollen kuͤrtzlich ein jedes nacheinander durchgehen. Das Erſte iſt der
Vrſprung/ da zu wiſſen/ daß die Verfaſſung dieſes Symboli geſchehen
auff Befehl Conſtantini Magni des Roͤmiſchen Kaiſers/ der war das α
vnd ω, Ein Biſchoff auſſer der Kirchen (in Beſtellung deſſen was zur
Erbawung/ Zierd vnd Ordnung derſelben von noͤhten geweſen) wie er ſich
ſelber pflegte zu nennen/ der war derjenige/ der das Concilium zuſammen-
beruffen vnd demſelben vorgeſtanden/ dem man auch deßwegen innigli-

chen
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[139/0157] Predigt. an den Patronen derſelben/ von welchen Hieronym. ſchreibt: Conſtantius Arianæ hæreſeos fautor in viculo Mopſi moriens, magno dolore hoſti re- liquit imperium: Valens ſagitta ſaucius, caſam ſubiit ruſticanam, ubi ſu- pervenientibus Gotis, incendio crematus eſt: Das iſt/ der Conſtantius, ein verthaͤidiger der Arianiſchen Ketzerey/ nach dem er in dem Doͤrfflein Mopſi den Geiſt auffgeben/ hat er mit groſſem Schmertzen ſeinẽ Feind das Reich uͤberlaſſen; der Valens aber/ nach dem er mit einem Pfeil verwundet/ hat er ſich in ein Bawrenhaͤußlein gemacht/ da er dann von den Gothen uͤberfallen/ vnd verbrant worden; ſondern auch dem Ario iſt Judas Lohn worden. Sintemal er durch gerechtes Gericht Gottes das Bauchgrim- men dergeſtalt bekommen/ daß er ſein Eingeweide mit dem Stulgang auß- geſchuͤttet/ vñ an dieſer garſtigen Stelle/ nach dẽ er die Kirch lang vnd viel Jar hefftig betruͤbet/ geſtorben; auff ſolche Weiß hat Nicea den Sieg erhal- tẽ; ſonderlich aber zeuget von ſolchem Sieg/ daß daſelbs wol gefaſſete Sym- bolum, welches wir heut zu tag daher das Niceniſche Symbolum nennen/ das war gemeldtes Concilii Abſcheid/ das ſolte eine Regul ſeyn/ darnach ſich die gantze Chriſtenheit/ ſo damahl in die Jrr gerahten/ richten/ vnd durch welches ſie von allen andern Religionen eigentlich vnterſchieden wer- den ſolte. Nicenum Symbolum heiſſet eine Siegreich Chriſten-fahnen/ ſo vnuͤberwindlich bleiben wird biß ans Ende der Welt/ gleich wie das Symbolum Athanaſii von der Vnſterbligkeit/ das Symbolum Auguſtini von dem Vermehren vnd Wachßthumb/ ſeinen Namen bekommen; wir wollen nun das Niceniſche inſonderheit anſehen vnd betrachten/ ſo viel der HErr ſeiner Gnaden Geiſt vnd Segen vns verleihen vnd mittheilen wird/ Amen. ad Heliod. SIben Stuͤck aber ſind/ die wir allhie zu bedencken haben/ nemlich iſt/ Symboli Niceni origo, der Vrſprung des Niceniſchen Symboli. 2. materia, die Matery. 3. Forma, die Form. 4. Norma, die Norm oder Regul. 5. Finis, die Endurſach. 6. die Autoritaͤt/ Wuͤrde vnd Anſehen. 7. Fatum, der Außgang. Wir wollen kuͤrtzlich ein jedes nacheinander durchgehen. Das Erſte iſt der Vrſprung/ da zu wiſſen/ daß die Verfaſſung dieſes Symboli geſchehen auff Befehl Conſtantini Magni des Roͤmiſchen Kaiſers/ der war das α vnd ω, Ein Biſchoff auſſer der Kirchen (in Beſtellung deſſen was zur Erbawung/ Zierd vnd Ordnung derſelben von noͤhten geweſen) wie er ſich ſelber pflegte zu nennen/ der war derjenige/ der das Concilium zuſammen- beruffen vnd demſelben vorgeſtanden/ dem man auch deßwegen innigli- chen S ij

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus04_1653/157>, abgerufen am 24.11.2024.