Eine große Ausnahme bildete gewiß der Zustand in Belgien: "Dans les villes, dans les chatellenies et dans les moindres villages des Pays-Bas, on annonce, tous les ans, soit par convocation, ou par publication aux prones dans les paroisses, soit par des affiches, le jour et l'heure ou les comptes so rendent. Ils se lisent a haute voix, a portes ouvertes, se coulent et s'apostillent en presence des magistrats, gens de loi, des representans de la bourgeoisie dans les villes, des principaux adherites, domicilies et notables dans les villages. Il y a meme des villes ou l'on ne peut proceder a la clotu- re des comptes, qu'apres avoir interpelle les representans d'opiner si le compte est a clotures sur le pied propose, ou pas. So in einem Extrait d'un rapport de la Jointe des ad- ministrations et des affaires des subsides, adresse aux gou- verneurs-generaux le 7 Decembr. 1784. s. Precis du regimo municipal de la Belgique avant 1794. par L. P. Gachard, archiviste du royaume. Bruxelles Dec. 1834. p. 120.
243. Zu der Zeit als das Deutsche Reich unterging, war der Zustand des städtischen Wesens auf Deutschem Bo- den im Allgemeinen dieser: Wo die Staatsregierung oder, noch schlimmer, wo irgend eine untergeordnete Grundherr- schaft (Mediat-, Vasallen-Städte) noch städtische Freihei- ten, vielleicht nur deren Trümmer übrig gelassen hatte, da lagen sie in der Regel in den Händen eines sich selbst er- gänzenden Stadtrathes, an welcher Cooptation man die Vererbung der Grundsätze preisen mag, aber schwerlich die Grundsätze, zumahl wenn er, wie das in Leipzig und Dresden der Fall, von aller Rechenschaft wegen des Haushalts durch landesherrliche Privilegien befreit war. Überall hatte der Magistrat den Sieg über die gewerbli- chen Corporationen errungen; insofern aber diesen eine Mitwirkung noch zustand, geschah solche in der Regel durch lebenslängliche meist wohl belohnte Bürger-Deputirte, mit
Von den Gemeinden.
Eine große Ausnahme bildete gewiß der Zuſtand in Belgien: “Dans les villes, dans les châtellenies et dans les moindres villages des Pays-Bas, on annonce, tous les ans, soit par convocation, ou par publication aux prônes dans les paroisses, soit par des affiches, le jour et l’heure où les comptes so rendent. Ils se lisent à haute voix, à portes ouvertes, se coulent et s’apostillent en présence des magistrats, gens de loi, des représentans de la bourgeoisie dans les villes, des principaux adhérités, domiciliés et notables dans les villages. Il y a même des villes où l’on ne peut procéder à la clôtu- re des comptes, qu’après avoir interpellé les représentans d’opiner si le compte est à clôtures sur le pied proposé, ou pas. So in einem Extrait d’un rapport de la Jointe des ad- ministrations et des affaires des subsides, adressé aux gou- verneurs-généraux le 7 Décembr. 1784. ſ. Précis du regimo municipal de la Belgique avant 1794. par L. P. Gachard, archiviste du royaume. Bruxelles Déc. 1834. p. 120.
243. Zu der Zeit als das Deutſche Reich unterging, war der Zuſtand des ſtaͤdtiſchen Weſens auf Deutſchem Bo- den im Allgemeinen dieſer: Wo die Staatsregierung oder, noch ſchlimmer, wo irgend eine untergeordnete Grundherr- ſchaft (Mediat-, Vaſallen-Staͤdte) noch ſtaͤdtiſche Freihei- ten, vielleicht nur deren Truͤmmer uͤbrig gelaſſen hatte, da lagen ſie in der Regel in den Haͤnden eines ſich ſelbſt er- gaͤnzenden Stadtrathes, an welcher Cooptation man die Vererbung der Grundſaͤtze preiſen mag, aber ſchwerlich die Grundſaͤtze, zumahl wenn er, wie das in Leipzig und Dresden der Fall, von aller Rechenſchaft wegen des Haushalts durch landesherrliche Privilegien befreit war. Überall hatte der Magiſtrat den Sieg uͤber die gewerbli- chen Corporationen errungen; inſofern aber dieſen eine Mitwirkung noch zuſtand, geſchah ſolche in der Regel durch lebenslaͤngliche meiſt wohl belohnte Buͤrger-Deputirte, mit
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Von den Gemeinden.
Eine große Ausnahme bildete gewiß der Zuſtand in Belgien:
“Dans les villes, dans les châtellenies et dans les moindres
villages des Pays-Bas, on annonce, tous les ans, soit par
convocation, ou par publication aux prônes dans les paroisses,
soit par des affiches, le jour et l’heure où les comptes so
rendent. Ils se lisent à haute voix, à portes ouvertes, se
coulent et s’apostillent en présence des magistrats, gens de
loi, des représentans de la bourgeoisie dans les villes, des
principaux adhérités, domiciliés et notables dans les villages.
Il y a même des villes où l’on ne peut procéder à la clôtu-
re des comptes, qu’après avoir interpellé les représentans
d’opiner si le compte est à clôtures sur le pied proposé, ou
pas. So in einem Extrait d’un rapport de la Jointe des ad-
ministrations et des affaires des subsides, adressé aux gou-
verneurs-généraux le 7 Décembr. 1784. ſ. Précis du regimo
municipal de la Belgique avant 1794. par L. P. Gachard,
archiviste du royaume. Bruxelles Déc. 1834. p. 120.
243. Zu der Zeit als das Deutſche Reich unterging,
war der Zuſtand des ſtaͤdtiſchen Weſens auf Deutſchem Bo-
den im Allgemeinen dieſer: Wo die Staatsregierung oder,
noch ſchlimmer, wo irgend eine untergeordnete Grundherr-
ſchaft (Mediat-, Vaſallen-Staͤdte) noch ſtaͤdtiſche Freihei-
ten, vielleicht nur deren Truͤmmer uͤbrig gelaſſen hatte, da
lagen ſie in der Regel in den Haͤnden eines ſich ſelbſt er-
gaͤnzenden Stadtrathes, an welcher Cooptation man die
Vererbung der Grundſaͤtze preiſen mag, aber ſchwerlich die
Grundſaͤtze, zumahl wenn er, wie das in Leipzig und
Dresden der Fall, von aller Rechenſchaft wegen des
Haushalts durch landesherrliche Privilegien befreit war.
Überall hatte der Magiſtrat den Sieg uͤber die gewerbli-
chen Corporationen errungen; inſofern aber dieſen eine
Mitwirkung noch zuſtand, geſchah ſolche in der Regel durch
lebenslaͤngliche meiſt wohl belohnte Buͤrger-Deputirte, mit
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Dahlmann, Friedrich Christoph: Die Politik, auf den Grund und das Maaß der gegebenen Zustände zurückgeführt. Bd. 1: Staatsverfassung. Volksbildung. Göttingen, 1835, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dahlmann_politik_1835/231>, abgerufen am 04.05.2024.
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