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Dahlmann, Friedrich Christoph: Geschichte der französischen Revolution bis auf die Stiftung der Republik. Leipzig, 1845.

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wünschte der Nationalversammlung zu ihren Thaten und
ihrem Namen durch eine Deputation Glück und diese De-
putation ward angenommen; man erließ auch Ermahnun-
gen an die Pariser, Ruhe und Ordnung aufrecht zu halten.
Kürzlich war Mirabeau mit seinem Vorschlage, die Bitte
um Bildung einer Nationalgarde in Versailles und Paris
in jene Adresse an den König aufzunehmen, durchgefallen;
der Gedanke an eine hauptstädtische Bürgerbewaffnung
war aber auch schon im Stadthause besprochen. Man
mußte die gesetzliche Haltung dieser Versammlungen rüh-
men, wäre ihr Daseyn nur gesetzlich gewesen. Völlig regellos
ward aber im Palais-royal, sey's in Kaffeehäusern, sey's
im Garten discutirt, und die Nationalversammlung lud
eine schwer zu büßende Schuld des Unbedachtes auf sich,
als sie eine Deputation des Palais-royal annahm, welche
ihr eine Dankadresse mit einigen Tausend Unterschriften
überbrachte.

Als nun die Nachricht von Neckers Entlassung in die
Hauptstadt kam, rannte Alles in das Palais-royal. ManJuli 12.
sah hier im Garten einen jungen Mann, mit einem Pistol
bewaffnet, heftig declamirend von einem Tische herab.
Es war der Advocat Camille Desmoulins, er stotterte
ohne Unterlaß, und doch ward jedes seiner Worte von
den Umstehenden verschlungen. Denn er brachte Kunde
von Versailles, rief dann zu den Waffen; "denn noch
heute," sprach er, "verlassen die Regimenter das Mars-
feld, gehen auf das rechte Seineufer über, rücken noch

Französische Revolution. 15

wünſchte der Nationalverſammlung zu ihren Thaten und
ihrem Namen durch eine Deputation Glück und dieſe De-
putation ward angenommen; man erließ auch Ermahnun-
gen an die Pariſer, Ruhe und Ordnung aufrecht zu halten.
Kürzlich war Mirabeau mit ſeinem Vorſchlage, die Bitte
um Bildung einer Nationalgarde in Verſailles und Paris
in jene Adreſſe an den König aufzunehmen, durchgefallen;
der Gedanke an eine hauptſtädtiſche Bürgerbewaffnung
war aber auch ſchon im Stadthauſe beſprochen. Man
mußte die geſetzliche Haltung dieſer Verſammlungen rüh-
men, wäre ihr Daſeyn nur geſetzlich geweſen. Völlig regellos
ward aber im Palais-royal, ſey’s in Kaffeehäuſern, ſey’s
im Garten discutirt, und die Nationalverſammlung lud
eine ſchwer zu büßende Schuld des Unbedachtes auf ſich,
als ſie eine Deputation des Palais-royal annahm, welche
ihr eine Dankadreſſe mit einigen Tauſend Unterſchriften
überbrachte.

Als nun die Nachricht von Neckers Entlaſſung in die
Hauptſtadt kam, rannte Alles in das Palais-royal. ManJuli 12.
ſah hier im Garten einen jungen Mann, mit einem Piſtol
bewaffnet, heftig declamirend von einem Tiſche herab.
Es war der Advocat Camille Desmoulins, er ſtotterte
ohne Unterlaß, und doch ward jedes ſeiner Worte von
den Umſtehenden verſchlungen. Denn er brachte Kunde
von Verſailles, rief dann zu den Waffen; „denn noch
heute,“ ſprach er, „verlaſſen die Regimenter das Mars-
feld, gehen auf das rechte Seineufer über, rücken noch

Franzöſiſche Revolution. 15
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[225/0235] wünſchte der Nationalverſammlung zu ihren Thaten und ihrem Namen durch eine Deputation Glück und dieſe De- putation ward angenommen; man erließ auch Ermahnun- gen an die Pariſer, Ruhe und Ordnung aufrecht zu halten. Kürzlich war Mirabeau mit ſeinem Vorſchlage, die Bitte um Bildung einer Nationalgarde in Verſailles und Paris in jene Adreſſe an den König aufzunehmen, durchgefallen; der Gedanke an eine hauptſtädtiſche Bürgerbewaffnung war aber auch ſchon im Stadthauſe beſprochen. Man mußte die geſetzliche Haltung dieſer Verſammlungen rüh- men, wäre ihr Daſeyn nur geſetzlich geweſen. Völlig regellos ward aber im Palais-royal, ſey’s in Kaffeehäuſern, ſey’s im Garten discutirt, und die Nationalverſammlung lud eine ſchwer zu büßende Schuld des Unbedachtes auf ſich, als ſie eine Deputation des Palais-royal annahm, welche ihr eine Dankadreſſe mit einigen Tauſend Unterſchriften überbrachte. Als nun die Nachricht von Neckers Entlaſſung in die Hauptſtadt kam, rannte Alles in das Palais-royal. Man ſah hier im Garten einen jungen Mann, mit einem Piſtol bewaffnet, heftig declamirend von einem Tiſche herab. Es war der Advocat Camille Desmoulins, er ſtotterte ohne Unterlaß, und doch ward jedes ſeiner Worte von den Umſtehenden verſchlungen. Denn er brachte Kunde von Verſailles, rief dann zu den Waffen; „denn noch heute,“ ſprach er, „verlaſſen die Regimenter das Mars- feld, gehen auf das rechte Seineufer über, rücken noch Juli 12. Franzöſiſche Revolution. 15

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Zitationshilfe: Dahlmann, Friedrich Christoph: Geschichte der französischen Revolution bis auf die Stiftung der Republik. Leipzig, 1845, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dahlmann_geschichte_1845/235>, abgerufen am 25.11.2024.