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Daguerre, Louis Jacques Mandé: Das Daguerreotyp und das Diorama. Stuttgart, 1839.

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zurücklassen. Aber eben diese, durch eine kürzer
dauernde Verdampfung verursachte, größere Empfind-
lichkeit gegen das Licht verursacht auch ein leichteres
Verderben der so erhaltenen Bilder; sie bersten auf
und verschwinden endlich gänzlich, wenn man sie
etliche Monate dem Sonnenlichte aussetzt. Der
Rückstand des Lavendelöls hat mehr Dauerhaftig-
keit, ohne daß er jedoch bei der unmittelbaren Ein-
wirkung der Sonne unveränderlich wäre.

Diese Substanz erhält man, wenn man das
Lavendelöl in einem offenen Gefäß mit Hülfe der
Wärme verdampfen läßt, bis der Rückstand eine
solche Consistenz erlangt, daß er nach seinem Erkalten
einen Klang gibt, wenn man mit der Spitze eines
Messers darauf schlägt, und mit Geräusch in Stücken
zerspringt, wenn man ihn von dem Gefäß abzu-
lösen sucht. Hierauf löst man eine sehr kleine Quan-
tität dieses Rückstandes in Alcohol oder Essigäther
auf; diese Auflösung muß sehr hell und von citron-
gelber Farbe seyn. Je heller die Auflösung ist,
desto dünner wird die Schichte, welche sie gibt;
doch darf sie nicht allzuhell seyn, sonst würde sie
weder eine matte, noch auch eine weiße Schichte
geben, was unerläßlich ist, um bei den Versuchen
eine Wirkung zu erhalten. Die Anwendung des
Alcohols oder des Aethers hat keinen andern Zweck,
als die bei der Aufbringung des Stoffes erforder-
liche, ausnehmende Zertheilung desselben, da bei
der Operation selbst der Alcohol sich vollständig ver-
flüchtigt.

Um größere Lebhaftigkeit bei den Bildern zu
erhalten, muß die Metallplatte polirt werden; die

zurücklaſſen. Aber eben dieſe, durch eine kürzer
dauernde Verdampfung verurſachte, größere Empfind-
lichkeit gegen das Licht verurſacht auch ein leichteres
Verderben der ſo erhaltenen Bilder; ſie berſten auf
und verſchwinden endlich gänzlich, wenn man ſie
etliche Monate dem Sonnenlichte ausſetzt. Der
Rückſtand des Lavendelöls hat mehr Dauerhaftig-
keit, ohne daß er jedoch bei der unmittelbaren Ein-
wirkung der Sonne unveränderlich wäre.

Dieſe Subſtanz erhält man, wenn man das
Lavendelöl in einem offenen Gefäß mit Hülfe der
Wärme verdampfen läßt, bis der Rückſtand eine
ſolche Conſiſtenz erlangt, daß er nach ſeinem Erkalten
einen Klang gibt, wenn man mit der Spitze eines
Meſſers darauf ſchlägt, und mit Geräuſch in Stücken
zerſpringt, wenn man ihn von dem Gefäß abzu-
löſen ſucht. Hierauf löst man eine ſehr kleine Quan-
tität dieſes Rückſtandes in Alcohol oder Eſſigäther
auf; dieſe Auflöſung muß ſehr hell und von citron-
gelber Farbe ſeyn. Je heller die Auflöſung iſt,
deſto dünner wird die Schichte, welche ſie gibt;
doch darf ſie nicht allzuhell ſeyn, ſonſt würde ſie
weder eine matte, noch auch eine weiße Schichte
geben, was unerläßlich iſt, um bei den Verſuchen
eine Wirkung zu erhalten. Die Anwendung des
Alcohols oder des Aethers hat keinen andern Zweck,
als die bei der Aufbringung des Stoffes erforder-
liche, ausnehmende Zertheilung deſſelben, da bei
der Operation ſelbſt der Alcohol ſich vollſtändig ver-
flüchtigt.

Um größere Lebhaftigkeit bei den Bildern zu
erhalten, muß die Metallplatte polirt werden; die

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[52/0057] zurücklaſſen. Aber eben dieſe, durch eine kürzer dauernde Verdampfung verurſachte, größere Empfind- lichkeit gegen das Licht verurſacht auch ein leichteres Verderben der ſo erhaltenen Bilder; ſie berſten auf und verſchwinden endlich gänzlich, wenn man ſie etliche Monate dem Sonnenlichte ausſetzt. Der Rückſtand des Lavendelöls hat mehr Dauerhaftig- keit, ohne daß er jedoch bei der unmittelbaren Ein- wirkung der Sonne unveränderlich wäre. Dieſe Subſtanz erhält man, wenn man das Lavendelöl in einem offenen Gefäß mit Hülfe der Wärme verdampfen läßt, bis der Rückſtand eine ſolche Conſiſtenz erlangt, daß er nach ſeinem Erkalten einen Klang gibt, wenn man mit der Spitze eines Meſſers darauf ſchlägt, und mit Geräuſch in Stücken zerſpringt, wenn man ihn von dem Gefäß abzu- löſen ſucht. Hierauf löst man eine ſehr kleine Quan- tität dieſes Rückſtandes in Alcohol oder Eſſigäther auf; dieſe Auflöſung muß ſehr hell und von citron- gelber Farbe ſeyn. Je heller die Auflöſung iſt, deſto dünner wird die Schichte, welche ſie gibt; doch darf ſie nicht allzuhell ſeyn, ſonſt würde ſie weder eine matte, noch auch eine weiße Schichte geben, was unerläßlich iſt, um bei den Verſuchen eine Wirkung zu erhalten. Die Anwendung des Alcohols oder des Aethers hat keinen andern Zweck, als die bei der Aufbringung des Stoffes erforder- liche, ausnehmende Zertheilung deſſelben, da bei der Operation ſelbſt der Alcohol ſich vollſtändig ver- flüchtigt. Um größere Lebhaftigkeit bei den Bildern zu erhalten, muß die Metallplatte polirt werden; die

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Zitationshilfe: Daguerre, Louis Jacques Mandé: Das Daguerreotyp und das Diorama. Stuttgart, 1839, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/daguerre_daguerrereotyp_1839/57>, abgerufen am 23.11.2024.