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Dach, Simon: Die Lehrer werden leuchten wie des Himmels Glantz. Königsberg, 1656.

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Der vor den Riß getretten/ liegt.
Seht daß ihr seinesgleichen kriegt/
Sonst ist es nun umb uns geschehen/
Jhr wisset was sein Leben war
Nun in die sechs und dreissig Jahr/
Ihr wisst umb sein Gebeht und Flehen.
Vmb seine Trew in mancher Pest/
Wie hielt er da bey uns so fest/
Wie liess er keinen Trostlos liegen/
Vnd macht ihm leichter sein Beschwer
Der Blöden Artzt? wie offt ist er
Den Haberberg hinauff gestiegen?
Noch rühr ich jetzt sein Haus nicht an
Das eine Kirche heissen kan
So strenge Zucht ward da geübet/
Da ist kein Fluch kein Schwur gehört/
Da hat kein Hoffart sich empört
Noch sonst was GOttes Geist betrübet.
O weinet umb ihn allerseit
Die ihr erkennet ewer Leid
Vor seinen Beichtstul seyd getretten/
Vnd Trost geschöpfft in ewrer Noht/
Er ewre Seelen Pfleg ist tod/
Der eyffrig pflag für sie zu behten.
Weint/ die ihr wisst was Kirchen-Zucht
Die er so trewlich stets gesucht
Gefunden und bisher erhaltten:
Weint die ihr wisst wie er gestärckt
Die
Der vor den Riß getretten/ liegt.
Seht daß ihr ſeinesgleichen kriegt/
Sonſt iſt es nun umb uns geſchehen/
Jhr wiſſet was ſein Leben war
Nun in die ſechs und dreiſſig Jahr/
Ihr wiſſt umb ſein Gebeht und Flehen.
Vmb ſeine Trew in mancher Peſt/
Wie hielt er da bey uns ſo feſt/
Wie lieſſ er keinen Troſtlos liegen/
Vnd macht ihm leichter ſein Beſchwer
Der Bloͤden Artzt? wie offt iſt er
Den Haberberg hinauff geſtiegen?
Noch ruͤhr ich jetzt ſein Haus nicht an
Das eine Kirche heiſſen kan
So ſtrenge Zucht ward da geuͤbet/
Da iſt kein Fluch kein Schwur gehoͤrt/
Da hat kein Hoffart ſich empoͤrt
Noch ſonſt was GOttes Geiſt betruͤbet.
O weinet umb ihn allerſeit
Die ihr erkennet ewer Leid
Vor ſeinen Beichtſtul ſeyd getretten/
Vnd Troſt geſchoͤpfft in ewrer Noht/
Er ewre Seelen Pfleg iſt tod/
Der eyffrig pflag fuͤr ſie zu behten.
Weint/ die ihr wiſſt was Kirchen-Zucht
Die er ſo trewlich ſtets geſucht
Gefunden und bisher erhaltten:
Weint die ihr wiſſt wie er geſtaͤrckt
Die
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[[6]/0006] Der vor den Riß getretten/ liegt. Seht daß ihr ſeinesgleichen kriegt/ Sonſt iſt es nun umb uns geſchehen/ Jhr wiſſet was ſein Leben war Nun in die ſechs und dreiſſig Jahr/ Ihr wiſſt umb ſein Gebeht und Flehen. Vmb ſeine Trew in mancher Peſt/ Wie hielt er da bey uns ſo feſt/ Wie lieſſ er keinen Troſtlos liegen/ Vnd macht ihm leichter ſein Beſchwer Der Bloͤden Artzt? wie offt iſt er Den Haberberg hinauff geſtiegen? Noch ruͤhr ich jetzt ſein Haus nicht an Das eine Kirche heiſſen kan So ſtrenge Zucht ward da geuͤbet/ Da iſt kein Fluch kein Schwur gehoͤrt/ Da hat kein Hoffart ſich empoͤrt Noch ſonſt was GOttes Geiſt betruͤbet. O weinet umb ihn allerſeit Die ihr erkennet ewer Leid Vor ſeinen Beichtſtul ſeyd getretten/ Vnd Troſt geſchoͤpfft in ewrer Noht/ Er ewre Seelen Pfleg iſt tod/ Der eyffrig pflag fuͤr ſie zu behten. Weint/ die ihr wiſſt was Kirchen-Zucht Die er ſo trewlich ſtets geſucht Gefunden und bisher erhaltten: Weint die ihr wiſſt wie er geſtaͤrckt Die

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Zitationshilfe: Dach, Simon: Die Lehrer werden leuchten wie des Himmels Glantz. Königsberg, 1656, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dach_lehr_1656/6>, abgerufen am 26.04.2024.