Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.te davon verlangen. Jch werde nichts Don Ferdinand, der von der geho-
te davon verlangen. Jch werde nichts Don Ferdinand, der von der geho-
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te davon verlangen. Jch werde nichts
zu ihm ſagen, fuͤrchte nur nichts; un-
terbrach Roderige: und uͤbermor-
gen will ich ihn zu Almagro oder zu
Santa Crux verkaufen.
Don Ferdinand, der von der
Liſt und Hurtigkeit des Verſtandes
der Cataline eingenommen wurde,
haͤtte gern zwoͤlf Mantels gegeben, um
den Mann hinaus gehen zu ſehen.
Er hatte es, nach ſeiner Art ſehr ſchlecht;
er war ſehr kalt, nackend im Hemde
auf dem Boden, daß er befuͤrchtete,
niemahls aus dieſer Kammer wieder zu
kommen. Jndeß wollte Roderige
ſich auskleiden, um bey ſeiner Frau zu
ſchlafen, welche ſich wieder ins Bette
gelegt hatte. Wie aber Cataline ſa-
he, daß dieſes kein Mittel waͤre, den
Don Ferdinand wegzuſchaffen,
ſo ſagte ſie: Jch vergeſſe bald, dir ei-
ne halbe Flaſche Ribadatica Wein
trinken zu laſſen, du haſt ſo etwas gu-
tes niemahls getrunken. Ehe du dich
zu Bette legeſt, ſo gehe in die Kuͤ-
che; du wirſt finden, was ich dir auf-
geho-
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Zitationshilfe: | Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/d_untreue_1763/31>, abgerufen am 16.02.2025. |