Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.Damit nun Cataline die Ge- höre.
Damit nun Cataline die Ge- hoͤre.
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Damit nun Cataline die Ge-
fahr, in welche ſie und ihr Liebhaber
deßfals liefen, abwenden moͤchte, ſo
ſagte ſie mit einer bewunderswuͤr-
digen Hurtigkeit des Verſtandes,
welche die Weiber in dergleichen Fall
allezeit haben werden: Jch wette,
daß ich auf dieſem Tiſche etwas wer-
de liegen gelaſſen haben, und da ſie
immer naͤher hinzu gieng, und den
Mantel nahm, ſo machte ſie ſehr
viel Zeichen des Creuzes, und ſag-
te: Ach, ich bin toll, und habe nicht
mehr Verſtand, dieſes offenbahr lie-
gen gelaſſen zu haben; wenn ein an-
derer als du hier herein gekommen
waͤre, ſo wuͤrde mir meine Nachlaͤſ-
ſigkeit theuer zu ſtehen kommen. Der
Mann, der von dem, was ſie ihm
ſagte, nichts verſtand, antwortete
ihr mit Kopf-Schuͤtteln: was be-
deutet dieſer Mantel, und alle die
Geberden, welche du machſt? Du
ſollſt es wiſſen; aber, ſetzte die Ver-
ſchlagene hinzu, indem ſie die Thuͤr
aufmachte, und drauſſen umher guck-
te, laßt uns ſehen, ob uns niemand
hoͤre.
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(2013-01-27T12:08:31Z)
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