Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.Aber mitten bey alle diesem, was Die
Aber mitten bey alle dieſem, was Die
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Aber mitten bey alle dieſem, was
denen Herzen und der Eitelkeit der
beyden Verliebten ſchmeicheln konnte,
vergaſſen ſie der Donne Marie
nicht: und, damit ſie nicht von ein-
ander getrennet wuͤrden, ſo ſchlugen
ſie ihr vor, ſich bey Hofe niederzu-
laſſen. Die Sache war nicht ſchwer,
da ſie ſahe, daß der Vorzug der
Schoͤnheit und der Jugend durch ei-
nen groſſen Ruhm unterſtuͤtzet war,
ſo willigte ſie drein. Aber ſie ſchlug
alle Maͤnner aus, die man ihr an-
trug, um Valerio, ihres Mannes
Edelknaben, vorzuziehen. Weil ſie
von ſeiner Beſcheidenheit geruͤhret war,
ſo ſchien es ihr, daß ſie zur Beruhi-
gung ihres Gewiſſens und fuͤr das
Wohl ihrer Seelen keinen andern neh-
men koͤnnte. Jhr Beichtvater rieth
ihr eben das. Don Franceſco ver-
wunderte ſich uͤber ihre Wahl: Aber
wie er hoͤrete, daß dieſer Edelknabe
ein Edelmann war, und keinen Feh-
ler, als ſein weniges Vermoͤgen, hat-
te; ſo verſprach er, fuͤr ſein Gluͤck zu
ſorgen.
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(2013-01-27T12:08:31Z)
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