Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.Gestalten machten. Der Mantel, Es ist Zeit, wieder auf den Mör- Guti-
Geſtalten machten. Der Mantel, Es iſt Zeit, wieder auf den Moͤr- Guti-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0122" n="120"/> Geſtalten machten. Der Mantel,<lb/> der Hut, der Halskragen, und der<lb/> Degen waren von gleicher Koſtbar-<lb/> keit. Wie endlich <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Don Franceſco</hi></hi><lb/> erſchien, ſo konnte man nicht ſagen,<lb/> ob die heutige oder geſtrige Kleidung<lb/> ihm ſchoͤner zuließ. <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Hortenſie</hi></hi> ſahe<lb/> ihn ſteif an, und konnte ſich nicht<lb/> ſatt an ihm in dem Kleide ſehen, wel-<lb/> ches ſich beſſer als das andere, wor-<lb/> innen ſie ihn angetroffen hatte, fuͤr<lb/> ihn ſchickte. Die Liebe machte, daß<lb/> ſie ſich auch nicht enthalten konnte,<lb/> ihm tauſend Kuͤſſe zu geben, welche<lb/> die Begierden der Frau, der Toͤch-<lb/> ter und der Nichte des Stadthalters<lb/> nur noch mehr aufbrachten, die ihn<lb/> recht nach ihrem Willen fanden.</p><lb/> <p>Es iſt Zeit, wieder auf den Moͤr-<lb/> der des <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Don Ferdinands</hi></hi> zu kom-<lb/> men. Er war nicht lange auf der<lb/> Folter, da er ſein Verbrechen be-<lb/> kannte, und ſagte, daß er <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Roderi-<lb/> ge von Garcia</hi></hi> hieſſe, ein Sohn<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Peteres Garcia</hi></hi>, eines Einwohners<lb/> in <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Viſo</hi></hi>, waͤre, daß er des <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Oſmins</hi></hi><lb/> <fw type="sig" place="bottom"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Guti-</hi></hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [120/0122]
Geſtalten machten. Der Mantel,
der Hut, der Halskragen, und der
Degen waren von gleicher Koſtbar-
keit. Wie endlich Don Franceſco
erſchien, ſo konnte man nicht ſagen,
ob die heutige oder geſtrige Kleidung
ihm ſchoͤner zuließ. Hortenſie ſahe
ihn ſteif an, und konnte ſich nicht
ſatt an ihm in dem Kleide ſehen, wel-
ches ſich beſſer als das andere, wor-
innen ſie ihn angetroffen hatte, fuͤr
ihn ſchickte. Die Liebe machte, daß
ſie ſich auch nicht enthalten konnte,
ihm tauſend Kuͤſſe zu geben, welche
die Begierden der Frau, der Toͤch-
ter und der Nichte des Stadthalters
nur noch mehr aufbrachten, die ihn
recht nach ihrem Willen fanden.
Es iſt Zeit, wieder auf den Moͤr-
der des Don Ferdinands zu kom-
men. Er war nicht lange auf der
Folter, da er ſein Verbrechen be-
kannte, und ſagte, daß er Roderi-
ge von Garcia hieſſe, ein Sohn
Peteres Garcia, eines Einwohners
in Viſo, waͤre, daß er des Oſmins
Guti-
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(2013-01-27T12:08:31Z)
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