Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.ben. Jch sahe den Don Frances- der,
ben. Jch ſahe den Don Franceſ- der,
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ben. Jch ſahe den Don Franceſ-
co an, ohne mich davon abhalten zu
koͤnnen, und ich laß mit Vergnuͤgen
in ſeinen Augen, daß er mich mit
eben der Luſt anſaͤhe. Endlich wur-
de ich durch ſeine Thraͤnen uͤberwun-
den, durch das Wort, das er mir
gab, mich zu heyrathen, entſchloſ-
ſen, ich ergab mich ihm. Aber kaum
hatte er das groͤſte Geſchenk, das ich
ihm machen konnte, erhalten, da er
vom Hofe weggieng. Jch erfuhr,
daß er wieder in ſein Vaterland ge-
kommen. Urtheilet, in was fuͤr ei-
nem Zuſtande ich mich gebracht fand?
Der einzige Weg, der ſich vor mich
ſchickte, war, mich der Jnfantin zu
Fuͤſſen zu werfen, und ihr mein Un-
gluͤck und die Verraͤtherey, die mir
begegnet war, zu erzehlen. Die
Prinzeßin wurde anfangs unwillig
gegen mich; aber da ſie die Briefe,
die er mir geſchrieben hatte, durchge-
leſen, und das Verſprechen der Ehe,
das er mir gegeben, unterſuchet, ſo
ſchrieb ſie an den Koͤnig, ihren Bru-
der,
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(2013-01-27T12:08:31Z)
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