Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Die dreyzehende Predigt/ zapffen könnet. Gar leichte kan es umbschlagen/ wenn ihr den Aller-höchsten weiter er zürnet. Drücket euch auch gleich der Krieg nicht so sehr/ als ewre Nachbarn in Meissen/ so hat doch GOtt noch an- dere Ruthen/ als Hunger/ Kranckhelten/ und dergleichen Noth/ sonderlich die Geiss[e]l der Trawrigkeit/ welche er zuweilen nach sei- nem Rath über manche Person lässet kommen/ die offt keinen Trost annehmen will. Diß erkennet und bedencket wohl/ was zu ewrem Luc. 19, 42.Frieden dienet Luc. 19. v. 42. Schließlich/ sollen wir darauff bedacht seyn/ wie wir un- rech-
Die dreyzehende Predigt/ zapffen koͤnnet. Gar leichte kan es umbſchlagen/ wenn ihr den Aller-hoͤchſten weiter er zuͤrnet. Druͤcket euch auch gleich der Krieg nicht ſo ſehr/ als ewre Nachbarn in Meiſſen/ ſo hat doch GOtt noch an- dere Ruthen/ als Hunger/ Kranckhelten/ und dergleichen Noth/ ſonderlich die Geiſſ[e]l der Trawrigkeit/ welche er zuweilen nach ſei- nem Rath uͤber manche Perſon laͤſſet kommen/ die offt keinen Troſt annehmen will. Diß erkennet und bedencket wohl/ was zu ewrem Luc. 19, 42.Frieden dienet Luc. 19. v. 42. Schließlich/ ſollen wir darauff bedacht ſeyn/ wie wir un- rech-
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Die dreyzehende Predigt/
zapffen koͤnnet. Gar leichte kan es umbſchlagen/ wenn ihr den Aller-
hoͤchſten weiter er zuͤrnet. Druͤcket euch auch gleich der Krieg nicht
ſo ſehr/ als ewre Nachbarn in Meiſſen/ ſo hat doch GOtt noch an-
dere Ruthen/ als Hunger/ Kranckhelten/ und dergleichen Noth/
ſonderlich die Geiſſel der Trawrigkeit/ welche er zuweilen nach ſei-
nem Rath uͤber manche Perſon laͤſſet kommen/ die offt keinen Troſt
annehmen will. Diß erkennet und bedencket wohl/ was zu ewrem
Frieden dienet Luc. 19. v. 42.
Luc. 19, 42.
Schließlich/ ſollen wir darauff bedacht ſeyn/ wie wir un-
verzuͤglich uns zu GOtt bekehren: Jn Betrachtung/ daß die theils
erlittene/ theils inſtehende ſchwere Straffẽ uns darzu antreiben ſol-
len: Wiewol auch die Leutſeligkeit Gottes uns hierzu billich anmah-
net/ davon David ſagt Pſal. 25 v. 8. Der Herr iſt gut und from/
darum̃ unter weiſet er die Suͤnder auff dem Wege. Es ſpricht
GOtt die hohe Majeſtaͤt. So wahr als Jch lebe/ ſpricht der
HErr HErr/ Jch habe keinen Gefallen am Tode
des Gottloſen: Sondern daß ſich der Gottloſe bekehre von
ſeinem Weſen/ und lebe/ Ezechiel 33. v. 11. Jtem Cap. 18. v. 23.
Chriſtus ſagt; wer zu mir koͤmt/ den werde ich nicht hinaus
ſtoſſen/ Joh. 6. v. 38. Jtem; Er ruffet uns alſozu: Kommet her
zu mir/ alle/ die ihr muͤhſelig und beladen ſeyd/ ich will euch
erquickẽ/ Matth. 11. v. 28. Buſſe iſt ein kleines Woͤrtlein/ es trägt
aber groſſen Nutzen auff dem Ruͤcken. Wer Buſſe thut/ der wird
ein Freund GOttes/ Jacob 2. v. 23. da er zuvor wegen der Suͤn-
de ſein Feind geweſen. Wer Buſſe thut/ den verdam̃t ſein Hertz
nicht/ ſondern er hat eine Frewdigkeit zu GOtt/ 1. Joh. 3. v.
21. Wer Buſſe thut/ der hat einen guten Muth/ und alſo ein taͤg-
liches Wolleben/ Prov. 15. v. 15 Wenn groſſe Waſſerflu-
then kommen/ werden ſie an denſelbigen nicht gelangen/
Pſalm. 32. v. 7. Wer Buſſe thut/ uͤber dem frewen ſich die En-
gel im Himmel. Luc/ 15. v. 10. Er gehet mit jenem Zoͤllner ge-
rech-
Pſal. 25, 8.
Ezech. 33. 11.
& c. 18, 23.
Joh. 6, 38.
Matt. 11, 28.
Jacob. 2, 23.
1. Joh. 3, 21.
Prov. 15, 15.
Pſal 32, 7.
Luc. 15, 10.
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