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Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.

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Die zehende Predigt/
Wer ist derselbige König der Ehren? Es ist der Herr
Ps. 45, 4. &
seqq.
Zebaoth/ er ist der König der Ehren/ Sela. Psal. 45. v. 4. &
seqq. singen die Kinder Korah: Gürte dein Schwert an deine
Seiten/ du Held/ und schmücke dich schön. Es müsse dir
gelingen in deinem Schmuck: Zeuch einher der Warheit
zu gut/ und die Elenden bey Recht zu behalten/ so wird dei-
ne rechte Hand Wunder beweisen. Scharff sind deine
Pfeile/ daß die Völcker für dir niederfallen/ mitten unter
den Feinden des Königes. GOtt/ dein Stul bleibet im-
mer und ewig/ das Scepter deines Reichs ist ein gerade
Scepter. Du liebest Gerechtigkeit/ und hassest Gottlos
Wesen/ darumb hat dich/ Gott/ dein GOtt gesalbet mit
Frewdenöhle/ mehr denn deine Gesellen. Deine Kleider
sind eitel Myrrhen/ Aloes und Kezia/ wenn du aus den
Elffenbeinen Pallasten daher trittest/ in deiner schönen

Ps. 72, 8.Pracht. Psalm. 72. v. 8. weissaget dermassen von ihm Salomo:
Er wird herrschen von einem Meer biß ans ander/ und von
dem Wasser an/ biß zur Welt Ende.
Auff Jhn zeucht sich die
Ps. 132, 18.Verheissung Psalm. 132. v. 18. Daselbst sol auffgehen das Horn
David/ Jch habe meinem Gesalbeten eine Leuchte zuge-
richtet.
Auff Jhn gehet/ was von dem Salomo in dem Hohen
Liede hin und wieder beschrieben worden.

Von Jhm handeln die Prophetae posteriores, das ist: Die
Propheten der andern Ordnung. Esaias prediget von seiner Em-
Esa. 7, 14.pfängnüß und Geburt Capit. 7. vers. 14. also: Siehe/ spricht er:
eine Jungfraw ist schwanger/ und wird einen Sohn gebeh-
Cap. 9, 6. 7.ren/ den wird sie heissen Jmmanuel. Capit. 9. v. 6. 7. sagt er:
Vns ist ein Kind geboren/ ein Sohn ist uns gegeben/ wel-
ches Herrschafft ist auff seiner Schulter/ und er heisst Wun-
derbar/ Rath/ Krafft/ Held/ ewig Vater/ Friedefürst/ etc.

Jn-

Die zehende Predigt/
Wer iſt derſelbige Koͤnig der Ehren? Es iſt der Herr
Pſ. 45, 4. &
ſeqq.
Zebaoth/ er iſt der Koͤnig der Ehren/ Sela. Pſal. 45. v. 4. &
ſeqq. ſingen die Kinder Korah: Guͤrte dein Schwert an deine
Seiten/ du Held/ und ſchmuͤcke dich ſchoͤn. Es muͤſſe dir
gelingen in deinem Schmuck: Zeuch einher der Warheit
zu gut/ und die Elenden bey Recht zu behalten/ ſo wird dei-
ne rechte Hand Wunder beweiſen. Scharff ſind deine
Pfeile/ daß die Voͤlcker fuͤr dir niederfallen/ mitten unter
den Feinden des Koͤniges. GOtt/ dein Stul bleibet im-
mer und ewig/ das Scepter deines Reichs iſt ein gerade
Scepter. Du liebeſt Gerechtigkeit/ und haſſeſt Gottlos
Weſen/ darumb hat dich/ Gott/ dein GOtt geſalbet mit
Frewdenoͤhle/ mehr denn deine Geſellen. Deine Kleider
ſind eitel Myrrhen/ Aloes und Kezia/ wenn du aus den
Elffenbeinen Pallaſten daher tritteſt/ in deiner ſchoͤnen

Pſ. 72, 8.Pracht. Pſalm. 72. v. 8. weiſſaget dermaſſen von ihm Salomo:
Er wird herrſchen von einem Meer biß ans ander/ und von
dem Waſſer an/ biß zur Welt Ende.
Auff Jhn zeucht ſich die
Pſ. 132, 18.Verheiſſung Pſalm. 132. v. 18. Daſelbſt ſol auffgehen das Horn
David/ Jch habe meinem Geſalbeten eine Leuchte zuge-
richtet.
Auff Jhn gehet/ was von dem Salomo in dem Hohen
Liede hin und wieder beſchrieben worden.

Von Jhm handeln die Prophetæ poſteriores, das iſt: Die
Propheten der andern Ordnung. Eſaias prediget von ſeiner Em-
Eſa. 7, 14.pfängnuͤß und Geburt Capit. 7. verſ. 14. alſo: Siehe/ ſpricht er:
eine Jungfraw iſt ſchwanger/ und wird einen Sohn gebeh-
Cap. 9, 6. 7.ren/ den wird ſie heiſſen Jmmanuel. Capit. 9. v. 6. 7. ſagt er:
Vns iſt ein Kind geboren/ ein Sohn iſt uns gegeben/ wel-
ches Herrſchafft iſt auff ſeiner Schulter/ und er heiſſt Wun-
derbar/ Rath/ Krafft/ Held/ ewig Vater/ Friedefuͤrſt/ etc.

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[164/0184] Die zehende Predigt/ Wer iſt derſelbige Koͤnig der Ehren? Es iſt der Herr Zebaoth/ er iſt der Koͤnig der Ehren/ Sela. Pſal. 45. v. 4. & ſeqq. ſingen die Kinder Korah: Guͤrte dein Schwert an deine Seiten/ du Held/ und ſchmuͤcke dich ſchoͤn. Es muͤſſe dir gelingen in deinem Schmuck: Zeuch einher der Warheit zu gut/ und die Elenden bey Recht zu behalten/ ſo wird dei- ne rechte Hand Wunder beweiſen. Scharff ſind deine Pfeile/ daß die Voͤlcker fuͤr dir niederfallen/ mitten unter den Feinden des Koͤniges. GOtt/ dein Stul bleibet im- mer und ewig/ das Scepter deines Reichs iſt ein gerade Scepter. Du liebeſt Gerechtigkeit/ und haſſeſt Gottlos Weſen/ darumb hat dich/ Gott/ dein GOtt geſalbet mit Frewdenoͤhle/ mehr denn deine Geſellen. Deine Kleider ſind eitel Myrrhen/ Aloes und Kezia/ wenn du aus den Elffenbeinen Pallaſten daher tritteſt/ in deiner ſchoͤnen Pracht. Pſalm. 72. v. 8. weiſſaget dermaſſen von ihm Salomo: Er wird herrſchen von einem Meer biß ans ander/ und von dem Waſſer an/ biß zur Welt Ende. Auff Jhn zeucht ſich die Verheiſſung Pſalm. 132. v. 18. Daſelbſt ſol auffgehen das Horn David/ Jch habe meinem Geſalbeten eine Leuchte zuge- richtet. Auff Jhn gehet/ was von dem Salomo in dem Hohen Liede hin und wieder beſchrieben worden. Pſ. 45, 4. & ſeqq. Pſ. 72, 8. Pſ. 132, 18. Von Jhm handeln die Prophetæ poſteriores, das iſt: Die Propheten der andern Ordnung. Eſaias prediget von ſeiner Em- pfängnuͤß und Geburt Capit. 7. verſ. 14. alſo: Siehe/ ſpricht er: eine Jungfraw iſt ſchwanger/ und wird einen Sohn gebeh- ren/ den wird ſie heiſſen Jmmanuel. Capit. 9. v. 6. 7. ſagt er: Vns iſt ein Kind geboren/ ein Sohn iſt uns gegeben/ wel- ches Herrſchafft iſt auff ſeiner Schulter/ und er heiſſt Wun- derbar/ Rath/ Krafft/ Held/ ewig Vater/ Friedefuͤrſt/ etc. Jn- Eſa. 7, 14. Cap. 9, 6. 7.

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Zitationshilfe: Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cundisius_predigten_1648/184>, abgerufen am 25.11.2024.