Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. die bußfertigen Menschen anzunehmen/ welche dieser Verheissungwircklich geniessen. Die andern rohen und sichern Leute müssen noch immerdar hören die Wort: Ewre Vntugenden scheiden euch und ewren Gott von einander/ Esa. 59. vers. 2. HingegenEsa. 59, 2. wohnet GOttbey denen/ die zerschlagenes und demütiges Geistes sind/ auff daß er erquicke den Geist der Gedemü- tigten/ und das Hertz der Zerschlagenen/ Es. 57. v. 15. MancheEsa. 57, 15. hören noch wol gerne die Verheissungen des Evangelii/ aber Ge- setz Predigten achten sie nicht/ sondern sind dem gramm/ der sie im Thor straffet/ und haben den für ein Grewel/ der heilsam lehret/ Amos. 5. v. 10. Diese können so wenig genesen/ als ein Be-Amos. 5, 10. schädigter kan heil werden/ der die unreine Wunde nicht wil beitzen lassen/ ehe das Heilpflaster wird auffgelegt. Vierdtens entspringet hieraus ein reicher Trost/ den wir4. 28. 2. Jst iemand unter uns bestürtzt wegen des allgemeinen Vn- Jch R
Vber den Propheten Haggai. die bußfertigen Menſchen anzunehmen/ welche dieſer Verheiſſungwircklich genieſſen. Die andern rohen und ſichern Leute muͤſſen noch immerdar hoͤren die Wort: Ewre Vntugenden ſcheiden euch und ewren Gott von einander/ Eſa. 59. verſ. 2. HingegenEſa. 59, 2. wohnet GOttbey denen/ die zerſchlagenes und demuͤtiges Geiſtes ſind/ auff daß er erquicke den Geiſt der Gedemuͤ- tigten/ und das Hertz der Zerſchlagenen/ Eſ. 57. v. 15. MancheEſa. 57, 15. hoͤren noch wol gerne die Verheiſſungen des Evangelii/ aber Ge- ſetz Predigten achten ſie nicht/ ſondern ſind dem gram̃/ der ſie im Thor ſtraffet/ und haben den fuͤr ein Grewel/ der heilſam lehret/ Amos. 5. v. 10. Dieſe koͤnnen ſo wenig geneſen/ als ein Be-Amos. 5, 10. ſchaͤdigter kan heil werden/ der die unreine Wunde nicht wil beitzen laſſen/ ehe das Heilpflaſter wird auffgelegt. Vierdtens entſpringet hieraus ein reicher Troſt/ den wir4. 28. 2. Jſt iemand unter uns beſtuͤrtzt wegen des allgemeinen Vn- Jch R
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Vber den Propheten Haggai.
die bußfertigen Menſchen anzunehmen/ welche dieſer Verheiſſung
wircklich genieſſen. Die andern rohen und ſichern Leute muͤſſen
noch immerdar hoͤren die Wort: Ewre Vntugenden ſcheiden
euch und ewren Gott von einander/ Eſa. 59. verſ. 2. Hingegen
wohnet GOttbey denen/ die zerſchlagenes und demuͤtiges
Geiſtes ſind/ auff daß er erquicke den Geiſt der Gedemuͤ-
tigten/ und das Hertz der Zerſchlagenen/ Eſ. 57. v. 15. Manche
hoͤren noch wol gerne die Verheiſſungen des Evangelii/ aber Ge-
ſetz Predigten achten ſie nicht/ ſondern ſind dem gram̃/ der ſie im
Thor ſtraffet/ und haben den fuͤr ein Grewel/ der heilſam
lehret/ Amos. 5. v. 10. Dieſe koͤnnen ſo wenig geneſen/ als ein Be-
ſchaͤdigter kan heil werden/ der die unreine Wunde nicht wil beitzen
laſſen/ ehe das Heilpflaſter wird auffgelegt.
Eſa. 59, 2.
Eſa. 57, 15.
Amos. 5, 10.
Vierdtens entſpringet hieraus ein reicher Troſt/ den wir
wol faſſen/ und mit nach Hauſe nehmen ſollen. Solcher dienet
1. wider die Bekuͤmmernuͤß wegen unſer Suͤnde/ die wie eine
ſchwere Laſt uns zu ſchweer worden/ Pſal. 38. v. 5. Jſt iemand
deßwegen angefochten/ der mache ſich hieher/ er halte ſich mit wah-
rem Glauben an CHrJſtum/ ſo wird derſelbige Herr mit Er-
quickung bald bey ihm ſeyn/ wie Er denn ſpricht: Kommet her
zu mir alle/ die ihr muͤhſelig und beladen ſeyd/ Jch wil euch
erquicken/ Matth. 11. v. 28.
4.
Pſal. 38, 5.
2. Jſt iemand unter uns beſtuͤrtzt wegen des allgemeinen Vn-
weſens/ und des beharrlichen Krieges/ da es ſcheinet/ als wolte al-
les in trümmern gehen/ der ſetze ſein Bertrawen auff den/ der allhier
ſpricht: Jch bin mit euch. Er ſage: Auff GOtt hoffe ich/
und fuͤrchte mich nicht/ was koͤnnen mir die Menſchen thun/
Pſal. 56. v. 12. Da die Jſraeliten im Schilffmeer in groſ-
ſer Gefahr waren/ ſprach Moſes: Fuͤrchtet euch nicht/
ſtehet feſt/ und ſehet zu/ was fuͤr ein Heil der Herr heute
an euch thun wird/ Exod. 14. v. 13. Fuͤrchte dich nicht/ denn
Jch
Pſal. 56, 12.
Exod. 14, 13.
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