Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. Herr: Siehe/ Jch wil Vnglück über diese Städte/ undihre Einwohner bringen/ alle Wort des Gesetzes/ die der König Juda hat lassen lesen/ darumb/ daß sie mich verlas- sen/ und andern Göttern gereuchert haben/ daß sie mich er- zürneten mit allen Wercken ihrer Hände/ darumb wird mein Grimm sich wider diese Städte anzünden/ und nicht ausgeleschet werden/ 2. Reg. 22. v. 16. Jngleichen des Prophe.2. Reg. 22, 16. Es 28, 1. 7. 8. ten Esaiae/ welcher im 28. Capitel seiner Weissagung/ v. 1. 7. 8. her- aus bricht/ und spricht: Wehe der prächtigen Krone/ der Trun- ckenen von Ephraim/ der welcken Blumen ihrer lieblichen Herrligkeit/ welche stehet oben über einem fetten Thal/ derer die vom Weine daumeln. Beyde Priester und Propheten sind toll vom starcken Geträncke/ sie sind toll im Weissa- gen/ und köcken die Vrthel heraus/ denn alle Tische sind voll Speyens und Vnflats/ an allen Orten. S. Johan- nis des Teuffers/ welcher zu Herodi ungeschewet sagte: Es ist nicht recht/ daß du deines Bruders Weib habest/ Matth[.]Matt. 14, 4. Marc. 6, 18. 14. v. 4. Marc. 6. v. 18. Vnd des Herrn Christi selbst/ wel- cher denen Phariseern und Schrifftgelehrten eine lange und scharffe Vo[rh]altung thut/ Matth. 23. v. 13. & seqq. Was bildenMatth. 23, 13. & seqq. ihnen denn etzliche ein/ welche disfals einen Vortheil haben wollen? Behaltet/ vors andere/ daß die Obrigkeit soll seyn ein2. Vors Andere beschrelbet der Geist Gottes in unserm Text/II. che
Vber den Propheten Haggai. Herr: Siehe/ Jch wil Vngluͤck uͤber dieſe Staͤdte/ undihre Einwohner bringen/ alle Wort des Geſetzes/ die der Koͤnig Juda hat laſſen leſen/ darumb/ daß ſie mich verlaſ- ſen/ und andern Goͤttern gereuchert haben/ daß ſie mich er- zuͤrneten mit allen Wercken ihrer Haͤnde/ darumb wird mein Grimm ſich wider dieſe Staͤdte anzuͤnden/ und nicht ausgeleſchet werden/ 2. Reg. 22. v. 16. Jngleichen des Prophe.2. Reg. 22, 16. Eſ 28, 1. 7. 8. ten Eſaiæ/ welcher im 28. Capitel ſeiner Weiſſagung/ v. 1. 7. 8. her- aus bricht/ und ſpricht: Wehe der praͤchtigen Krone/ der Trun- ckenen von Ephraim/ der welcken Blumen ihrer lieblichen Herrligkeit/ welche ſtehet oben uͤber einem fetten Thal/ derer die vom Weine daumeln. Beyde Prieſter und Propheten ſind toll vom ſtarcken Getraͤncke/ ſie ſind toll im Weiſſa- gen/ und koͤcken die Vrthel heraus/ denn alle Tiſche ſind voll Speyens und Vnflats/ an allen Orten. S. Johan- nis des Teuffers/ welcher zu Herodi ungeſchewet ſagte: Es iſt nicht recht/ daß du deines Bruders Weib habeſt/ Matth[.]Matt. 14, 4. Marc. 6, 18. 14. v. 4. Marc. 6. v. 18. Vnd des Herrn Chriſti ſelbſt/ wel- cher denen Phariſeern und Schrifftgelehrten eine lange und ſcharffe Vo[rh]altung thut/ Matth. 23. v. 13. & ſeqq. Was bildenMatth. 23, 13. & ſeqq. ihnen denn etzliche ein/ welche disfals einen Vortheil haben wollen? Behaltet/ vors andere/ daß die Obrigkeit ſoll ſeyn ein2. Vors Andere beſchrelbet der Geiſt Gottes in unſerm Text/II. che
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0123" n="103"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vber den Propheten Haggai.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#k">Herr</hi>: Siehe/ Jch wil Vngluͤck uͤber dieſe Staͤdte/ und<lb/> ihre Einwohner bringen/ alle Wort des Geſetzes/ die der<lb/> Koͤnig Juda hat laſſen leſen/ darumb/ daß ſie mich verlaſ-<lb/> ſen/ und andern Goͤttern gereuchert haben/ daß ſie mich er-<lb/> zuͤrneten mit allen Wercken ihrer Haͤnde/ darumb wird<lb/> mein Grimm ſich wider dieſe Staͤdte anzuͤnden/ und nicht<lb/> ausgeleſchet werden/</hi> 2. Reg. 22. v. 16. Jngleichen des Prophe.<note place="right"><hi rendition="#i">2. <hi rendition="#aq">Reg. 22, 16.<lb/> Eſ</hi> 28, 1. 7. 8.</hi></note><lb/> ten Eſai<hi rendition="#aq">æ/</hi> welcher im 28. Capitel ſeiner Weiſſagung/ v. 1. 7. 8. her-<lb/> aus bricht/ und ſpricht: <hi rendition="#fr">Wehe der praͤchtigen Krone/ der Trun-<lb/> ckenen von Ephraim/ der welcken Blumen ihrer lieblichen<lb/> Herrligkeit/ welche ſtehet oben uͤber einem fetten Thal/ derer<lb/> die vom Weine daumeln. Beyde Prieſter und Propheten<lb/> ſind toll vom ſtarcken Getraͤncke/ ſie ſind toll im Weiſſa-<lb/> gen/ und koͤcken die Vrthel heraus/ denn alle Tiſche ſind<lb/> voll Speyens und Vnflats/ an allen Orten. S. Johan-<lb/> nis des Teuffers/</hi> welcher zu <hi rendition="#fr">Herodi</hi> ungeſchewet ſagte: <hi rendition="#fr">Es<lb/> iſt nicht recht/ daß du deines Bruders Weib habeſt/</hi> Matth<supplied>.</supplied><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Matt. 14, 4.<lb/> Marc.</hi> 6, 18.</hi></note><lb/> 14. v. 4. Marc. 6. v. 18. Vnd des <hi rendition="#fr"><hi rendition="#k">Herrn Chr</hi>iſti</hi> ſelbſt/ wel-<lb/> cher denen <hi rendition="#fr">Phariſeern und Schrifftgelehrten</hi> eine lange und<lb/> ſcharffe Vo<supplied>rh</supplied>altung thut/ Matth. 23. v. 13. <hi rendition="#aq">& ſeqq.</hi> Was bilden<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Matth. 23,<lb/> 13. & ſeqq.</hi></hi></note><lb/> ihnen denn etzliche ein/ welche disfals einen Vortheil haben wollen?</p><lb/> <p>Behaltet/ <hi rendition="#fr">vors andere/</hi> daß die Obrigkeit ſoll ſeyn ein<note place="right">2.</note><lb/><hi rendition="#fr">Serubabel/</hi> und ſich dahin bemühen/ <hi rendition="#fr">daß das Babel geiſt-<lb/> licher weiſe verlaſſen werde/</hi> Apocal. 18. v. 5. Es ſollen auch<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Apoc.</hi> 18, 5.</hi></note><lb/> beyde Prieſter und Propheten uͤber der wahren Religion halten.<lb/> Die Geiſtlichen ſollen ſeyn <hi rendition="#fr">Heylande/</hi> Obad. v. 21. ſie ſollen ſeyn<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Obad. v. 21.<lb/> Dan.</hi> 12, 3.</hi></note><lb/><hi rendition="#fr">Soͤhne Jozadac/</hi> das iſt/ die Gerechten Gottes/ <hi rendition="#fr">und viel zur<lb/> Gerechtigkeit weiſen/</hi> Dan. 12. v. 3.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Vors Andere</hi> beſchrelbet der Geiſt Gottes in unſerm Text/<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">II.<lb/> Effectum.</hi></hi></note><lb/><hi rendition="#aq">Effectum:</hi> <hi rendition="#fr">Die Wirckung der Prophetiſchen Predigt/</hi> wel-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">che</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [103/0123]
Vber den Propheten Haggai.
Herr: Siehe/ Jch wil Vngluͤck uͤber dieſe Staͤdte/ und
ihre Einwohner bringen/ alle Wort des Geſetzes/ die der
Koͤnig Juda hat laſſen leſen/ darumb/ daß ſie mich verlaſ-
ſen/ und andern Goͤttern gereuchert haben/ daß ſie mich er-
zuͤrneten mit allen Wercken ihrer Haͤnde/ darumb wird
mein Grimm ſich wider dieſe Staͤdte anzuͤnden/ und nicht
ausgeleſchet werden/ 2. Reg. 22. v. 16. Jngleichen des Prophe.
ten Eſaiæ/ welcher im 28. Capitel ſeiner Weiſſagung/ v. 1. 7. 8. her-
aus bricht/ und ſpricht: Wehe der praͤchtigen Krone/ der Trun-
ckenen von Ephraim/ der welcken Blumen ihrer lieblichen
Herrligkeit/ welche ſtehet oben uͤber einem fetten Thal/ derer
die vom Weine daumeln. Beyde Prieſter und Propheten
ſind toll vom ſtarcken Getraͤncke/ ſie ſind toll im Weiſſa-
gen/ und koͤcken die Vrthel heraus/ denn alle Tiſche ſind
voll Speyens und Vnflats/ an allen Orten. S. Johan-
nis des Teuffers/ welcher zu Herodi ungeſchewet ſagte: Es
iſt nicht recht/ daß du deines Bruders Weib habeſt/ Matth.
14. v. 4. Marc. 6. v. 18. Vnd des Herrn Chriſti ſelbſt/ wel-
cher denen Phariſeern und Schrifftgelehrten eine lange und
ſcharffe Vorhaltung thut/ Matth. 23. v. 13. & ſeqq. Was bilden
ihnen denn etzliche ein/ welche disfals einen Vortheil haben wollen?
2. Reg. 22, 16.
Eſ 28, 1. 7. 8.
Matt. 14, 4.
Marc. 6, 18.
Matth. 23,
13. & ſeqq.
Behaltet/ vors andere/ daß die Obrigkeit ſoll ſeyn ein
Serubabel/ und ſich dahin bemühen/ daß das Babel geiſt-
licher weiſe verlaſſen werde/ Apocal. 18. v. 5. Es ſollen auch
beyde Prieſter und Propheten uͤber der wahren Religion halten.
Die Geiſtlichen ſollen ſeyn Heylande/ Obad. v. 21. ſie ſollen ſeyn
Soͤhne Jozadac/ das iſt/ die Gerechten Gottes/ und viel zur
Gerechtigkeit weiſen/ Dan. 12. v. 3.
2.
Apoc. 18, 5.
Obad. v. 21.
Dan. 12, 3.
Vors Andere beſchrelbet der Geiſt Gottes in unſerm Text/
Effectum: Die Wirckung der Prophetiſchen Predigt/ wel-
che
II.
Effectum.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |