Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Dancksagung für den Segen GOttes.
ist der HErr? Oder wo ich zu arm würde/ möchte ich
stehlen/ und mich an den Nahmen meines GOttes
vergreiffen. Dafür behüte mich mein lieber GOtt/
durch JEsum Christum deinen lieben Sohn/ Amen.

Dancksagung/ daß einen GOtt erhöhet
und gesegnet hat.

M. Albin.

ICh preise dich HErr/ denn du hast mich erhö-
het/ du hast mich Geringen aus dem Koth er-
hoben und den Stul der Erden erben lassen:
Du hast mich lassen vergessen alles meines Un-
glücks. Du hast mich lassen wachsen im Lande mei-
nes Elendes. Wer bin ich/ HErr GOtt/ und was
ist mein Haus/ daß du mich hieher gebracht hast?
Ach HERR/ ich sündiger Mensch bin nicht werth
daß du unter mein Dach gehest: HErr ich bin zu
gering aller Barmhertzigkeit und aller Treu/ die
du an mir gethan hast. Ich lobe dich aber/ HErr
mein GOtt/ für alle das Gute/ das du mir gegeben
hast. Siehe/ wie fein hast du mich vorhin gedemü-
tiget und versuchet/ und hernach wol gethan/ auff
daß ich nicht sage in meinem Hertzen: Meine Kräffte
haben mir dieses Vermögen ausgerichtet/ sondern
daß ich gedencke an dich den HErrn unsern GOtt/
dazu hast du dieses Irrdische wenig geachtet/ HErr/
HErr/ sondern hast noch von himmlischen Dingen
gesagt: Du wollest nemlich mich/ ja alle die an dei-
nen Nahmen gläuben/ sättigen mit langem Leben/
und mir zeigen dein Heyl. Wenn wir geistlich arm
sind/ sol das Himmelreich unser seyn. Wenn wir
Leide tragen/ nach der Gerechtigkeit hungern und
dürsten/ barmhertzig/ eines reinen Hertzens/ und
friedfertig sind/ so sollen wir getröstet und satt wer-
den/ Barmhertzigkeit erlangen/ dich unsern GOtt
schauen/ und deine Kinder heissen. O welch eine

Lie-

Danckſagung für den Segen GOttes.
iſt der HErr? Oder wo ich zu arm würde/ möchte ich
ſtehlen/ und mich an den Nahmen meines GOttes
vergreiffen. Dafür behüte mich mein lieber GOtt/
durch JEſum Chriſtum deinen lieben Sohn/ Amẽ.

Danckſagung/ daß einen GOtt erhöhet
und geſegnet hat.

M. Albin.

ICh preiſe dich HErr/ denn du haſt mich erhö-
het/ du haſt mich Geringen aus dem Koth er-
hoben und den Stul der Erden erben laſſen:
Du haſt mich laſſen vergeſſen alles meines Un-
glücks. Du haſt mich laſſen wachſen im Lande mei-
nes Elendes. Wer bin ich/ HErr GOtt/ und was
iſt mein Haus/ daß du mich hieher gebracht haſt?
Ach HERR/ ich ſündiger Menſch bin nicht werth
daß du unter mein Dach geheſt: HErr ich bin zu
gering aller Barmhertzigkeit und aller Treu/ die
du an mir gethan haſt. Ich lobe dich aber/ HErr
mein GOtt/ für alle das Gute/ das du mir gegeben
haſt. Siehe/ wie fein haſt du mich vorhin gedemü-
tiget und verſuchet/ und hernach wol gethan/ auff
daß ich nicht ſage in meinem Hertzen: Meine Kräffte
haben mir dieſes Vermögen ausgerichtet/ ſondern
daß ich gedencke an dich den HErrn unſern GOtt/
dazu haſt du dieſes Irrdiſche wenig geachtet/ HErr/
HErr/ ſondern haſt noch von himmliſchen Dingen
geſagt: Du wolleſt nemlich mich/ ja alle die an dei-
nen Nahmen gläuben/ ſättigen mit langem Leben/
und mir zeigen dein Heyl. Wenn wir geiſtlich arm
ſind/ ſol das Himmelreich unſer ſeyn. Wenn wir
Leide tragen/ nach der Gerechtigkeit hungern und
dürſten/ barmhertzig/ eines reinen Hertzens/ und
friedfertig ſind/ ſo ſollen wir getröſtet und ſatt wer-
den/ Barmhertzigkeit erlangen/ dich unſern GOtt
ſchauen/ und deine Kinder heiſſen. O welch eine

Lie-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0986" n="948"/><fw place="top" type="header">Danck&#x017F;agung für den Segen GOttes.</fw><lb/>
i&#x017F;t der HErr? Oder wo ich zu arm würde/ möchte ich<lb/>
&#x017F;tehlen/ und mich an den Nahmen meines GOttes<lb/>
vergreiffen. Dafür behüte mich mein lieber GOtt/<lb/>
durch JE&#x017F;um Chri&#x017F;tum deinen lieben Sohn/ Am&#x1EBD;.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Danck&#x017F;agung/ daß einen GOtt erhöhet<lb/>
und ge&#x017F;egnet hat.</head>
          <argument>
            <p>M. Albin.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">I</hi>Ch prei&#x017F;e dich HErr/ denn du ha&#x017F;t mich erhö-<lb/>
het/ du ha&#x017F;t mich Geringen aus dem Koth er-<lb/>
hoben und den Stul der Erden erben la&#x017F;&#x017F;en:<lb/>
Du ha&#x017F;t mich la&#x017F;&#x017F;en verge&#x017F;&#x017F;en alles meines Un-<lb/>
glücks. Du ha&#x017F;t mich la&#x017F;&#x017F;en wach&#x017F;en im Lande mei-<lb/>
nes Elendes. Wer bin ich/ HErr GOtt/ und was<lb/>
i&#x017F;t mein Haus/ daß du mich hieher gebracht ha&#x017F;t?<lb/>
Ach HERR/ ich &#x017F;ündiger Men&#x017F;ch bin nicht werth<lb/>
daß du unter mein Dach gehe&#x017F;t: HErr ich bin zu<lb/>
gering aller Barmhertzigkeit und aller Treu/ die<lb/>
du an mir gethan ha&#x017F;t. Ich lobe dich aber/ HErr<lb/>
mein GOtt/ für alle das Gute/ das du mir gegeben<lb/>
ha&#x017F;t. Siehe/ wie fein ha&#x017F;t du mich vorhin gedemü-<lb/>
tiget und ver&#x017F;uchet/ und hernach wol gethan/ auff<lb/>
daß ich nicht &#x017F;age in meinem Hertzen: Meine Kräffte<lb/>
haben mir die&#x017F;es Vermögen ausgerichtet/ &#x017F;ondern<lb/>
daß ich gedencke an dich den HErrn un&#x017F;ern GOtt/<lb/>
dazu ha&#x017F;t du die&#x017F;es Irrdi&#x017F;che wenig geachtet/ HErr/<lb/>
HErr/ &#x017F;ondern ha&#x017F;t noch von himmli&#x017F;chen Dingen<lb/>
ge&#x017F;agt: Du wolle&#x017F;t nemlich mich/ ja alle die an dei-<lb/>
nen Nahmen gläuben/ &#x017F;ättigen mit langem Leben/<lb/>
und mir zeigen dein Heyl. Wenn wir gei&#x017F;tlich arm<lb/>
&#x017F;ind/ &#x017F;ol das Himmelreich un&#x017F;er &#x017F;eyn. Wenn wir<lb/>
Leide tragen/ nach der Gerechtigkeit hungern und<lb/>
dür&#x017F;ten/ barmhertzig/ eines reinen Hertzens/ und<lb/>
friedfertig &#x017F;ind/ &#x017F;o &#x017F;ollen wir getrö&#x017F;tet und &#x017F;att wer-<lb/>
den/ Barmhertzigkeit erlangen/ dich un&#x017F;ern GOtt<lb/>
&#x017F;chauen/ und deine Kinder hei&#x017F;&#x017F;en. O welch eine<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Lie-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[948/0986] Danckſagung für den Segen GOttes. iſt der HErr? Oder wo ich zu arm würde/ möchte ich ſtehlen/ und mich an den Nahmen meines GOttes vergreiffen. Dafür behüte mich mein lieber GOtt/ durch JEſum Chriſtum deinen lieben Sohn/ Amẽ. Danckſagung/ daß einen GOtt erhöhet und geſegnet hat. M. Albin. ICh preiſe dich HErr/ denn du haſt mich erhö- het/ du haſt mich Geringen aus dem Koth er- hoben und den Stul der Erden erben laſſen: Du haſt mich laſſen vergeſſen alles meines Un- glücks. Du haſt mich laſſen wachſen im Lande mei- nes Elendes. Wer bin ich/ HErr GOtt/ und was iſt mein Haus/ daß du mich hieher gebracht haſt? Ach HERR/ ich ſündiger Menſch bin nicht werth daß du unter mein Dach geheſt: HErr ich bin zu gering aller Barmhertzigkeit und aller Treu/ die du an mir gethan haſt. Ich lobe dich aber/ HErr mein GOtt/ für alle das Gute/ das du mir gegeben haſt. Siehe/ wie fein haſt du mich vorhin gedemü- tiget und verſuchet/ und hernach wol gethan/ auff daß ich nicht ſage in meinem Hertzen: Meine Kräffte haben mir dieſes Vermögen ausgerichtet/ ſondern daß ich gedencke an dich den HErrn unſern GOtt/ dazu haſt du dieſes Irrdiſche wenig geachtet/ HErr/ HErr/ ſondern haſt noch von himmliſchen Dingen geſagt: Du wolleſt nemlich mich/ ja alle die an dei- nen Nahmen gläuben/ ſättigen mit langem Leben/ und mir zeigen dein Heyl. Wenn wir geiſtlich arm ſind/ ſol das Himmelreich unſer ſeyn. Wenn wir Leide tragen/ nach der Gerechtigkeit hungern und dürſten/ barmhertzig/ eines reinen Hertzens/ und friedfertig ſind/ ſo ſollen wir getröſtet und ſatt wer- den/ Barmhertzigkeit erlangen/ dich unſern GOtt ſchauen/ und deine Kinder heiſſen. O welch eine Lie-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/986
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 948. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/986>, abgerufen am 22.07.2024.