Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebet in unschuldiger Verfolgung.
schwingen zu dir/ mein GOtt/ meine Burg/ meine
Hülffe/ mein Erretter/ auff den ich hoffe/ muß für
deinem Thron anklopffen und bey dir väterliche
Hülffe und starcke Errettung suchen/ darnach ich
lange geseufftzet und viel Thränen vergossen/ denn
dein heil. Name ist meine Hoffnung/ du bist meine
Grundfeste/ auf die ich baue und traue/ und ich weiß/
daß du seyst ein treuer GOtt/ der mich und keinen
Menschen mit mehrerm Trübsal beladen und be-
schweren werde/ als du wol weist/ daß unsere Stärcke
ertragenkan/ ja ich weiß gewiß/ daß deine grosse und
ewige Hand unverkürtzet sey/ und aus aller Noth
erretten könne. Darum lieber Vater/ gedencke an
dein väterliches Hertz/ gedencke an deine grosse Güte
und Barmhertzigkeit/ damit du mir noch gewiß zu-
gethan bist/ und siehe doch nicht länger mein grosses
Creutz und Trübsal an. Ach/ mein hertzlieber Vater/
wie kans doch dein Hertz erleiden? Erhalte mich/
denn ich hoffe auff dich/ erhalte mich/ denn ich schreye
zu dir. Ach HErr/ wende deine Barmhertzigkeit nicht
von mir/ laß mich deine Güte und Treue allezeit be-
hüten/ und erlöse mich aus der grausamen Gruben/
aus meinem schweren Creutze/ das du nicht allein aus
meinen vielfältigen hertzlichen Seufftzen und Klagen
vernommen/ sondern auch ohne das deiner göttlichen
majestätischen Allmacht bewust ist/ wie du denn vie-
len in der heiligen Schrifft deine Hülffe erzeiget/ und
dich einen starcker Erretter bewiesen hast/ welches ich
armer und wolgeplagter Mensch mir zu gut und
Trost ansehe/ und gedencke/ daß auch mein Creutz dir
nicht so groß sey/ daß du mir nicht helffen köntest/ son-
dern ich gläube auch festiglich/ daß du noch dieselbige
allmächtige Hand habest/ damit du Himmel und
Erden geschaffen/ und viel Thaten gethan hast. Denn

die

Gebet in unſchuldiger Verfolgung.
ſchwingen zu dir/ mein GOtt/ meine Burg/ meine
Hülffe/ mein Erretter/ auff den ich hoffe/ muß für
deinem Thron anklopffen und bey dir väterliche
Hülffe und ſtarcke Errettung ſuchen/ darnach ich
lange geſeufftzet und viel Thränen vergoſſen/ denn
dein heil. Name iſt meine Hoffnung/ du biſt meine
Grundfeſte/ auf die ich baue und traue/ und ich weiß/
daß du ſeyſt ein treuer GOtt/ der mich und keinen
Menſchen mit mehrerm Trübſal beladen und be-
ſchweꝛen werde/ als du wol weiſt/ daß unſere Stärcke
ertragenkan/ ja ich weiß gewiß/ daß deine groſſe und
ewige Hand unverkürtzet ſey/ und aus aller Noth
erretten könne. Darum lieber Vater/ gedencke an
dein väterliches Hertz/ gedencke an deine groſſe Güte
und Barmhertzigkeit/ damit du mir noch gewiß zu-
gethan biſt/ und ſiehe doch nicht länger mein groſſes
Creutz und Trübſal an. Ach/ mein hertzlieber Vater/
wie kans doch dein Hertz erleiden? Erhalte mich/
denn ich hoffe auff dich/ erhalte mich/ denn ich ſchreye
zu dir. Ach HErr/ wende deine Barmhertzigkeit nicht
von mir/ laß mich deine Güte und Treue allezeit be-
hüten/ und erlöſe mich aus der grauſamen Gruben/
aus meinem ſchwerẽ Creutze/ das du nicht allein aus
meinen vielfältigen hertzlichen Seufftzen und Klagen
vernommen/ ſondeꝛn auch ohne das deiner göttlichen
majeſtätiſchen Allmacht bewuſt iſt/ wie du denn vie-
len in der heiligen Schrifft deine Hülffe erzeiget/ und
dich einen ſtarcker Erretter bewieſen haſt/ welches ich
armer und wolgeplagter Menſch mir zu gut und
Troſt anſehe/ und gedencke/ daß auch mein Creutz dir
nicht ſo groß ſey/ daß du mir nicht helffen könteſt/ ſon-
dern ich gläube auch feſtiglich/ daß du noch dieſelbige
allmächtige Hand habeſt/ damit du Himmel und
Erden geſchaffen/ und viel Thaten gethan haſt. Denn

die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0840" n="802"/><fw place="top" type="header">Gebet in un&#x017F;chuldiger Verfolgung.</fw><lb/>
&#x017F;chwingen zu dir/ mein GOtt/ meine Burg/ meine<lb/>
Hülffe/ mein Erretter/ auff den ich hoffe/ muß für<lb/>
deinem Thron anklopffen und bey dir väterliche<lb/>
Hülffe und &#x017F;tarcke Errettung &#x017F;uchen/ darnach ich<lb/>
lange ge&#x017F;eufftzet und viel Thränen vergo&#x017F;&#x017F;en/ denn<lb/>
dein heil. Name i&#x017F;t meine Hoffnung/ du bi&#x017F;t meine<lb/>
Grundfe&#x017F;te/ auf die ich baue und traue/ und ich weiß/<lb/>
daß du &#x017F;ey&#x017F;t ein treuer GOtt/ der mich und keinen<lb/>
Men&#x017F;chen mit mehrerm Trüb&#x017F;al beladen und be-<lb/>
&#x017F;chwe&#xA75B;en werde/ als du wol wei&#x017F;t/ daß un&#x017F;ere Stärcke<lb/>
ertragenkan/ ja ich weiß gewiß/ daß deine gro&#x017F;&#x017F;e und<lb/>
ewige Hand unverkürtzet &#x017F;ey/ und aus aller Noth<lb/>
erretten könne. Darum lieber Vater/ gedencke an<lb/>
dein väterliches Hertz/ gedencke an deine gro&#x017F;&#x017F;e Güte<lb/>
und Barmhertzigkeit/ damit du mir noch gewiß zu-<lb/>
gethan bi&#x017F;t/ und &#x017F;iehe doch nicht länger mein gro&#x017F;&#x017F;es<lb/>
Creutz und Trüb&#x017F;al an. Ach/ mein hertzlieber Vater/<lb/>
wie kans doch dein Hertz erleiden? Erhalte mich/<lb/>
denn ich hoffe auff dich/ erhalte mich/ denn ich &#x017F;chreye<lb/>
zu dir. Ach HErr/ wende deine Barmhertzigkeit nicht<lb/>
von mir/ laß mich deine Güte und Treue allezeit be-<lb/>
hüten/ und erlö&#x017F;e mich aus der grau&#x017F;amen Gruben/<lb/>
aus meinem &#x017F;chwer&#x1EBD; Creutze/ das du nicht allein aus<lb/>
meinen vielfältigen hertzlichen Seufftzen und Klagen<lb/>
vernommen/ &#x017F;onde&#xA75B;n auch ohne das deiner göttlichen<lb/>
maje&#x017F;täti&#x017F;chen Allmacht bewu&#x017F;t i&#x017F;t/ wie du denn vie-<lb/>
len in der heiligen Schrifft deine Hülffe erzeiget/ und<lb/>
dich einen &#x017F;tarcker Erretter bewie&#x017F;en ha&#x017F;t/ welches ich<lb/>
armer und wolgeplagter Men&#x017F;ch mir zu gut und<lb/>
Tro&#x017F;t an&#x017F;ehe/ und gedencke/ daß auch mein Creutz dir<lb/>
nicht &#x017F;o groß &#x017F;ey/ daß du mir nicht helffen könte&#x017F;t/ &#x017F;on-<lb/>
dern ich gläube auch fe&#x017F;tiglich/ daß du noch die&#x017F;elbige<lb/>
allmächtige Hand habe&#x017F;t/ damit du Himmel und<lb/>
Erden ge&#x017F;chaffen/ und viel Thaten gethan ha&#x017F;t. Denn<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[802/0840] Gebet in unſchuldiger Verfolgung. ſchwingen zu dir/ mein GOtt/ meine Burg/ meine Hülffe/ mein Erretter/ auff den ich hoffe/ muß für deinem Thron anklopffen und bey dir väterliche Hülffe und ſtarcke Errettung ſuchen/ darnach ich lange geſeufftzet und viel Thränen vergoſſen/ denn dein heil. Name iſt meine Hoffnung/ du biſt meine Grundfeſte/ auf die ich baue und traue/ und ich weiß/ daß du ſeyſt ein treuer GOtt/ der mich und keinen Menſchen mit mehrerm Trübſal beladen und be- ſchweꝛen werde/ als du wol weiſt/ daß unſere Stärcke ertragenkan/ ja ich weiß gewiß/ daß deine groſſe und ewige Hand unverkürtzet ſey/ und aus aller Noth erretten könne. Darum lieber Vater/ gedencke an dein väterliches Hertz/ gedencke an deine groſſe Güte und Barmhertzigkeit/ damit du mir noch gewiß zu- gethan biſt/ und ſiehe doch nicht länger mein groſſes Creutz und Trübſal an. Ach/ mein hertzlieber Vater/ wie kans doch dein Hertz erleiden? Erhalte mich/ denn ich hoffe auff dich/ erhalte mich/ denn ich ſchreye zu dir. Ach HErr/ wende deine Barmhertzigkeit nicht von mir/ laß mich deine Güte und Treue allezeit be- hüten/ und erlöſe mich aus der grauſamen Gruben/ aus meinem ſchwerẽ Creutze/ das du nicht allein aus meinen vielfältigen hertzlichen Seufftzen und Klagen vernommen/ ſondeꝛn auch ohne das deiner göttlichen majeſtätiſchen Allmacht bewuſt iſt/ wie du denn vie- len in der heiligen Schrifft deine Hülffe erzeiget/ und dich einen ſtarcker Erretter bewieſen haſt/ welches ich armer und wolgeplagter Menſch mir zu gut und Troſt anſehe/ und gedencke/ daß auch mein Creutz dir nicht ſo groß ſey/ daß du mir nicht helffen könteſt/ ſon- dern ich gläube auch feſtiglich/ daß du noch dieſelbige allmächtige Hand habeſt/ damit du Himmel und Erden geſchaffen/ und viel Thaten gethan haſt. Denn die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/840
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 802. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/840>, abgerufen am 23.11.2024.