Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebet umb wahre
cken deine Wunder und unaussprechliche Süßig-
keit/ daß sie in mir eine ewige Lust und Begierde er-
wecke/ und bereite in mein Hertz eine Brunnqvell
desselbigen Wassers/ das da springet in das ewige
Leben. HErr du bist unermeßlich/ und darum solt
du auch ohne Masse geliebet und gelobet werden von
den jenigen/ welche du mit deinem kostbarlichen Blut
erlöset hast/ Amen.

Umb wahre beständige Hoffnung.

Joh. Arnd.

OGOtt/ du ewige Warheit/ der du Glauben
hältest ewiglich/ an welchem nicht zu Schan-
den werden alle/ die auff dich hoffen/ ich klage
und bekenne dir/ daß mein verderbtes Fleisch und
Blut sehr am Zeitlichen hänget/ immer stehet nach
leiblichem und zeitlichem Trost/ und vergisset offt
deiner Verheissung/ Allmacht und Barmhertzig-
keit: Ach vergib mir die schwere Sünde/ und wende
die harte Straffe von mir/ die du dräuest/ daß/
die ihre Hoffnung auffs Zeitliche setzen/ nicht sehen
sollen den zukünfftigen Trost. Tilge in mir aus al-
le falsche betriegliche Hoffnung/ die wie ein Rauch
und dünner Reiff verschwindet/ benimm mich aller
vergeblichen und unnützen Sorgen/ laß mich von
Hertzen gläuben/ daß du für mich sorgest und wa-
chest/ laß meines Hertzens Vertrauen und Hoff-
nung allezeit in dich gerichtet seyn/ daß dein liebli-
cher und süsser Einfluß deiner Gnade und Güte in
mir nicht verhindert/ und meines Hertzens Ein-
kehren und Ruhe in dir nicht zerstöret werde/ denn
alle Hoffnung und Begierde/ die in dir nicht ruhet/
muß in ewiger Unruhe bleiben. Laß meine Hoff-
nung in aller Widerwärtigkeit in dir allein/ als ein
Ancker in einem festen Grunde hafften/ und deiner

Hülffe

Gebet umb wahre
cken deine Wunder und unausſprechliche Süßig-
keit/ daß ſie in mir eine ewige Luſt und Begierde er-
wecke/ und bereite in mein Hertz eine Brunnqvell
deſſelbigen Waſſers/ das da ſpringet in das ewige
Leben. HErr du biſt unermeßlich/ und darum ſolt
du auch ohne Maſſe geliebet und gelobet werden von
den jenigen/ welche du mit deinem koſtbarlichen Blut
erlöſet haſt/ Amen.

Umb wahre beſtändige Hoffnung.

Joh. Arnd.

OGOtt/ du ewige Warheit/ der du Glauben
hälteſt ewiglich/ an welchem nicht zu Schan-
den werden alle/ die auff dich hoffen/ ich klage
und bekenne dir/ daß mein verderbtes Fleiſch und
Blut ſehr am Zeitlichen hänget/ immer ſtehet nach
leiblichem und zeitlichem Troſt/ und vergiſſet offt
deiner Verheiſſung/ Allmacht und Barmhertzig-
keit: Ach vergib mir die ſchwere Sünde/ und wende
die harte Straffe von mir/ die du dräueſt/ daß/
die ihre Hoffnung auffs Zeitliche ſetzen/ nicht ſehen
ſollen den zukünfftigen Troſt. Tilge in mir aus al-
le falſche betriegliche Hoffnung/ die wie ein Rauch
und dünner Reiff verſchwindet/ benimm mich aller
vergeblichen und unnützen Sorgen/ laß mich von
Hertzen gläuben/ daß du für mich ſorgeſt und wa-
cheſt/ laß meines Hertzens Vertrauen und Hoff-
nung allezeit in dich gerichtet ſeyn/ daß dein liebli-
cher und ſüſſer Einfluß deiner Gnade und Güte in
mir nicht verhindert/ und meines Hertzens Ein-
kehren und Ruhe in dir nicht zerſtöret werde/ denn
alle Hoffnung und Begierde/ die in dir nicht ruhet/
muß in ewiger Unruhe bleiben. Laß meine Hoff-
nung in aller Widerwärtigkeit in dir allein/ als ein
Ancker in einem feſten Grunde hafften/ und deiner

Hülffe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0824" n="786"/><fw place="top" type="header">Gebet umb wahre</fw><lb/>
cken deine Wunder und unaus&#x017F;prechliche Süßig-<lb/>
keit/ daß &#x017F;ie in mir eine ewige Lu&#x017F;t und Begierde er-<lb/>
wecke/ und bereite in mein Hertz eine Brunnqvell<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elbigen Wa&#x017F;&#x017F;ers/ das da &#x017F;pringet in das ewige<lb/>
Leben. HErr du bi&#x017F;t unermeßlich/ und darum &#x017F;olt<lb/>
du auch ohne Ma&#x017F;&#x017F;e geliebet und gelobet werden von<lb/>
den jenigen/ welche du mit deinem ko&#x017F;tbarlichen Blut<lb/>
erlö&#x017F;et ha&#x017F;t/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Umb wahre be&#x017F;tändige Hoffnung.</head><lb/>
          <argument>
            <p>Joh. Arnd.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">O</hi>GOtt/ du ewige Warheit/ der du Glauben<lb/>
hälte&#x017F;t ewiglich/ an welchem nicht zu Schan-<lb/>
den werden alle/ die auff dich hoffen/ ich klage<lb/>
und bekenne dir/ daß mein verderbtes Flei&#x017F;ch und<lb/>
Blut &#x017F;ehr am Zeitlichen hänget/ immer &#x017F;tehet nach<lb/>
leiblichem und zeitlichem Tro&#x017F;t/ und vergi&#x017F;&#x017F;et offt<lb/>
deiner Verhei&#x017F;&#x017F;ung/ Allmacht und Barmhertzig-<lb/>
keit: Ach vergib mir die &#x017F;chwere Sünde/ und wende<lb/>
die harte Straffe von mir/ die du dräue&#x017F;t/ daß/<lb/>
die ihre Hoffnung auffs Zeitliche &#x017F;etzen/ nicht &#x017F;ehen<lb/>
&#x017F;ollen den zukünfftigen Tro&#x017F;t. Tilge in mir aus al-<lb/>
le fal&#x017F;che betriegliche Hoffnung/ die wie ein Rauch<lb/>
und dünner Reiff ver&#x017F;chwindet/ benimm mich aller<lb/>
vergeblichen und unnützen Sorgen/ laß mich von<lb/>
Hertzen gläuben/ daß du für mich &#x017F;orge&#x017F;t und wa-<lb/>
che&#x017F;t/ laß meines Hertzens Vertrauen und Hoff-<lb/>
nung allezeit in dich gerichtet &#x017F;eyn/ daß dein liebli-<lb/>
cher und &#x017F;ü&#x017F;&#x017F;er Einfluß deiner Gnade und Güte in<lb/>
mir nicht verhindert/ und meines Hertzens Ein-<lb/>
kehren und Ruhe in dir nicht zer&#x017F;töret werde/ denn<lb/>
alle Hoffnung und Begierde/ die in dir nicht ruhet/<lb/>
muß in ewiger Unruhe bleiben. Laß meine Hoff-<lb/>
nung in aller Widerwärtigkeit in dir allein/ als ein<lb/>
Ancker in einem fe&#x017F;ten Grunde hafften/ und deiner<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Hülffe</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[786/0824] Gebet umb wahre cken deine Wunder und unausſprechliche Süßig- keit/ daß ſie in mir eine ewige Luſt und Begierde er- wecke/ und bereite in mein Hertz eine Brunnqvell deſſelbigen Waſſers/ das da ſpringet in das ewige Leben. HErr du biſt unermeßlich/ und darum ſolt du auch ohne Maſſe geliebet und gelobet werden von den jenigen/ welche du mit deinem koſtbarlichen Blut erlöſet haſt/ Amen. Umb wahre beſtändige Hoffnung. Joh. Arnd. OGOtt/ du ewige Warheit/ der du Glauben hälteſt ewiglich/ an welchem nicht zu Schan- den werden alle/ die auff dich hoffen/ ich klage und bekenne dir/ daß mein verderbtes Fleiſch und Blut ſehr am Zeitlichen hänget/ immer ſtehet nach leiblichem und zeitlichem Troſt/ und vergiſſet offt deiner Verheiſſung/ Allmacht und Barmhertzig- keit: Ach vergib mir die ſchwere Sünde/ und wende die harte Straffe von mir/ die du dräueſt/ daß/ die ihre Hoffnung auffs Zeitliche ſetzen/ nicht ſehen ſollen den zukünfftigen Troſt. Tilge in mir aus al- le falſche betriegliche Hoffnung/ die wie ein Rauch und dünner Reiff verſchwindet/ benimm mich aller vergeblichen und unnützen Sorgen/ laß mich von Hertzen gläuben/ daß du für mich ſorgeſt und wa- cheſt/ laß meines Hertzens Vertrauen und Hoff- nung allezeit in dich gerichtet ſeyn/ daß dein liebli- cher und ſüſſer Einfluß deiner Gnade und Güte in mir nicht verhindert/ und meines Hertzens Ein- kehren und Ruhe in dir nicht zerſtöret werde/ denn alle Hoffnung und Begierde/ die in dir nicht ruhet/ muß in ewiger Unruhe bleiben. Laß meine Hoff- nung in aller Widerwärtigkeit in dir allein/ als ein Ancker in einem feſten Grunde hafften/ und deiner Hülffe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/824
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 786. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/824>, abgerufen am 23.11.2024.