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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet umb Glück zu allerley guten
Vorhaben.

J. Nicolai.

OAllmächtiger GOtt/ reich von Barmhertzig-
keit über alle/ die dich anruffen/ der du aller
Menschen Hertzen in deinen Händen hast/ und
leitest sie/ wie die Wasser bäche: Ich weiß/ HErr/ daß
des Menschen Thun nicht stehet in seiner Gewalt/
und stehet in niemands Macht/ wie er wandele und
seinen Gang richte. Dein aber/ HErr unser GOtt/
ist beyde Rath und That/ du hast Verstand und
Macht/ wo du das Haus nicht bauest/ so arbeiten die
Bauleute umsonst/ daher dein Knecht Paulus er-
mahnet: Alles/ was ihr thut mit Worten oder Wer-
cken/ das thut im Namen des HErrn Jesu. Dieweil
ich nun/ dein Diener/ ietzund vorgenommen/ etwas
sonderliches zu verrichten/ das meinem Bedüncken
nach recht und gut/ und mir ersprießlich ist/ und
dann dein Knecht David ermahnet: Befiehl dem
HErrn deine Wege/ und hoffe auff ihn/ er wirds
wol machen; Du auch aus Gnaden verheissen/ daß
des gesegneten Mannes Gang von dem HErrn ge-
fördert werde/ und er hat Lust an seinem Wege/ und
alles/ was er macht/ soll wol gerathen; so bitte ich
dich/ himmlischer Vater/ von welchem alle Weißheit
herkömmt/ du wollest mir Beystand und Krafft ge-
ben/ alles wol anzufangen/ und glücklich auszufüh-
ren/ fördere das Werck meiner Hände bey mir/ ja
das Werck meiner Hände wollestu fördern/ denn
ich verlasse mich auff dich/ den HErrn meinen Gott/
und nicht auff meinen Verstand/ darum befehle ich
dir meine Wercke/ so werden meine Anschläge fort-
gehen. Mein Hertz schlägt zwar an seinen Weg/
aber du HErr allein giebst/ daß es fortgehet; es sind
viel Anschläge in meinem Hertzen/ aber/ HErr/

dein
Gebet umb Glück zu allerley guten
Vorhaben.

J. Nicolai.

OAllmächtiger GOtt/ reich von Barmhertzig-
keit über alle/ die dich anruffen/ der du aller
Menſchen Heꝛtzen in deinen Händen haſt/ und
leiteſt ſie/ wie die Waſſer bäche: Ich weiß/ HErr/ daß
des Menſchen Thun nicht ſtehet in ſeiner Gewalt/
und ſtehet in niemands Macht/ wie er wandele und
ſeinen Gang richte. Dein aber/ HErr unſer GOtt/
iſt beyde Rath und That/ du haſt Verſtand und
Macht/ wo du das Haus nicht baueſt/ ſo arbeiten die
Bauleute umſonſt/ daher dein Knecht Paulus er-
mahnet: Alles/ was ihr thut mit Worten oder Wer-
cken/ das thut im Namen des HErrn Jeſu. Dieweil
ich nun/ dein Diener/ ietzund vorgenommen/ etwas
ſonderliches zu verrichten/ das meinem Bedüncken
nach recht und gut/ und mir erſprießlich iſt/ und
dann dein Knecht David ermahnet: Befiehl dem
HErrn deine Wege/ und hoffe auff ihn/ er wirds
wol machen; Du auch aus Gnaden verheiſſen/ daß
des geſegneten Mannes Gang von dem HErrn ge-
fördert werde/ und er hat Luſt an ſeinem Wege/ und
alles/ was er macht/ ſoll wol gerathen; ſo bitte ich
dich/ himmliſcher Vater/ von welchem alle Weißheit
herkömmt/ du wolleſt mir Beyſtand und Krafft ge-
ben/ alles wol anzufangen/ und glücklich auszufüh-
ren/ fördere das Werck meiner Hände bey mir/ ja
das Werck meiner Hände wolleſtu fördern/ denn
ich verlaſſe mich auff dich/ den HErrn meinen Gott/
und nicht auff meinen Verſtand/ darum befehle ich
dir meine Wercke/ ſo werden meine Anſchläge fort-
gehen. Mein Hertz ſchlägt zwar an ſeinen Weg/
aber du HErr allein giebſt/ daß es fortgehet; es ſind
viel Anſchläge in meinem Hertzen/ aber/ HErr/

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[756/0794] Gebet umb Glück zu allerley guten Vorhaben. J. Nicolai. OAllmächtiger GOtt/ reich von Barmhertzig- keit über alle/ die dich anruffen/ der du aller Menſchen Heꝛtzen in deinen Händen haſt/ und leiteſt ſie/ wie die Waſſer bäche: Ich weiß/ HErr/ daß des Menſchen Thun nicht ſtehet in ſeiner Gewalt/ und ſtehet in niemands Macht/ wie er wandele und ſeinen Gang richte. Dein aber/ HErr unſer GOtt/ iſt beyde Rath und That/ du haſt Verſtand und Macht/ wo du das Haus nicht baueſt/ ſo arbeiten die Bauleute umſonſt/ daher dein Knecht Paulus er- mahnet: Alles/ was ihr thut mit Worten oder Wer- cken/ das thut im Namen des HErrn Jeſu. Dieweil ich nun/ dein Diener/ ietzund vorgenommen/ etwas ſonderliches zu verrichten/ das meinem Bedüncken nach recht und gut/ und mir erſprießlich iſt/ und dann dein Knecht David ermahnet: Befiehl dem HErrn deine Wege/ und hoffe auff ihn/ er wirds wol machen; Du auch aus Gnaden verheiſſen/ daß des geſegneten Mannes Gang von dem HErrn ge- fördert werde/ und er hat Luſt an ſeinem Wege/ und alles/ was er macht/ ſoll wol gerathen; ſo bitte ich dich/ himmliſcher Vater/ von welchem alle Weißheit herkömmt/ du wolleſt mir Beyſtand und Krafft ge- ben/ alles wol anzufangen/ und glücklich auszufüh- ren/ fördere das Werck meiner Hände bey mir/ ja das Werck meiner Hände wolleſtu fördern/ denn ich verlaſſe mich auff dich/ den HErrn meinen Gott/ und nicht auff meinen Verſtand/ darum befehle ich dir meine Wercke/ ſo werden meine Anſchläge fort- gehen. Mein Hertz ſchlägt zwar an ſeinen Weg/ aber du HErr allein giebſt/ daß es fortgehet; es ſind viel Anſchläge in meinem Hertzen/ aber/ HErr/ dein

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 756. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/794>, abgerufen am 23.11.2024.