Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite
Dancksagung für das Wasser.

J. M. Dilherr.

OGütiger GOtt/ wie viel er zeigest du uns Wol-
thaten/ die wir niemals fleißig erkennen/ nie-
mals vernünfftig betrachten/ niemals würdig
verdancken. Wie voll Woltharen ist das Wasser/
und die Brünne/ welche daraus auff uns Menschen/
und auff das Vieh ohne Unterlaß fliessen. Wenn wir
das Wasser kauffen müsten/ wie Jeremias klaget/
daß es zu seiner Zeit geschehen: Oder wenn wir es
einander zumessen müsten/ wie von den matten
Bürgern zu Bethulia geschahe/ oder alles Wasser
vertrocknete/ wie dem Propheten Eliä am Bach
Krith widerfuhr/ so würden wir solche deine Güte
besser erwegen: Allein wir sind ein unacht sames
Volck/ in dem kein Nachsinnen ist/ und das deiner
überflüßigen Güte wenig wahrnimmer. Solche
grosse Sünde vergib uns/ HErr/ und gib uns hin-
führo ein verständig Hertz/ daß/ wie wir andere Wol-
thaten/ also auch diejenige/ so du uns vermittelst
des Wassers erzeigest/ erkennen/ und derselbigen mit
demüthiger Dancksagung geniessen. Laß uns auch
im Feuer und Trübsal/ in der Hitze und Anfech-
tung/ und in der Angst des Todes/ von dem Trost-
Brunn/ dem heiligen Geist/ Erqvickung/ Safft und
Krafft empfahen/ und dadurch zum ewigen Leben
erhalten werden/ Amen.

Gebet bey Betrachtung der erschaffenen
Wasser/ Fische und Vogel.

L. B.

OGnädiger GOTT/ gütiger Vater/ ich sehe
zwar/ daß deine Güte Himmel und Erden/
ja auch Meer und Lufft erfüllet/ und dein

Segen
Danckſagung für das Waſſer.

J. M. Dilherr.

OGütiger GOtt/ wie viel er zeigeſt du uns Wol-
thaten/ die wir niemals fleißig erkennen/ nie-
mals vernünfftig betrachten/ niemals wüꝛdig
verdancken. Wie voll Woltharen iſt das Waſſer/
und die Brünne/ welche daraus auff uns Menſchen/
und auff das Vieh ohne Unterlaß flieſſen. Wenn wir
das Waſſer kauffen müſten/ wie Jeremias klaget/
daß es zu ſeiner Zeit geſchehen: Oder wenn wir es
einander zumeſſen müſten/ wie von den matten
Bürgern zu Bethulia geſchahe/ oder alles Waſſer
vertrocknete/ wie dem Propheten Eliä am Bach
Krith widerfuhr/ ſo würden wir ſolche deine Güte
beſſer erwegen: Allein wir ſind ein unacht ſames
Volck/ in dem kein Nachſinnen iſt/ und das deiner
überflüßigen Güte wenig wahrnimmer. Solche
groſſe Sünde vergib uns/ HErr/ und gib uns hin-
fühꝛo ein verſtändig Hertz/ daß/ wie wir andere Wol-
thaten/ alſo auch diejenige/ ſo du uns vermittelſt
des Waſſers erzeigeſt/ erkennen/ und derſelbigen mit
demüthiger Danckſagung genieſſen. Laß uns auch
im Feuer und Trübſal/ in der Hitze und Anfech-
tung/ und in der Angſt des Todes/ von dem Troſt-
Brunn/ dem heiligen Geiſt/ Erqvickung/ Safft und
Krafft empfahen/ und dadurch zum ewigen Leben
erhalten werden/ Amen.

Gebet bey Betrachtung der erſchaffenen
Waſſer/ Fiſche und Vogel.

L. B.

OGnädiger GOTT/ gütiger Vater/ ich ſehe
zwar/ daß deine Güte Himmel und Erden/
ja auch Meer und Lufft erfüllet/ und dein

Segen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0772" n="734"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Danck&#x017F;agung für das Wa&#x017F;&#x017F;er.</hi> </head><lb/>
          <argument>
            <p>J. M. Dilherr.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">O</hi>Gütiger GOtt/ wie viel er zeige&#x017F;t du uns Wol-<lb/>
thaten/ die wir niemals fleißig erkennen/ nie-<lb/>
mals vernünfftig betrachten/ niemals wü&#xA75B;dig<lb/>
verdancken. Wie voll Woltharen i&#x017F;t das Wa&#x017F;&#x017F;er/<lb/>
und die Brünne/ welche daraus auff uns Men&#x017F;chen/<lb/>
und auff das Vieh ohne Unterlaß flie&#x017F;&#x017F;en. Wenn wir<lb/>
das Wa&#x017F;&#x017F;er kauffen mü&#x017F;ten/ wie Jeremias klaget/<lb/>
daß es zu &#x017F;einer Zeit ge&#x017F;chehen: Oder wenn wir es<lb/>
einander zume&#x017F;&#x017F;en mü&#x017F;ten/ wie von den matten<lb/>
Bürgern zu Bethulia ge&#x017F;chahe/ oder alles Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
vertrocknete/ wie dem Propheten Eliä am Bach<lb/>
Krith widerfuhr/ &#x017F;o würden wir &#x017F;olche deine Güte<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er erwegen: Allein wir &#x017F;ind ein unacht &#x017F;ames<lb/>
Volck/ in dem kein Nach&#x017F;innen i&#x017F;t/ und das deiner<lb/>
überflüßigen Güte wenig wahrnimmer. Solche<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Sünde vergib uns/ HErr/ und gib uns hin-<lb/>
füh&#xA75B;o ein ver&#x017F;tändig Hertz/ daß/ wie wir andere Wol-<lb/>
thaten/ al&#x017F;o auch diejenige/ &#x017F;o du uns vermittel&#x017F;t<lb/>
des Wa&#x017F;&#x017F;ers erzeige&#x017F;t/ erkennen/ und der&#x017F;elbigen mit<lb/>
demüthiger Danck&#x017F;agung genie&#x017F;&#x017F;en. Laß uns auch<lb/>
im Feuer und Trüb&#x017F;al/ in der Hitze und Anfech-<lb/>
tung/ und in der Ang&#x017F;t des Todes/ von dem Tro&#x017F;t-<lb/>
Brunn/ dem heiligen Gei&#x017F;t/ Erqvickung/ Safft und<lb/>
Krafft empfahen/ und dadurch zum ewigen Leben<lb/>
erhalten werden/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gebet bey Betrachtung der er&#x017F;chaffenen<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er/ Fi&#x017F;che und Vogel.</hi> </head><lb/>
          <argument>
            <p>L. B.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">O</hi>Gnädiger <hi rendition="#g">GOTT</hi>/ gütiger Vater/ ich &#x017F;ehe<lb/>
zwar/ daß deine Güte Himmel und Erden/<lb/>
ja auch Meer und Lufft erfüllet/ und dein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Segen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[734/0772] Danckſagung für das Waſſer. J. M. Dilherr. OGütiger GOtt/ wie viel er zeigeſt du uns Wol- thaten/ die wir niemals fleißig erkennen/ nie- mals vernünfftig betrachten/ niemals wüꝛdig verdancken. Wie voll Woltharen iſt das Waſſer/ und die Brünne/ welche daraus auff uns Menſchen/ und auff das Vieh ohne Unterlaß flieſſen. Wenn wir das Waſſer kauffen müſten/ wie Jeremias klaget/ daß es zu ſeiner Zeit geſchehen: Oder wenn wir es einander zumeſſen müſten/ wie von den matten Bürgern zu Bethulia geſchahe/ oder alles Waſſer vertrocknete/ wie dem Propheten Eliä am Bach Krith widerfuhr/ ſo würden wir ſolche deine Güte beſſer erwegen: Allein wir ſind ein unacht ſames Volck/ in dem kein Nachſinnen iſt/ und das deiner überflüßigen Güte wenig wahrnimmer. Solche groſſe Sünde vergib uns/ HErr/ und gib uns hin- fühꝛo ein verſtändig Hertz/ daß/ wie wir andere Wol- thaten/ alſo auch diejenige/ ſo du uns vermittelſt des Waſſers erzeigeſt/ erkennen/ und derſelbigen mit demüthiger Danckſagung genieſſen. Laß uns auch im Feuer und Trübſal/ in der Hitze und Anfech- tung/ und in der Angſt des Todes/ von dem Troſt- Brunn/ dem heiligen Geiſt/ Erqvickung/ Safft und Krafft empfahen/ und dadurch zum ewigen Leben erhalten werden/ Amen. Gebet bey Betrachtung der erſchaffenen Waſſer/ Fiſche und Vogel. L. B. OGnädiger GOTT/ gütiger Vater/ ich ſehe zwar/ daß deine Güte Himmel und Erden/ ja auch Meer und Lufft erfüllet/ und dein Segen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/772
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 734. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/772>, abgerufen am 22.07.2024.