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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Umb Erkäntniß der Sünden.
jenige/ was der Diener deines Worts allda in der
Beichte und Absolution/ auß und nach deinem Be-
fehl/ mit mir redet und handelt/ es gewißlich von dir
selbst also geschehe: Und daß die Stimme der Absolu-
tion/ die ich aus dem Munde deines Dieners höre/
warhafftig dein selbst eigen Wortsey/ welches du mir
in der Stimme eines Menschen allda fürträgest/ und
also selbst mir allda meine vielfältige/ grosse und
schwere Sünden gegenwärtig vergiebest/ in der Stim-
me und durch den Mund deines Dieners/ als durch
deinen dazu bestimmeten Werckzeug/ der dir allda
nur seine menschliche Stimme/ darinn und darauff
als auff einem Wagen dein Wort zu mir und in mei-
ne Ohren geführet und eingeleitet wird/ darleihen
muß/ auff daß ich also dein Wort/ so sonsten mir und
aller Welt unbegreiflich wäre/ durch und in der be-
greiflichen menschlichen Stimme mir auch begreiflich
und vernehmlich werde. Damit ich nun aus ange-
borner Schwachheit daran ja nicht zweiffeln/ son-
dern fest und gewißlich gläuben möge/ daß dem allen
eigentlich und gewiß so sey/ so bitte ich dich/ mein lie-
ber Gott und Vater/ nochmals von Hertzen/ du wol-
lest durch deinen H. Geist denselbigen Glauben in mir
anzünden/ vermehren und stärcken/ auch mein Hertz
dahin ermuntern/ auff daß ich in Anhörang der Ab-
solution mit rechter Andacht auff die Stimme mei-
nes Beichtvaters ja fleißig mercken/ und sie anneh-
men möge/ als deine selbst-eigene Stimme/ durch
welche du selbst also mit mir redest/ und mich dadurch
von allen meinen Sünden selbst absolvirest und ent-
bindest. Gib auch/ daß ich mich derselben Entbindung
und Absolution aller meiner Sünden ietzt und alle-
zeit trösten möge/ zu sicherer Vergewifserung mei-
ner Seligkeit und des ewigen Lebens/ alles umb

dei-

Umb Erkäntniß der Sünden.
jenige/ was der Diener deines Worts allda in der
Beichte und Abſolution/ auß und nach deinem Be-
fehl/ mit mir redet und handelt/ es gewißlich von dir
ſelbſt alſo geſchehe: Und daß die Stimme der Abſolu-
tion/ die ich aus dem Munde deines Dieners höre/
warhafftig dein ſelbſt eigen Wortſey/ welches du miꝛ
in der Stimme eines Menſchen allda fürträgeſt/ uñ
alſo ſelbſt mir allda meine vielfältige/ groſſe und
ſchwere Sündẽ gegenwärtig vergiebeſt/ in der Stim-
me und durch den Mund deines Dieners/ als durch
deinen dazu beſtimmeten Werckzeug/ der dir allda
nur ſeine menſchliche Stimme/ darinn und darauff
als auff einem Wagen dein Wort zu mir und in mei-
ne Ohren geführet und eingeleitet wird/ darleihen
muß/ auff daß ich alſo dein Wort/ ſo ſonſten mir und
aller Welt unbegreiflich wäre/ durch und in der be-
greiflichen menſchlichen Stim̃e mir auch begreiflich
und vernehmlich werde. Damit ich nun aus ange-
borner Schwachheit daran ja nicht zweiffeln/ ſon-
dern feſt und gewißlich gläuben möge/ daß dem allen
eigentlich und gewiß ſo ſey/ ſo bitte ich dich/ mein lie-
ber Gott und Vater/ nochmals von Hertzen/ du wol-
leſt durch deinen H. Geiſt denſelbigẽ Glauben in mir
anzünden/ vermehren und ſtärcken/ auch mein Hertz
dahin ermuntern/ auff daß ich in Anhörang der Ab-
ſolution mit rechter Andacht auff die Stimme mei-
nes Beichtvaters ja fleißig mercken/ und ſie anneh-
men möge/ als deine ſelbſt-eigene Stimme/ durch
welche du ſelbſt alſo mit mir redeſt/ und mich dadurch
von allen meinen Sünden ſelbſt abſolvireſt und ent-
bindeſt. Gib auch/ daß ich mich derſelben Entbindung
und Abſolution aller meiner Sünden ietzt und alle-
zeit tröſten möge/ zu ſicherer Vergewifſerung mei-
ner Seligkeit und des ewigen Lebens/ alles umb

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[582/0616] Umb Erkäntniß der Sünden. jenige/ was der Diener deines Worts allda in der Beichte und Abſolution/ auß und nach deinem Be- fehl/ mit mir redet und handelt/ es gewißlich von dir ſelbſt alſo geſchehe: Und daß die Stimme der Abſolu- tion/ die ich aus dem Munde deines Dieners höre/ warhafftig dein ſelbſt eigen Wortſey/ welches du miꝛ in der Stimme eines Menſchen allda fürträgeſt/ uñ alſo ſelbſt mir allda meine vielfältige/ groſſe und ſchwere Sündẽ gegenwärtig vergiebeſt/ in der Stim- me und durch den Mund deines Dieners/ als durch deinen dazu beſtimmeten Werckzeug/ der dir allda nur ſeine menſchliche Stimme/ darinn und darauff als auff einem Wagen dein Wort zu mir und in mei- ne Ohren geführet und eingeleitet wird/ darleihen muß/ auff daß ich alſo dein Wort/ ſo ſonſten mir und aller Welt unbegreiflich wäre/ durch und in der be- greiflichen menſchlichen Stim̃e mir auch begreiflich und vernehmlich werde. Damit ich nun aus ange- borner Schwachheit daran ja nicht zweiffeln/ ſon- dern feſt und gewißlich gläuben möge/ daß dem allen eigentlich und gewiß ſo ſey/ ſo bitte ich dich/ mein lie- ber Gott und Vater/ nochmals von Hertzen/ du wol- leſt durch deinen H. Geiſt denſelbigẽ Glauben in mir anzünden/ vermehren und ſtärcken/ auch mein Hertz dahin ermuntern/ auff daß ich in Anhörang der Ab- ſolution mit rechter Andacht auff die Stimme mei- nes Beichtvaters ja fleißig mercken/ und ſie anneh- men möge/ als deine ſelbſt-eigene Stimme/ durch welche du ſelbſt alſo mit mir redeſt/ und mich dadurch von allen meinen Sünden ſelbſt abſolvireſt und ent- bindeſt. Gib auch/ daß ich mich derſelben Entbindung und Abſolution aller meiner Sünden ietzt und alle- zeit tröſten möge/ zu ſicherer Vergewifſerung mei- ner Seligkeit und des ewigen Lebens/ alles umb dei-

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 582. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/616>, abgerufen am 26.08.2024.