Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Buß-Gespräch eines armen Sünders/ etc. von dir wegnehmen/ du solt es ihm aber nicht wider-setzlich vorbehalten. Er wil dir ein fleischern Hertz geben/ du solt es aber nicht auff ein neues verhär- ten. Er wil einen solchen Menschen aus dir ma- chen/ der in seinen Geboten wandelt/ du solt aber auch Lust haben an dem Gesetz des HErrn/ und re- den von seinem Gesetz Tag und Nacht. Er wil durch seine Krafft verschaffen/ was deine Kräffte nicht vermögen/ du solt ihm aber auch nicht unge- horsamlich widerstreben. Siehe/ meine Seele/ siehe an den Anfänger und unge-
Buß-Geſpräch eines armen Sünders/ ꝛc. von dir wegnehmen/ du ſolt es ihm aber nicht wider-ſetzlich vorbehalten. Er wil dir ein fleiſchern Hertz geben/ du ſolt es aber nicht auff ein neues verhär- ten. Er wil einen ſolchen Menſchen aus dir ma- chen/ der in ſeinen Geboten wandelt/ du ſolt aber auch Luſt haben an dem Geſetz des HErrn/ und re- den von ſeinem Geſetz Tag und Nacht. Er wil durch ſeine Krafft verſchaffen/ was deine Kräffte nicht vermögen/ du ſolt ihm aber auch nicht unge- horſamlich widerſtreben. Siehe/ meine Seele/ ſiehe an den Anfänger und unge-
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Buß-Geſpräch eines armen Sünders/ ꝛc.
von dir wegnehmen/ du ſolt es ihm aber nicht wider-
ſetzlich vorbehalten. Er wil dir ein fleiſchern Hertz
geben/ du ſolt es aber nicht auff ein neues verhär-
ten. Er wil einen ſolchen Menſchen aus dir ma-
chen/ der in ſeinen Geboten wandelt/ du ſolt aber
auch Luſt haben an dem Geſetz des HErrn/ und re-
den von ſeinem Geſetz Tag und Nacht. Er wil
durch ſeine Krafft verſchaffen/ was deine Kräffte
nicht vermögen/ du ſolt ihm aber auch nicht unge-
horſamlich widerſtreben.
Siehe/ meine Seele/ ſiehe an den Anfänger und
Vollender unſers Glaubens/ was er anfänget/ das
hat einen guten Anfang/ und gewinnet einen heilſa-
men Fortgang/ und findet einen ſeligen Ausgang.
Wilt du deine Buſſe anfangen/ ſo fange ſie an in ſei-
nem Nahmen/ wilt du ſie vollenden/ ſo höre nicht
auf/ du haſt dann durch JEſum Chriſtum das ewige
Leben gefunden. Wilt du aus der letzten Zahl unter
die Erſten kommen/ ſo halte ich an den/ der da ſaget:
Fürchte dich nicht/ ich bin der Erſte und der Letzte/
und der Lebendige; Ich war todt/ und ſiehe/ ich bin
lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit/ und habe die
Schlüſſel der Höllen und des Todes. Ja höre mei-
ne Seele/ höre/ was der Geiſt den Gemeinen ſaget/ es
iſt Zeit Buſſe zu thun/ es iſt die Axt den Bäumen
ſchon an die Wurtzel geleget/ welcher Baum nicht
wird gute Früchte bringen/ der wird abgehauen und
ins Feuer geworffen werden. Da bedencke nun dei-
ne Seligkeit/ hüte dich vor dem Zorn GOttes und
ſeiner Gerechtigkeit/ er kenne deine Ungerechtigkeit/
fliehe zu ſeiner Barmhertzigkeit/ und begegne deinem
GOtt mit rechtſchaffener Bußfertigkeit. Und was
du thun wilt/ das thue bald/ denn das Leben iſt nich-
tig/ die Zeit iſt flüchtig/ der Tod gewiß/ die Stunde
unge-
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