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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet einer Sechswöchnerin.
wer oder was ich ietzt bin/ wo ich bin/ oder wo ich seyn
und bleiben sol/ und was ich thun und lassen sol/ auff
daß ich meiner fleißig warnehme/ des Kindleins ver-
nünfftigschone/ und in allen Stücken dahin sehe/
und immer erwege und betrachte/ was uns beyden
gut/ gesund und nützlich ist. Ach HErr/ behüte mich
für Sicherheit/ Nachläßigkeit und Unachtsamkeit/
daß ich nicht durch Unvorsichtigkeit etwas versehe
oder versäume an der Pflegung und Wartung mei-
nes Kindleins/ auff daß ich nicht durch starck Ge-
träncke in Trunckenheit gerathe/ und in tieffen und
harten Schlaff falle/ und also im Schlaff das Kind-
loin erdrücke/ oder sonst dasselbe unvorsichtiglich ein-
lege/ oder fallen lasse/ oder auff andere Art und Weise
seiner vergesse/ sondern mache mich klug und für sich-
tig/ daß ich täglich bedencke/ was ich für mir habe/
womit ich umbgehe/ und wie ich mit ihm handeln
sol/ wie ichs versorgen sol/ und wie ich sein pflegen und
warten sol/ sintemahles dein Geschenck ist/ und dei-
ne Gabe/ die du wieder von meiner Hand fordern
wirst. Darumb bitte ich dich hertzlich/ O mein
GOtt/ du wollest mich regieren mit deinem Heili-
gen Geist/ und mich lehren/ was ich thun und lassen
sol. Ja/ HErr/ thue das Beste bey mir in meinen
Sechswochen/ mit Rath und That bey meinem
Kindlein/ mit Vorsorge/ Pfleg-und Wartung. Er-
innere mich/ daß ich das liebe Kindlein täglich wol
und gebührlich versorge/ und des Abends zuvor rich-
tig und fürsichtiglich einlege/ und mit Gebet in deine
Hände befehle/ ehe denn ich mich zur Ruhe begebe
und zum Schlaff schicke/ auff daß wir beyde ruhen
und schlaffen in deinem Nahmen/ und mit deiner
Hand bedecket und bewahret/ beschützet und erhal-
ten werden. Zeuch eine englische Wagenburg

umb

Gebet einer Sechswöchnerin.
wer oder was ich ietzt bin/ wo ich bin/ oder wo ich ſeyn
und bleiben ſol/ und was ich thun und laſſen ſol/ auff
daß ich meiner fleißig warnehme/ des Kindleins ver-
nünfftigſchone/ und in allen Stücken dahin ſehe/
und immer erwege und betrachte/ was uns beyden
gut/ geſund und nützlich iſt. Ach HErr/ behüte mich
für Sicherheit/ Nachläßigkeit und Unachtſamkeit/
daß ich nicht durch Unvorſichtigkeit etwas verſehe
oder verſäume an der Pflegung und Wartung mei-
nes Kindleins/ auff daß ich nicht durch ſtarck Ge-
träncke in Trunckenheit gerathe/ und in tieffen und
harten Schlaff falle/ und alſo im Schlaff das Kind-
loin erdrücke/ oder ſonſt daſſelbe unvorſichtiglich ein-
lege/ oder fallen laſſe/ oder auff andere Art und Weiſe
ſeiner vergeſſe/ ſondern mache mich klug und für ſich-
tig/ daß ich täglich bedencke/ was ich für mir habe/
womit ich umbgehe/ und wie ich mit ihm handeln
ſol/ wie ichs verſorgen ſol/ und wie ich ſein pflegen und
warten ſol/ ſintemahles dein Geſchenck iſt/ und dei-
ne Gabe/ die du wieder von meiner Hand fordern
wirſt. Darumb bitte ich dich hertzlich/ O mein
GOtt/ du wolleſt mich regieren mit deinem Heili-
gen Geiſt/ und mich lehren/ was ich thun und laſſen
ſol. Ja/ HErr/ thue das Beſte bey mir in meinen
Sechswochen/ mit Rath und That bey meinem
Kindlein/ mit Vorſorge/ Pfleg-und Wartung. Er-
innere mich/ daß ich das liebe Kindlein täglich wol
und gebührlich verſorge/ und des Abends zuvor rich-
tig und fürſichtiglich einlege/ und mit Gebet in deine
Hände befehle/ ehe denn ich mich zur Ruhe begebe
und zum Schlaff ſchicke/ auff daß wir beyde ruhen
und ſchlaffen in deinem Nahmen/ und mit deiner
Hand bedecket und bewahret/ beſchützet und erhal-
ten werden. Zeuch eine engliſche Wagenburg

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[484/0516] Gebet einer Sechswöchnerin. wer oder was ich ietzt bin/ wo ich bin/ oder wo ich ſeyn und bleiben ſol/ und was ich thun und laſſen ſol/ auff daß ich meiner fleißig warnehme/ des Kindleins ver- nünfftigſchone/ und in allen Stücken dahin ſehe/ und immer erwege und betrachte/ was uns beyden gut/ geſund und nützlich iſt. Ach HErr/ behüte mich für Sicherheit/ Nachläßigkeit und Unachtſamkeit/ daß ich nicht durch Unvorſichtigkeit etwas verſehe oder verſäume an der Pflegung und Wartung mei- nes Kindleins/ auff daß ich nicht durch ſtarck Ge- träncke in Trunckenheit gerathe/ und in tieffen und harten Schlaff falle/ und alſo im Schlaff das Kind- loin erdrücke/ oder ſonſt daſſelbe unvorſichtiglich ein- lege/ oder fallen laſſe/ oder auff andere Art und Weiſe ſeiner vergeſſe/ ſondern mache mich klug und für ſich- tig/ daß ich täglich bedencke/ was ich für mir habe/ womit ich umbgehe/ und wie ich mit ihm handeln ſol/ wie ichs verſorgen ſol/ und wie ich ſein pflegen und warten ſol/ ſintemahles dein Geſchenck iſt/ und dei- ne Gabe/ die du wieder von meiner Hand fordern wirſt. Darumb bitte ich dich hertzlich/ O mein GOtt/ du wolleſt mich regieren mit deinem Heili- gen Geiſt/ und mich lehren/ was ich thun und laſſen ſol. Ja/ HErr/ thue das Beſte bey mir in meinen Sechswochen/ mit Rath und That bey meinem Kindlein/ mit Vorſorge/ Pfleg-und Wartung. Er- innere mich/ daß ich das liebe Kindlein täglich wol und gebührlich verſorge/ und des Abends zuvor rich- tig und fürſichtiglich einlege/ und mit Gebet in deine Hände befehle/ ehe denn ich mich zur Ruhe begebe und zum Schlaff ſchicke/ auff daß wir beyde ruhen und ſchlaffen in deinem Nahmen/ und mit deiner Hand bedecket und bewahret/ beſchützet und erhal- ten werden. Zeuch eine engliſche Wagenburg umb

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/516>, abgerufen am 25.08.2024.