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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet eines Doctoris der Artzenev.
GOtt/ daß ich nicht unbedachtsam und unweißlich
rathe/ und mehr schädliche als nützliche Mittel vor-
schreibe/ und leite mich durch deine Gnade zu eyferi-
ger Sorgfalt und zu gottseligen Fleiß in meinem
Christenthum und Beruff/ daß ich mir selbsten/ vor-
nehmlich an der Seele/ durch gute Artzeney Mittel/
aus deinem heiligen Worte zu Erhaltung des wah-
ren Glaubens/ und eines gottseligen Wandels zu
helffen/ und andern in ihrer leiblichen Noth zu ra-
then/ nichts unterlasse/ damit ich vor dir und den
Menschen das Lob habe/ und nach diesem Leben zu
meinem liebsten Seelen-Artzte JEsu Christo in das
ewige Leben versetzet werde. Laß mich Gnade fin-
den vor dir/ liebster GOtt/ umb deiner grundlosen
Barmhertzigkeit willen/ Amen.

Gebet eines Philosophi.

M. D. Dimpel.

OLieber himmlischer Vater/ es ist zwar auch
die Philosophia und alle freyen Künste dein
Geschenck und deine Gaben/ denn ja nicht
ein geringes ist/ wenn ein Mensch verstehet/ wie
es mit der gantzen Natur beschaffen/ was des Him-
mels Lauff/ der Sonnen/ Mond und Sternen
Bewegung/ Art/ Krafft und Würckung sey/ wie
es mit den Elementen unter dem Himmel bewandt/
wie allerley leblose und lebendige Metall/ Steine/
Kräuter/ Bäume/ und mancherley Thiere gezeu-
get werden; Auch was sie für Art und Eigenschaff-
ten an sich haben. Nicht ein geringes ists/ wenn
man verstehet/ wie man eine Policey und Regi-
ment löblich anstellen/ und mit heilsamen Gesetzen
verwahren sol; Was aller Stände in demselben
Amt sey/ und wie das gantze gemeine Wesen in
ruhigem Stande erhalten/ das gemeine Gut ge-

bessert
Y 5

Gebet eines Doctoris der Artzenev.
GOtt/ daß ich nicht unbedachtſam und unweißlich
rathe/ und mehr ſchädliche als nützliche Mittel vor-
ſchreibe/ und leite mich durch deine Gnade zu eyferi-
ger Sorgfalt und zu gottſeligen Fleiß in meinem
Chriſtenthum und Beruff/ daß ich mir ſelbſten/ vor-
nehmlich an der Seele/ durch gute Artzeney Mittel/
aus deinem heiligen Worte zu Erhaltung des wah-
ren Glaubens/ und eines gottſeligen Wandels zu
helffen/ und andern in ihrer leiblichen Noth zu ra-
then/ nichts unterlaſſe/ damit ich vor dir und den
Menſchen das Lob habe/ und nach dieſem Leben zu
meinem liebſten Seelen-Artzte JEſu Chriſto in das
ewige Leben verſetzet werde. Laß mich Gnade fin-
den vor dir/ liebſter GOtt/ umb deiner grundloſen
Barmhertzigkeit willen/ Amen.

Gebet eines Philoſophi.

M. D. Dimpel.

OLieber himmliſcher Vater/ es iſt zwar auch
die Philoſophia und alle freyen Künſte dein
Geſchenck und deine Gaben/ denn ja nicht
ein geringes iſt/ wenn ein Menſch verſtehet/ wie
es mit der gantzen Natur beſchaffen/ was des Him-
mels Lauff/ der Sonnen/ Mond und Sternen
Bewegung/ Art/ Krafft und Würckung ſey/ wie
es mit den Elementen unter dem Himmel bewandt/
wie allerley lebloſe und lebendige Metall/ Steine/
Kräuter/ Bäume/ und mancherley Thiere gezeu-
get werden; Auch was ſie für Art und Eigenſchaff-
ten an ſich haben. Nicht ein geringes iſts/ wenn
man verſtehet/ wie man eine Policey und Regi-
ment löblich anſtellen/ und mit heilſamen Geſetzen
verwahren ſol; Was aller Stände in demſelben
Amt ſey/ und wie das gantze gemeine Weſen in
ruhigem Stande erhalten/ das gemeine Gut ge-

beſſert
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[345/0377] Gebet eines Doctoris der Artzenev. GOtt/ daß ich nicht unbedachtſam und unweißlich rathe/ und mehr ſchädliche als nützliche Mittel vor- ſchreibe/ und leite mich durch deine Gnade zu eyferi- ger Sorgfalt und zu gottſeligen Fleiß in meinem Chriſtenthum und Beruff/ daß ich mir ſelbſten/ vor- nehmlich an der Seele/ durch gute Artzeney Mittel/ aus deinem heiligen Worte zu Erhaltung des wah- ren Glaubens/ und eines gottſeligen Wandels zu helffen/ und andern in ihrer leiblichen Noth zu ra- then/ nichts unterlaſſe/ damit ich vor dir und den Menſchen das Lob habe/ und nach dieſem Leben zu meinem liebſten Seelen-Artzte JEſu Chriſto in das ewige Leben verſetzet werde. Laß mich Gnade fin- den vor dir/ liebſter GOtt/ umb deiner grundloſen Barmhertzigkeit willen/ Amen. Gebet eines Philoſophi. M. D. Dimpel. OLieber himmliſcher Vater/ es iſt zwar auch die Philoſophia und alle freyen Künſte dein Geſchenck und deine Gaben/ denn ja nicht ein geringes iſt/ wenn ein Menſch verſtehet/ wie es mit der gantzen Natur beſchaffen/ was des Him- mels Lauff/ der Sonnen/ Mond und Sternen Bewegung/ Art/ Krafft und Würckung ſey/ wie es mit den Elementen unter dem Himmel bewandt/ wie allerley lebloſe und lebendige Metall/ Steine/ Kräuter/ Bäume/ und mancherley Thiere gezeu- get werden; Auch was ſie für Art und Eigenſchaff- ten an ſich haben. Nicht ein geringes iſts/ wenn man verſtehet/ wie man eine Policey und Regi- ment löblich anſtellen/ und mit heilſamen Geſetzen verwahren ſol; Was aller Stände in demſelben Amt ſey/ und wie das gantze gemeine Weſen in ruhigem Stande erhalten/ das gemeine Gut ge- beſſert Y 5

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/377>, abgerufen am 22.07.2024.