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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet eines Theologi.
erforsche/ und in den Propheten studire/ die Geschich-
te der berühmten Leute mercke/ und denselben nach-
dencke/ was sie bedeuten und lehren/ daß ich die geist-
lichen Sprüche lerne/ und in den tieffen Reden mich
übe. Und weil nichts mehr von einem Haushalter
erfordert wird/ als daß er getreu erfunden werde/
so laß mich ja dahin nicht gerathen/ daß ich zu deinem
Worte entweder etwas zusetze/ oder davon nehme/
sondern nach dem Gesetz und Zeugniß mich richte/
und was ich rede/ daß ichs rede als GOttes Wort.
Für allen Dingen aber erhalte mich/ O lieber GOtt/
in der Einigkeit des Glaubens/ daß ich durch densel-
ben allein auff die Gnade JEsu Christi selig werde/
gleicher weise wie auch unsere Väter selig worden.
Laß mich nicht ein unbeständig Rohr seyn/ das der
Wind hin und her wehet/ damit ich mich nicht von al-
lerley Wind der Lehre wägen und wiegen lasse. Hilff/
daß ich den Widersachern nicht colludire und liebko-
se/ sondern sie mit rechtem Ernst hasse/ wenn ich auch
schon darüber gehasset und verfolget werde/ so weiß
ich/ daß ich nicht besser bin denn meine Väter. Dar-
zu verleihe mir auch Weißheit und Krafft/ daß mir
niemand widerstehen könne unter allen meinen Wi-
derwärtigen/ darumb laß mich allein auf dein Wort
sehen/ und nicht auff die Philosophie und Menschen-
Lehre/ daß ich mit David sagen könne: HErr/ wie
hab ich dein Gesetz so lieb/ täglich rede ich davon/ du
machest mich mit deinem Gebot weiser/ denn meine
Feinde sind/ denn es ist ewiglich mein Schatz/ Krafft/
welches ich auch gewiß gläube/ dermableins das
Himmelreich und die ewige Seligkeit zu erlangen/ da
ich dich ewiglich schauen/ und deiner Herrligkeit theil-
hafftig werden wil/ und dafür mit allen Heiligen
dich ohne Unterlaß loben/ und dir dancken/ Amen.

Gebet

Gebet eines Theologi.
erforſche/ und in den Propheten ſtudire/ die Geſchich-
te der berühmten Leute mercke/ und denſelben nach-
dencke/ was ſie bedeuten und lehren/ daß ich die geiſt-
lichen Sprüche lerne/ und in den tieffen Reden mich
übe. Und weil nichts mehr von einem Haushalter
erfordert wird/ als daß er getreu erfunden werde/
ſo laß mich ja dahin nicht gerathen/ daß ich zu deinem
Worte entweder etwas zuſetze/ oder davon nehme/
ſondern nach dem Geſetz und Zeugniß mich richte/
und was ich rede/ daß ichs rede als GOttes Wort.
Für allen Dingen aber erhalte mich/ O lieber GOtt/
in der Einigkeit des Glaubens/ daß ich durch denſel-
ben allein auff die Gnade JEſu Chriſti ſelig werde/
gleicher weiſe wie auch unſere Väter ſelig worden.
Laß mich nicht ein unbeſtändig Rohr ſeyn/ das der
Wind hin und her wehet/ damit ich mich nicht von al-
lerley Wind der Lehre wägen und wiegen laſſe. Hilff/
daß ich den Widerſachern nicht colludire und liebko-
ſe/ ſondern ſie mit rechtem Ernſt haſſe/ wenn ich auch
ſchon darüber gehaſſet und verfolget werde/ ſo weiß
ich/ daß ich nicht beſſer bin denn meine Väter. Dar-
zu verleihe mir auch Weißheit und Krafft/ daß mir
niemand widerſtehen könne unter allen meinen Wi-
derwärtigen/ darumb laß mich allein auf dein Wort
ſehen/ und nicht auff die Philoſophie und Menſchen-
Lehre/ daß ich mit David ſagen könne: HErr/ wie
hab ich dein Geſetz ſo lieb/ täglich rede ich davon/ du
macheſt mich mit deinem Gebot weiſer/ denn meine
Feinde ſind/ denn es iſt ewiglich mein Schatz/ Krafft/
welches ich auch gewiß gläube/ dermableins das
Himmelreich und die ewige Seligkeit zu erlangen/ da
ich dich ewiglich ſchauen/ und deiner Herrligkeit theil-
hafftig werden wil/ und dafür mit allen Heiligen
dich ohne Unterlaß loben/ und dir dancken/ Amen.

Gebet
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[335/0367] Gebet eines Theologi. erforſche/ und in den Propheten ſtudire/ die Geſchich- te der berühmten Leute mercke/ und denſelben nach- dencke/ was ſie bedeuten und lehren/ daß ich die geiſt- lichen Sprüche lerne/ und in den tieffen Reden mich übe. Und weil nichts mehr von einem Haushalter erfordert wird/ als daß er getreu erfunden werde/ ſo laß mich ja dahin nicht gerathen/ daß ich zu deinem Worte entweder etwas zuſetze/ oder davon nehme/ ſondern nach dem Geſetz und Zeugniß mich richte/ und was ich rede/ daß ichs rede als GOttes Wort. Für allen Dingen aber erhalte mich/ O lieber GOtt/ in der Einigkeit des Glaubens/ daß ich durch denſel- ben allein auff die Gnade JEſu Chriſti ſelig werde/ gleicher weiſe wie auch unſere Väter ſelig worden. Laß mich nicht ein unbeſtändig Rohr ſeyn/ das der Wind hin und her wehet/ damit ich mich nicht von al- lerley Wind der Lehre wägen und wiegen laſſe. Hilff/ daß ich den Widerſachern nicht colludire und liebko- ſe/ ſondern ſie mit rechtem Ernſt haſſe/ wenn ich auch ſchon darüber gehaſſet und verfolget werde/ ſo weiß ich/ daß ich nicht beſſer bin denn meine Väter. Dar- zu verleihe mir auch Weißheit und Krafft/ daß mir niemand widerſtehen könne unter allen meinen Wi- derwärtigen/ darumb laß mich allein auf dein Wort ſehen/ und nicht auff die Philoſophie und Menſchen- Lehre/ daß ich mit David ſagen könne: HErr/ wie hab ich dein Geſetz ſo lieb/ täglich rede ich davon/ du macheſt mich mit deinem Gebot weiſer/ denn meine Feinde ſind/ denn es iſt ewiglich mein Schatz/ Krafft/ welches ich auch gewiß gläube/ dermableins das Himmelreich und die ewige Seligkeit zu erlangen/ da ich dich ewiglich ſchauen/ und deiner Herrligkeit theil- hafftig werden wil/ und dafür mit allen Heiligen dich ohne Unterlaß loben/ und dir dancken/ Amen. Gebet

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/367>, abgerufen am 22.11.2024.