Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.Gebet eines Studiosi Theologiä. meine Studia anfahe/ mit gebührlichem Fleiß und instiller Einsamkeit fortsetze/ und den eintzigen Zweck habe/ dir und meinem Vaterlande einmahl damit nutzbarlich zu dienen. Dieses bitte ich hertzlich/ gib mirs/ O HErr JEsu/ mildiglich/ Amen. Gebet eines Studiosi Theologiä. J. F. HErtzliebster Seligmacher JEsu Christe/ der den
Gebet eines Studioſi Theologiä. meine Studia anfahe/ mit gebührlichem Fleiß und inſtiller Einſamkeit fortſetze/ und den eintzigen Zweck habe/ dir und meinem Vaterlande einmahl damit nutzbarlich zu dienen. Dieſes bitte ich hertzlich/ gib mirs/ O HErr JEſu/ mildiglich/ Amen. Gebet eines Studioſi Theologiä. J. F. HErtzliebſter Seligmacher JEſu Chriſte/ der den
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0258" n="226"/><fw place="top" type="header">Gebet eines Studioſi Theologiä.</fw><lb/> meine Studia anfahe/ mit gebührlichem Fleiß und in<lb/> ſtiller Einſamkeit fortſetze/ und den eintzigen Zweck<lb/> habe/ dir und meinem Vaterlande einmahl damit<lb/> nutzbarlich zu dienen. Dieſes bitte ich hertzlich/ gib<lb/> mirs/ O HErr JEſu/ mildiglich/ Amen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gebet eines Studioſi Theologiä.</hi> </head><lb/> <argument> <p>J. F.</p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">H</hi>Ertzliebſter Seligmacher JEſu Chriſte/ der<lb/> du ſchon im zwölfften Jahr deines Alters zu<lb/> Jeruſalem Theologiam gelernet und gelehret<lb/> haſt/ biſt auch darinnen in ſolch Auffnehmen gekom-<lb/> men/ daß du ein berühmter Theologus worden/<lb/> und das Zeugniß erhalten/ du ſeyſt ein Lehrer von<lb/> GOtt kommen/ und lehreſt den Weg GOttes recht.<lb/> Weil ich mein Gemüthe auch auff dieſe heilige Lehre<lb/> geneiget/ und mich dahin begeben/ das Geſetz des<lb/> Höchſten zu lernen/ ſo regiere mich/ daß ich ein ſolch<lb/> Vorhaben auff feſten Grund ſetze/ mit andächtigem<lb/> Gebet forttreibe/ und ein gutes Ende erreiche. Gib<lb/> mir deinen Heiligen Geiſt/ der meinen verfinſterten<lb/> Verſtand erleuchte/ mein träges Gemüthe auff-<lb/> muntere/ mein ſchwaches Gedächtniß ſchärffe. Gib<lb/> Luſt und Fleiß die Weißheit der Alten zu erforſchen/<lb/> und in den Propheten zu ſtudiren/ die Geſchichte der<lb/> berühmten Leute zu mercken/ und denſelben nachzu-<lb/> dencken/ was ſie bedeuten/ und lehren die geiſtlichen<lb/> Sprüche zu lernen/ und mich in den tieffen Re-<lb/> den zu üben/ Sir. 39. Gib mir auch dieſes hohen und<lb/> mühſamen Studii gewündſchte Würckung/ daß ich<lb/> nemlich einmahl nach deinem Willen könne den<lb/> Fürſten oder andern Leuten dienen/ und bey den<lb/> Herren ſeyn/ daß ich mich könne ſchicken laſſen in<lb/> frembde Lande/ und wiſſe/ was bey den Leuten taug<lb/> oder nicht taug/ daß ich dencke frühe auffzuſtehen/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [226/0258]
Gebet eines Studioſi Theologiä.
meine Studia anfahe/ mit gebührlichem Fleiß und in
ſtiller Einſamkeit fortſetze/ und den eintzigen Zweck
habe/ dir und meinem Vaterlande einmahl damit
nutzbarlich zu dienen. Dieſes bitte ich hertzlich/ gib
mirs/ O HErr JEſu/ mildiglich/ Amen.
Gebet eines Studioſi Theologiä.
J. F.
HErtzliebſter Seligmacher JEſu Chriſte/ der
du ſchon im zwölfften Jahr deines Alters zu
Jeruſalem Theologiam gelernet und gelehret
haſt/ biſt auch darinnen in ſolch Auffnehmen gekom-
men/ daß du ein berühmter Theologus worden/
und das Zeugniß erhalten/ du ſeyſt ein Lehrer von
GOtt kommen/ und lehreſt den Weg GOttes recht.
Weil ich mein Gemüthe auch auff dieſe heilige Lehre
geneiget/ und mich dahin begeben/ das Geſetz des
Höchſten zu lernen/ ſo regiere mich/ daß ich ein ſolch
Vorhaben auff feſten Grund ſetze/ mit andächtigem
Gebet forttreibe/ und ein gutes Ende erreiche. Gib
mir deinen Heiligen Geiſt/ der meinen verfinſterten
Verſtand erleuchte/ mein träges Gemüthe auff-
muntere/ mein ſchwaches Gedächtniß ſchärffe. Gib
Luſt und Fleiß die Weißheit der Alten zu erforſchen/
und in den Propheten zu ſtudiren/ die Geſchichte der
berühmten Leute zu mercken/ und denſelben nachzu-
dencken/ was ſie bedeuten/ und lehren die geiſtlichen
Sprüche zu lernen/ und mich in den tieffen Re-
den zu üben/ Sir. 39. Gib mir auch dieſes hohen und
mühſamen Studii gewündſchte Würckung/ daß ich
nemlich einmahl nach deinem Willen könne den
Fürſten oder andern Leuten dienen/ und bey den
Herren ſeyn/ daß ich mich könne ſchicken laſſen in
frembde Lande/ und wiſſe/ was bey den Leuten taug
oder nicht taug/ daß ich dencke frühe auffzuſtehen/
den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |