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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet eines Christlichen Schul-Lehrers.
cher Mensch/ und zu gering im Verstande/ dein aber
ist beyde Weißheit und Stärcke. Du giebest den
Weisen ihre Weißheit und den Verständigen ihren
Verstand: Darumb flehe ich für deinem Angesicht
von gantzem Hertzen: Ach HErr hilff mir/ daß
ich meine Arbeit mit Weißheit/ Vernunfft und Ge-
schickligkeit thun möge/ deine Heerde weide und wol
zusehe/ doch nicht umb schändlichen Gewinstes willen/
sondern von Hertzen-Grund/ und für allen Dingen
weise/ wie sich junge Leute halten sollen nach deinem
Wort/ wenn sie ihren Weg unsträfflich gehen wol-
len/ und lehre sie dein Wort von Jugend auff/ daß
sie dich fürchten/ und die Sünde meiden. Sinte-
mal die Furcht des HErrn der Weißheit Anfang
ist/ auff daß du fürnehmlich/ O HErr unser Herr-
scher/ aus dem Munde der Unmündigen gepreiser
werdest/ durch JEsum Christum/ und ich mit der
Gabe/ so ich empfangen habe/ andern diene als ein
guter Haushalter deiner mancherley Gaben. Ver-
leihe mir aber auch/ daß die Jugend/ wenn ich es
ihnen mannigfaltig fürschreibe/ rathe und lehre/ ih-
ren Halß unter der Weißheit Joch ergebe und sich
ziehen lasse/ verleihe ihr/ Vater der Herrligkeit/ den
Geist der Weißheit und der Offenbarung/ zu deiner
selbst Erkäntniß. Gib ihnen Kunst und Verstand
in allerley Schrifft und Weißheit/ daß sie mit vieler
Verwunderung lernen und studieren. Bewahre
sie für bösen Exempeln/ welche verführen/ und ei-
nem das Gute verderben/ für reitzender Lust/ welche
unschuldige Hertzen verkehret. Erleuchte ihre See-
len durch die Weißheit/ daß sie gedencken/ wie das
Tichten und Trachten ihres Hertzens böse sey
von Jugend auff/ damit sie sich nicht düncken weise
seyn/ sondern dich fürchten/ und vom Bösen wei-

chen/

Gebet eines Chriſtlichen Schul-Lehrers.
cher Menſch/ und zu gering im Verſtande/ dein aber
iſt beyde Weißheit und Stärcke. Du giebeſt den
Weiſen ihre Weißheit und den Verſtändigen ihren
Verſtand: Darumb flehe ich für deinem Angeſicht
von gantzem Hertzen: Ach HErr hilff mir/ daß
ich meine Arbeit mit Weißheit/ Vernunfft und Ge-
ſchickligkeit thun möge/ deine Heerde weide und wol
zuſehe/ doch nicht umb ſchändlichẽ Gewinſtes willen/
ſondern von Hertzen-Grund/ und für allen Dingen
weiſe/ wie ſich junge Leute halten ſollen nach deinem
Wort/ wenn ſie ihren Weg unſträfflich gehen wol-
len/ und lehre ſie dein Wort von Jugend auff/ daß
ſie dich fürchten/ und die Sünde meiden. Sinte-
mal die Furcht des HErrn der Weißheit Anfang
iſt/ auff daß du fürnehmlich/ O HErr unſer Herr-
ſcher/ aus dem Munde der Unmündigen gepreiſer
werdeſt/ durch JEſum Chriſtum/ und ich mit der
Gabe/ ſo ich empfangen habe/ andern diene als ein
guter Haushalter deiner mancherley Gaben. Ver-
leihe mir aber auch/ daß die Jugend/ wenn ich es
ihnen mannigfaltig fürſchreibe/ rathe und lehre/ ih-
ren Halß unter der Weißheit Joch ergebe und ſich
ziehen laſſe/ verleihe ihr/ Vater der Herrligkeit/ den
Geiſt der Weißheit und der Offenbarung/ zu deiner
ſelbſt Erkäntniß. Gib ihnen Kunſt und Verſtand
in allerley Schrifft und Weißheit/ daß ſie mit vieler
Verwunderung lernen und ſtudieren. Bewahre
ſie für böſen Exempeln/ welche verführen/ und ei-
nem das Gute verderben/ für reitzender Luſt/ welche
unſchuldige Hertzen verkehret. Erleuchte ihre See-
len durch die Weißheit/ daß ſie gedencken/ wie das
Tichten und Trachten ihres Hertzens böſe ſey
von Jugend auff/ damit ſie ſich nicht düncken weiſe
ſeyn/ ſondern dich fürchten/ und vom Böſen wei-

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[206/0238] Gebet eines Chriſtlichen Schul-Lehrers. cher Menſch/ und zu gering im Verſtande/ dein aber iſt beyde Weißheit und Stärcke. Du giebeſt den Weiſen ihre Weißheit und den Verſtändigen ihren Verſtand: Darumb flehe ich für deinem Angeſicht von gantzem Hertzen: Ach HErr hilff mir/ daß ich meine Arbeit mit Weißheit/ Vernunfft und Ge- ſchickligkeit thun möge/ deine Heerde weide und wol zuſehe/ doch nicht umb ſchändlichẽ Gewinſtes willen/ ſondern von Hertzen-Grund/ und für allen Dingen weiſe/ wie ſich junge Leute halten ſollen nach deinem Wort/ wenn ſie ihren Weg unſträfflich gehen wol- len/ und lehre ſie dein Wort von Jugend auff/ daß ſie dich fürchten/ und die Sünde meiden. Sinte- mal die Furcht des HErrn der Weißheit Anfang iſt/ auff daß du fürnehmlich/ O HErr unſer Herr- ſcher/ aus dem Munde der Unmündigen gepreiſer werdeſt/ durch JEſum Chriſtum/ und ich mit der Gabe/ ſo ich empfangen habe/ andern diene als ein guter Haushalter deiner mancherley Gaben. Ver- leihe mir aber auch/ daß die Jugend/ wenn ich es ihnen mannigfaltig fürſchreibe/ rathe und lehre/ ih- ren Halß unter der Weißheit Joch ergebe und ſich ziehen laſſe/ verleihe ihr/ Vater der Herrligkeit/ den Geiſt der Weißheit und der Offenbarung/ zu deiner ſelbſt Erkäntniß. Gib ihnen Kunſt und Verſtand in allerley Schrifft und Weißheit/ daß ſie mit vieler Verwunderung lernen und ſtudieren. Bewahre ſie für böſen Exempeln/ welche verführen/ und ei- nem das Gute verderben/ für reitzender Luſt/ welche unſchuldige Hertzen verkehret. Erleuchte ihre See- len durch die Weißheit/ daß ſie gedencken/ wie das Tichten und Trachten ihres Hertzens böſe ſey von Jugend auff/ damit ſie ſich nicht düncken weiſe ſeyn/ ſondern dich fürchten/ und vom Böſen wei- chen/

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/238>, abgerufen am 22.11.2024.