Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite
Ein Morgen-und Abendsegen einer Kreiste-
rin/ oder einer in Kindesnöthen liegenden
Frauen.

B. S.

HERR GOtt himmlischer Vater/ der du bist
ein Artzt der Krancken/ eine Freude der Trau-
rigen/ ein Trost der Betrübten/ und eine
Stärcke der Schwachen. Ich arme/ elende Crea-
tur/ mit vieler Noth und Angst umbgeben/ sage dir
groß Lob und Danck/ daß du mich mattes und
schwaches Weib/ samt meiner Leibesfrucht/ in diesen
grossen Schmertzen/ und unaussprechlicher Angst/
und in diesen schweren und harten Banden/ heint
diese verschienene Nacht (Tag) so gnädiglich behütet/
und erhalten hast/ daß deine Krafft in mir schwa-
chen Menschen so mächtig/ daß dein Trost in mir be-
trübtem Weibe so kräfftig gewesen ist/ und daß ich in
diesem grossen Drangsal nicht gar vergangen bin/
sondern diesen Tag (Nacht) erlebet habe. Ach HErr/
diß schaffet alles deine Güte/ diß schaffet alles deine
Barmhertzigkeit/ diß vermag allein deine unerforsch-
liche Krafft/ und unendliche Allmacht/ dann deine
Güte ist/ daß ich noch nicht gar aus bin/ deine Barm-
hertzigkeit hat noch kein Ende/ sondern sie ist alle
Morgen neu/ und deine Treue ist groß. Nun dieser
deiner Barmhertzigkeit befehle ich auch heut diesen
Tag/ (Nacht) diesen meinen schwachen krancken
Leib/ deßgleichen meine liebe Seele/ die dein lieber
Sohn JEsus Christus so theuer erlöset/ und erkauf-
fet hat/ auch die Frucht/ die ich unter meinem Hertzen
trage/ die dein Geschöpff/ und deiner Hände Werck
ist/ und bitte dich demütiglich/ du wollest dir dieselbige
in allen Gnaden lassen befohlen seyn. Ach HErr!
gib mir und meinem lieben Kinde einen seligen und
frölichen Tag/ (Nacht) laß diesen Tag (Nacht) den

rech-
J 5
Ein Morgen-und Abendſegen einer Kreiſte-
rin/ oder einer in Kindesnöthen liegenden
Frauen.

B. S.

HERR GOtt himmliſcher Vater/ der du biſt
ein Artzt der Krancken/ eine Freude der Trau-
rigen/ ein Troſt der Betrübten/ und eine
Stärcke der Schwachen. Ich arme/ elende Crea-
tur/ mit vieler Noth und Angſt umbgeben/ ſage dir
groß Lob und Danck/ daß du mich mattes und
ſchwaches Weib/ ſamt meiner Leibesfrucht/ in dieſen
groſſen Schmertzen/ und unausſpꝛechlicher Angſt/
und in dieſen ſchweren und harten Banden/ heint
dieſe verſchienene Nacht (Tag) ſo gnädiglich behütet/
und erhalten haſt/ daß deine Krafft in mir ſchwa-
chen Menſchen ſo mächtig/ daß dein Troſt in mir be-
trübtem Weibe ſo kräfftig geweſen iſt/ und daß ich in
dieſem groſſen Drangſal nicht gar vergangen bin/
ſondern dieſen Tag (Nacht) erlebet habe. Ach HErr/
diß ſchaffet alles deine Güte/ diß ſchaffet alles deine
Barmhertzigkeit/ diß veꝛmag allein deine uneꝛforſch-
liche Krafft/ und unendliche Allmacht/ dann deine
Güte iſt/ daß ich noch nicht gar aus bin/ deine Barm-
hertzigkeit hat noch kein Ende/ ſondern ſie iſt alle
Morgen neu/ und deine Treue iſt groß. Nun dieſer
deiner Barmhertzigkeit befehle ich auch heut dieſen
Tag/ (Nacht) dieſen meinen ſchwachen krancken
Leib/ deßgleichen meine liebe Seele/ die dein lieber
Sohn JEſus Chriſtus ſo theuer erlöſet/ und erkauf-
fet hat/ auch die Frucht/ die ich unter meinem Hertzen
trage/ die dein Geſchöpff/ und deiner Hände Werck
iſt/ und bitte dich demütiglich/ du wolleſt diꝛ dieſelbige
in allen Gnaden laſſen befohlen ſeyn. Ach HErr!
gib mir und meinem lieben Kinde einen ſeligen und
frölichen Tag/ (Nacht) laß dieſen Tag (Nacht) den

rech-
J 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0167" n="137"/>
        <div n="2">
          <head>Ein Morgen-und Abend&#x017F;egen einer Krei&#x017F;te-<lb/>
rin/ oder einer in Kindesnöthen liegenden<lb/>
Frauen.</head><lb/>
          <argument>
            <p>B. S.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">H</hi>ERR GOtt himmli&#x017F;cher Vater/ der du bi&#x017F;t<lb/>
ein Artzt der Krancken/ eine Freude der Trau-<lb/>
rigen/ ein Tro&#x017F;t der Betrübten/ und eine<lb/>
Stärcke der Schwachen. Ich arme/ elende Crea-<lb/>
tur/ mit vieler Noth und Ang&#x017F;t umbgeben/ &#x017F;age dir<lb/>
groß Lob und Danck/ daß du mich mattes und<lb/>
&#x017F;chwaches Weib/ &#x017F;amt meiner Leibesfrucht/ in die&#x017F;en<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Schmertzen/ und unaus&#x017F;p&#xA75B;echlicher Ang&#x017F;t/<lb/>
und in die&#x017F;en &#x017F;chweren und harten Banden/ heint<lb/>
die&#x017F;e ver&#x017F;chienene Nacht (Tag) &#x017F;o gnädiglich behütet/<lb/>
und erhalten ha&#x017F;t/ daß deine Krafft in mir &#x017F;chwa-<lb/>
chen Men&#x017F;chen &#x017F;o mächtig/ daß dein Tro&#x017F;t in mir be-<lb/>
trübtem Weibe &#x017F;o kräfftig gewe&#x017F;en i&#x017F;t/ und daß ich in<lb/>
die&#x017F;em gro&#x017F;&#x017F;en Drang&#x017F;al nicht gar vergangen bin/<lb/>
&#x017F;ondern die&#x017F;en Tag (Nacht) erlebet habe. Ach HErr/<lb/>
diß &#x017F;chaffet alles deine Güte/ diß &#x017F;chaffet alles deine<lb/>
Barmhertzigkeit/ diß ve&#xA75B;mag allein deine une&#xA75B;for&#x017F;ch-<lb/>
liche Krafft/ und unendliche Allmacht/ dann deine<lb/>
Güte i&#x017F;t/ daß ich noch nicht gar aus bin/ deine Barm-<lb/>
hertzigkeit hat noch kein Ende/ &#x017F;ondern &#x017F;ie i&#x017F;t alle<lb/>
Morgen neu/ und deine Treue i&#x017F;t groß. Nun die&#x017F;er<lb/>
deiner Barmhertzigkeit befehle ich auch heut die&#x017F;en<lb/>
Tag/ (Nacht) die&#x017F;en meinen &#x017F;chwachen krancken<lb/>
Leib/ deßgleichen meine liebe Seele/ die dein lieber<lb/>
Sohn JE&#x017F;us Chri&#x017F;tus &#x017F;o theuer erlö&#x017F;et/ und erkauf-<lb/>
fet hat/ auch die Frucht/ die ich unter meinem Hertzen<lb/>
trage/ die dein Ge&#x017F;chöpff/ und deiner Hände Werck<lb/>
i&#x017F;t/ und bitte dich demütiglich/ du wolle&#x017F;t di&#xA75B; die&#x017F;elbige<lb/>
in allen Gnaden la&#x017F;&#x017F;en befohlen &#x017F;eyn. Ach HErr!<lb/>
gib mir und meinem lieben Kinde einen &#x017F;eligen und<lb/>
frölichen Tag/ (Nacht) laß die&#x017F;en Tag (Nacht) den<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J 5</fw><fw place="bottom" type="catch">rech-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[137/0167] Ein Morgen-und Abendſegen einer Kreiſte- rin/ oder einer in Kindesnöthen liegenden Frauen. B. S. HERR GOtt himmliſcher Vater/ der du biſt ein Artzt der Krancken/ eine Freude der Trau- rigen/ ein Troſt der Betrübten/ und eine Stärcke der Schwachen. Ich arme/ elende Crea- tur/ mit vieler Noth und Angſt umbgeben/ ſage dir groß Lob und Danck/ daß du mich mattes und ſchwaches Weib/ ſamt meiner Leibesfrucht/ in dieſen groſſen Schmertzen/ und unausſpꝛechlicher Angſt/ und in dieſen ſchweren und harten Banden/ heint dieſe verſchienene Nacht (Tag) ſo gnädiglich behütet/ und erhalten haſt/ daß deine Krafft in mir ſchwa- chen Menſchen ſo mächtig/ daß dein Troſt in mir be- trübtem Weibe ſo kräfftig geweſen iſt/ und daß ich in dieſem groſſen Drangſal nicht gar vergangen bin/ ſondern dieſen Tag (Nacht) erlebet habe. Ach HErr/ diß ſchaffet alles deine Güte/ diß ſchaffet alles deine Barmhertzigkeit/ diß veꝛmag allein deine uneꝛforſch- liche Krafft/ und unendliche Allmacht/ dann deine Güte iſt/ daß ich noch nicht gar aus bin/ deine Barm- hertzigkeit hat noch kein Ende/ ſondern ſie iſt alle Morgen neu/ und deine Treue iſt groß. Nun dieſer deiner Barmhertzigkeit befehle ich auch heut dieſen Tag/ (Nacht) dieſen meinen ſchwachen krancken Leib/ deßgleichen meine liebe Seele/ die dein lieber Sohn JEſus Chriſtus ſo theuer erlöſet/ und erkauf- fet hat/ auch die Frucht/ die ich unter meinem Hertzen trage/ die dein Geſchöpff/ und deiner Hände Werck iſt/ und bitte dich demütiglich/ du wolleſt diꝛ dieſelbige in allen Gnaden laſſen befohlen ſeyn. Ach HErr! gib mir und meinem lieben Kinde einen ſeligen und frölichen Tag/ (Nacht) laß dieſen Tag (Nacht) den rech- J 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/167
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/167>, abgerufen am 25.11.2024.