Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.an ihre Kinder. vor mir gehabt/ und von ihnen Urlaub genommen/auch sie hertzlich vermahnet/ wie sie sich nach meinem tödlichen Hintritt gegen dein Wort und in ihrem Leben und Wandel sollen recht und wol verhalten/ auff daß der Segen des HErrn möge über sie kom- men/ und bey ihnen bleiben. Welches sie mir denn mit Mund und Hand angelobet und versprochen haben. Nun HErr/ du hast das Hertz meiner Kin- der in deiner Hand/ leite durch deinen heiligen Geist sie auff rechter Bahn/ und erinnere sie dessen/ was sie gehöret und zugesaget haben/ daß sie es in kindli- chem Gehorsam vollziehen/ und endlich ewig selig werden. Und weil ich denn meine Gebot an meinen Kindern vollendet/ so will ich mit Jacob meine Füsse auffs Bette zusammen thun/ und frölich verschei- den/ damit ich zu meinem Volck/ und gläubig-seli- gen Mitgliedern versammlet werde/ dem Leibe nach ruhe/ biß das Ende kommet/ und endlich aufferstehe in meinem Theil/ am Ende der Tage/ das ist/ am Jüngsten Tage/ da mein Leib und Seel sollen verei- niget werden/ und ewig leben/ Amen. Gebet eines sterbenden Ehe-Gatten (oder El- tern) für seine Hinterlassene. J M. Dilherr. BArmhertziger GOtt/ treuer himmlischer Va- ohne Q q q q 3
an ihre Kinder. vor mir gehabt/ und von ihnen Urlaub genommen/auch ſie hertzlich vermahnet/ wie ſie ſich nach meinem tödlichen Hintritt gegen dein Wort und in ihrem Leben und Wandel ſollen recht und wol verhalten/ auff daß der Segen des HErrn möge über ſie kom- men/ und bey ihnen bleiben. Welches ſie mir denn mit Mund und Hand angelobet und verſprochen haben. Nun HErr/ du haſt das Hertz meiner Kin- der in deiner Hand/ leite durch deinen heiligen Geiſt ſie auff rechter Bahn/ und erinnere ſie deſſen/ was ſie gehöret und zugeſaget haben/ daß ſie es in kindli- chem Gehorſam vollziehen/ und endlich ewig ſelig werden. Und weil ich denn meine Gebot an meinen Kindern vollendet/ ſo will ich mit Jacob meine Füſſe auffs Bette zuſammen thun/ und frölich verſchei- den/ damit ich zu meinem Volck/ und gläubig-ſeli- gen Mitgliedern verſammlet werde/ dem Leibe nach ruhe/ biß das Ende kommet/ und endlich aufferſtehe in meinem Theil/ am Ende der Tage/ das iſt/ am Jüngſten Tage/ da mein Leib und Seel ſollen verei- niget werden/ und ewig leben/ Amen. Gebet eines ſterbenden Ehe-Gatten (oder El- tern) für ſeine Hinterlaſſene. J M. Dilherr. BArmhertziger GOtt/ treuer himmliſcher Va- ohne Q q q q 3
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an ihre Kinder.
vor mir gehabt/ und von ihnen Urlaub genommen/
auch ſie hertzlich vermahnet/ wie ſie ſich nach meinem
tödlichen Hintritt gegen dein Wort und in ihrem
Leben und Wandel ſollen recht und wol verhalten/
auff daß der Segen des HErrn möge über ſie kom-
men/ und bey ihnen bleiben. Welches ſie mir denn
mit Mund und Hand angelobet und verſprochen
haben. Nun HErr/ du haſt das Hertz meiner Kin-
der in deiner Hand/ leite durch deinen heiligen Geiſt
ſie auff rechter Bahn/ und erinnere ſie deſſen/ was
ſie gehöret und zugeſaget haben/ daß ſie es in kindli-
chem Gehorſam vollziehen/ und endlich ewig ſelig
werden. Und weil ich denn meine Gebot an meinen
Kindern vollendet/ ſo will ich mit Jacob meine Füſſe
auffs Bette zuſammen thun/ und frölich verſchei-
den/ damit ich zu meinem Volck/ und gläubig-ſeli-
gen Mitgliedern verſammlet werde/ dem Leibe nach
ruhe/ biß das Ende kommet/ und endlich aufferſtehe
in meinem Theil/ am Ende der Tage/ das iſt/ am
Jüngſten Tage/ da mein Leib und Seel ſollen verei-
niget werden/ und ewig leben/ Amen.
Gebet eines ſterbenden Ehe-Gatten (oder El-
tern) für ſeine Hinterlaſſene.J M. Dilherr.
BArmhertziger GOtt/ treuer himmliſcher Va-
ter/ du eileſt mit mir zum Ende/ und wilſt
mich in dein ewiges Himmelreich abfordern/
dahin ich dir hertzlich gerne wil folgen. Dieweil ich
aber die lieben Meinigen in groſſer Traurigkeit hin-
ter mir verlaſſe/ ſo bitte ich dich umb meines Vorbit-
ters JEſu Chriſti/ und umb ſeines theuren Ver-
dienſtes willen/ du wolleſt ſie in ihrem Betrübniß
reichlich tröſten/ dein Vater-Hertz nicht von ihnen
wenden/ deine milde Hand ihnen nicht entziehen/
und ſie mercklich verſpüren laſſen/ daß du ſo wol
ohne
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