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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Verlangen der Seelen nach GOtt.
kein Alter/ da ist eitel Leben und kein Ende/ da ist eitel
Schmuck und kein Gebrechen/ da ist eitel Zierde und
keine Ungestalt/ da ist eitel Liebe und kein Haß/ da ist
eitel Gesundheit und keine Kranckheit/ da ist eitel
Frolocken und kein Auffhören/ da weiß man von kei-
nem Schmertzen/ da höret man kein Wehklagen/ da
siehet man kein Betrübniß/ man schwebt in ewigen
Freuden/ und darff sich für keinem Ubel fürchten.
Denn das ist das ewige Gut/ welches nichts anders
ist/ denn GOtt den HErrn erkennen/ und ihn von
Angesicht zu Angesicht schauen. Selig sind die/ in
Ewigkeit/ die aus diesem mühseligen Leben errettet/
und zu deinen grossen Freuden kommen seynd. Ach
des Jammers/ wie seynd wir dagegen so unselig und
elende Leute/ die wir das Schiff durch die Wasser-
Wellen/ Sturm-Winde und grosse Wirbel daher
ziehen und trecken/ wissen nicht/ ob wir die Anfurt
der Seelen erreichen werden. Ja freylich seynd un-
selig/ so noch im Elende leben/ und auff dieser gefähr-
lichen Strasse einher wandeln/ deren Ende unge-
wiß/ und wissen nicht/ wenn unser Stündlein ver-
handen sey/ denn alle künfftige Dinge seynd unge-
wiß/ wir schweben noch zwischen den Wellen des
Meers/ und seufftzen nach dir/ du Anfurt des Meers.
O du unser liebes Vaterland/ du sichere Wohnung/
wir sehen dich von ferne/ wir grüssen dich allhier auff
diesem Meer/ wir seufftzen zu dir in diesem Jam-
merthal/ und bemühen uns biß auffs Weinen/ daß
wir zu dir kommen möchten. O HErr JEsu Chri-
ste/ wahrer GOtt von GOtt/ der du bist die Hoff-
nung des menschlichen Geschlechts/ unsere Zuflucht
und Stärcke/ dein Licht leuchtet uns von fer-
ne in unsern Augen/ zwischen den dunckeln Nebeln
auff dem ungestümen Meer/ wie ein Glantz des

Meer-

Verlangen der Seelen nach GOtt.
kein Alter/ da iſt eitel Leben und kein Ende/ da iſt eitel
Schmuck und kein Gebrechen/ da iſt eitel Zierde und
keine Ungeſtalt/ da iſt eitel Liebe und kein Haß/ da iſt
eitel Geſundheit und keine Kranckheit/ da iſt eitel
Frolocken und kein Auffhören/ da weiß man von kei-
nem Schmertzen/ da höret man kein Wehklagen/ da
ſiehet man kein Betrübniß/ man ſchwebt in ewigen
Freuden/ und darff ſich für keinem Ubel fürchten.
Denn das iſt das ewige Gut/ welches nichts anders
iſt/ denn GOtt den HErrn erkennen/ und ihn von
Angeſicht zu Angeſicht ſchauen. Selig ſind die/ in
Ewigkeit/ die aus dieſem mühſeligen Leben errettet/
und zu deinen groſſen Freuden kommen ſeynd. Ach
des Jammers/ wie ſeynd wir dagegen ſo unſelig und
elende Leute/ die wir das Schiff durch die Waſſer-
Wellen/ Sturm-Winde und groſſe Wirbel daher
ziehen und trecken/ wiſſen nicht/ ob wir die Anfurt
der Seelen erreichen werden. Ja freylich ſeynd un-
ſelig/ ſo noch im Elende leben/ und auff dieſer gefähr-
lichen Straſſe einher wandeln/ deren Ende unge-
wiß/ und wiſſen nicht/ wenn unſer Stündlein ver-
handen ſey/ denn alle künfftige Dinge ſeynd unge-
wiß/ wir ſchweben noch zwiſchen den Wellen des
Meers/ und ſeufftzen nach dir/ du Anfurt des Meers.
O du unſer liebes Vaterland/ du ſichere Wohnung/
wir ſehen dich von ferne/ wir grüſſen dich allhier auff
dieſem Meer/ wir ſeufftzen zu dir in dieſem Jam-
merthal/ und bemühen uns biß auffs Weinen/ daß
wir zu dir kommen möchten. O HErr JEſu Chri-
ſte/ wahrer GOtt von GOtt/ der du biſt die Hoff-
nung des menſchlichen Geſchlechts/ unſere Zuflucht
und Stärcke/ dein Licht leuchtet uns von fer-
ne in unſern Augen/ zwiſchen den dunckeln Nebeln
auff dem ungeſtümen Meer/ wie ein Glantz des

Meer-
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[1339/1387] Verlangen der Seelen nach GOtt. kein Alter/ da iſt eitel Leben und kein Ende/ da iſt eitel Schmuck und kein Gebrechen/ da iſt eitel Zierde und keine Ungeſtalt/ da iſt eitel Liebe und kein Haß/ da iſt eitel Geſundheit und keine Kranckheit/ da iſt eitel Frolocken und kein Auffhören/ da weiß man von kei- nem Schmertzen/ da höret man kein Wehklagen/ da ſiehet man kein Betrübniß/ man ſchwebt in ewigen Freuden/ und darff ſich für keinem Ubel fürchten. Denn das iſt das ewige Gut/ welches nichts anders iſt/ denn GOtt den HErrn erkennen/ und ihn von Angeſicht zu Angeſicht ſchauen. Selig ſind die/ in Ewigkeit/ die aus dieſem mühſeligen Leben errettet/ und zu deinen groſſen Freuden kommen ſeynd. Ach des Jammers/ wie ſeynd wir dagegen ſo unſelig und elende Leute/ die wir das Schiff durch die Waſſer- Wellen/ Sturm-Winde und groſſe Wirbel daher ziehen und trecken/ wiſſen nicht/ ob wir die Anfurt der Seelen erreichen werden. Ja freylich ſeynd un- ſelig/ ſo noch im Elende leben/ und auff dieſer gefähr- lichen Straſſe einher wandeln/ deren Ende unge- wiß/ und wiſſen nicht/ wenn unſer Stündlein ver- handen ſey/ denn alle künfftige Dinge ſeynd unge- wiß/ wir ſchweben noch zwiſchen den Wellen des Meers/ und ſeufftzen nach dir/ du Anfurt des Meers. O du unſer liebes Vaterland/ du ſichere Wohnung/ wir ſehen dich von ferne/ wir grüſſen dich allhier auff dieſem Meer/ wir ſeufftzen zu dir in dieſem Jam- merthal/ und bemühen uns biß auffs Weinen/ daß wir zu dir kommen möchten. O HErr JEſu Chri- ſte/ wahrer GOtt von GOtt/ der du biſt die Hoff- nung des menſchlichen Geſchlechts/ unſere Zuflucht und Stärcke/ dein Licht leuchtet uns von fer- ne in unſern Augen/ zwiſchen den dunckeln Nebeln auff dem ungeſtümen Meer/ wie ein Glantz des Meer-

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1387>, abgerufen am 26.11.2024.