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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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nach empfundener Linderung.
Kranckheit jämmerlich gewinselt und gegirret wie
ein eintziges verlassenes Turtel-Täublein im öden
Walde/ ja wie Maria Magdalena mit heissen Thrä-
nen mein Gebet für dir inniglich ausgeschüttet ha-
be/ auch gerne meine Hände in einander gehalten/
und selbige mit Mose gen Himmel zu deinem heiligen
Thron empor gehoben hätte/ wo nicht die innerliche
Erstarrung meiner schmertzbrennenden Glieder
solches verhindert. Weil du nun/ mein hertzaller-
liebster HErr JEsu/ meine Angst-Thränen/ so auch
ohne Worte bey dir ein kräfftiges Gebet gewesen/
welches durch die Wolcken gedrungen/ und sich zu
deinem Gnaden-Thron geschwungen/ den Himmel
eröffnet/ und deine Barmhertzigkeit hernieder ge-
bracht/ und alle meine Missethaten nieder geschla-
gen/ auff daß ich nunmehr meine Arme wieder aus-
strecken/ die Finger in einander falten/ und die Hän-
de gen Himmel halten kan. Wer wil mir nun sagen/
wohin sich dieser saltzige Fluß gezogen/ wo die
Schmertzen geblieben/ und die Geschwulst nach dem
wütenden Rasen sich zertheilet habe? Diese wun-
derliche Kranckheit/ O mein HErr JEsu/ kan nie-
mand ergründen/ curiren/ zertheilen und in den
Gliedern verbergen/ denn deine göttliche Allmacht/
dieselbe hat sie vormahls bey deiner Wanderschafft
auff Erden/ durch dein aussprechendes heiliges
Wort/ im Augenblick heilen können/ in dem du zu
dem Gichtbrüchtigen gesprochen: Heb dein Bet-
te auf/ sey gesund und wandele/ siehe aber zu/ daß
du hinfort nicht mehr sündigest/ auff daß dir nicht
ein ärgers begegne. Gleich wie du nun/ mein gu-
ter barmhertziger HErr JEsu/ itzt gedachten Po-
dagricum/ und Gichtbrüchtigen Menschen curiret
und gesund gemacht hast/ daß sich auch alle Schmer-

tzen
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nach empfundener Linderung.
Kranckheit jämmerlich gewinſelt und gegirret wie
ein eintziges verlaſſenes Turtel-Täublein im öden
Walde/ ja wie Maria Magdalena mit heiſſen Thꝛä-
nen mein Gebet für dir inniglich ausgeſchüttet ha-
be/ auch gerne meine Hände in einander gehalten/
und ſelbige mit Moſe gen Himmel zu deinem heiligen
Thron empor gehoben hätte/ wo nicht die innerliche
Erſtarrung meiner ſchmertzbrennenden Glieder
ſolches verhindert. Weil du nun/ mein hertzaller-
liebſter HErr JEſu/ meine Angſt-Thränen/ ſo auch
ohne Worte bey dir ein kräfftiges Gebet geweſen/
welches durch die Wolcken gedrungen/ und ſich zu
deinem Gnaden-Thron geſchwungen/ den Himmel
eröffnet/ und deine Barmhertzigkeit hernieder ge-
bracht/ und alle meine Miſſethaten nieder geſchla-
gen/ auff daß ich nunmehr meine Arme wieder aus-
ſtrecken/ die Finger in einander falten/ und die Hän-
de gen Himmel halten kan. Wer wil mir nun ſagen/
wohin ſich dieſer ſaltzige Fluß gezogen/ wo die
Schmertzen geblieben/ und die Geſchwulſt nach dem
wütenden Raſen ſich zertheilet habe? Dieſe wun-
derliche Kranckheit/ O mein HErr JEſu/ kan nie-
mand ergründen/ curiren/ zertheilen und in den
Gliedern verbergen/ denn deine göttliche Allmacht/
dieſelbe hat ſie vormahls bey deiner Wanderſchafft
auff Erden/ durch dein ausſprechendes heiliges
Wort/ im Augenblick heilen können/ in dem du zu
dem Gichtbrüchtigen geſprochen: Heb dein Bet-
te auf/ ſey geſund und wandele/ ſiehe aber zu/ daß
du hinfort nicht mehr ſündigeſt/ auff daß dir nicht
ein ärgers begegne. Gleich wie du nun/ mein gu-
ter barmhertziger HErr JEſu/ itzt gedachten Po-
dagricum/ und Gichtbrüchtigen Menſchen curiret
und geſund gemacht haſt/ daß ſich auch alle Schmer-

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[1299/1347] nach empfundener Linderung. Kranckheit jämmerlich gewinſelt und gegirret wie ein eintziges verlaſſenes Turtel-Täublein im öden Walde/ ja wie Maria Magdalena mit heiſſen Thꝛä- nen mein Gebet für dir inniglich ausgeſchüttet ha- be/ auch gerne meine Hände in einander gehalten/ und ſelbige mit Moſe gen Himmel zu deinem heiligen Thron empor gehoben hätte/ wo nicht die innerliche Erſtarrung meiner ſchmertzbrennenden Glieder ſolches verhindert. Weil du nun/ mein hertzaller- liebſter HErr JEſu/ meine Angſt-Thränen/ ſo auch ohne Worte bey dir ein kräfftiges Gebet geweſen/ welches durch die Wolcken gedrungen/ und ſich zu deinem Gnaden-Thron geſchwungen/ den Himmel eröffnet/ und deine Barmhertzigkeit hernieder ge- bracht/ und alle meine Miſſethaten nieder geſchla- gen/ auff daß ich nunmehr meine Arme wieder aus- ſtrecken/ die Finger in einander falten/ und die Hän- de gen Himmel halten kan. Wer wil mir nun ſagen/ wohin ſich dieſer ſaltzige Fluß gezogen/ wo die Schmertzen geblieben/ und die Geſchwulſt nach dem wütenden Raſen ſich zertheilet habe? Dieſe wun- derliche Kranckheit/ O mein HErr JEſu/ kan nie- mand ergründen/ curiren/ zertheilen und in den Gliedern verbergen/ denn deine göttliche Allmacht/ dieſelbe hat ſie vormahls bey deiner Wanderſchafft auff Erden/ durch dein ausſprechendes heiliges Wort/ im Augenblick heilen können/ in dem du zu dem Gichtbrüchtigen geſprochen: Heb dein Bet- te auf/ ſey geſund und wandele/ ſiehe aber zu/ daß du hinfort nicht mehr ſündigeſt/ auff daß dir nicht ein ärgers begegne. Gleich wie du nun/ mein gu- ter barmhertziger HErr JEſu/ itzt gedachten Po- dagricum/ und Gichtbrüchtigen Menſchen curiret und geſund gemacht haſt/ daß ſich auch alle Schmer- tzen N n n n 2

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1347>, abgerufen am 22.11.2024.