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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet in Pest-Zeiten.
sen müssen/ zum ewigen Leben erhalten werden/
durch JEsum Christum/ Amen. Seufftzerlein: O
HErr! es ist mir sehr bang; Aber ich wil lieber in dei-
ne Hand fallen/ denn deine Barmhertzigkeit ist groß.

Gebet in Sterbensläufften und Pest-Zeiten.

D. Georg Zämann.

O Du himmlischer Artzt und Meister zu helf-
fen/ wie gantz tröstlich hast du dich in deinem
Wort vernehmen lassen: Wenn du unter
das Volck Pestilentz und der gleichen Plagen kom-
men lässest/ und sie sich demüthigen für deinem An-
gesicht/ und sich wenden von ihren bösen Wegen/
so wollestu sie hören im Himmel/ ihre Sünde weg-
nehmen und sie heilen: Nun haben wir leider auch
heutiges Tages/ solche Plagen mit unsern Sün-
den uns über den Hals gezogen/ da du uns mit der
schnell-würgenden Pestilentz/ mit hitzigen Fiebern/
mit gefährlichen Hauptkranckheiten/ und andern
Straffen heimgesucht und beleget/ dadurch die Leu-
te häuffig angestecket/ tödlich vergifftet/ gefährlich
darnieder geleget und dem Tode in Rachen gestecket
werden/ wir alle mit einander sind gleichwie die
Schlacht-Schafe/ die der Tod ohn Unterscheid hin-
würgt/ gleichwie die Uberwundenen/ welche das
Schwerdt ohne Reu und Scheu aufffrisset/ gleich-
wie die Verbanneten/ die iedermann tödtet/ wer sie
nur antrifft. Zwar wir müssen erkennen und be-
kennen/ daß wir solche schreckliche Plage/ solche
scharffe Ruthe/ solche gifftige Seuche mit unserm
gottlosen Wesen mehr als zu viel verursachet/ dein
Wort haben wir nicht fleißig gehöret/ nicht ernst-
lich betrachtet/ nicht gebührlich in Obacht genom-
men/ darum ist es nun unter uns zum Feuer wor-
den/ das alles verzehret/ wir haben einen Eckel ge-

habt

Gebet in Peſt-Zeiten.
ſen müſſen/ zum ewigen Leben erhalten werden/
durch JEſum Chriſtum/ Amen. Seufftzerlein: O
HErr! es iſt mir ſehr bang; Aber ich wil lieber in dei-
ne Hand fallen/ denn deine Barmhertzigkeit iſt groß.

Gebet in Sterbensläufften und Peſt-Zeiten.

D. Georg Zämann.

O Du himmliſcher Artzt und Meiſter zu helf-
fen/ wie gantz tröſtlich haſt du dich in deinem
Wort vernehmen laſſen: Wenn du unter
das Volck Peſtilentz und der gleichen Plagen kom-
men läſſeſt/ und ſie ſich demüthigen für deinem An-
geſicht/ und ſich wenden von ihren böſen Wegen/
ſo wolleſtu ſie hören im Himmel/ ihre Sünde weg-
nehmen und ſie heilen: Nun haben wir leider auch
heutiges Tages/ ſolche Plagen mit unſern Sün-
den uns über den Hals gezogen/ da du uns mit der
ſchnell-würgenden Peſtilentz/ mit hitzigen Fiebern/
mit gefährlichen Hauptkranckheiten/ und andern
Straffen heimgeſucht und beleget/ dadurch die Leu-
te häuffig angeſtecket/ tödlich vergifftet/ gefährlich
darnieder geleget und dem Tode in Rachen geſtecket
werden/ wir alle mit einander ſind gleichwie die
Schlacht-Schafe/ die der Tod ohn Unterſcheid hin-
würgt/ gleichwie die Uberwundenen/ welche das
Schwerdt ohne Reu und Scheu aufffriſſet/ gleich-
wie die Verbanneten/ die iedermann tödtet/ wer ſie
nur antrifft. Zwar wir müſſen erkennen und be-
kennen/ daß wir ſolche ſchreckliche Plage/ ſolche
ſcharffe Ruthe/ ſolche gifftige Seuche mit unſerm
gottloſen Weſen mehr als zu viel verurſachet/ dein
Wort haben wir nicht fleißig gehöret/ nicht ernſt-
lich betrachtet/ nicht gebührlich in Obacht genom-
men/ darum iſt es nun unter uns zum Feuer wor-
den/ das alles verzehret/ wir haben einen Eckel ge-

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[1138/1180] Gebet in Peſt-Zeiten. ſen müſſen/ zum ewigen Leben erhalten werden/ durch JEſum Chriſtum/ Amen. Seufftzerlein: O HErr! es iſt mir ſehr bang; Aber ich wil lieber in dei- ne Hand fallen/ denn deine Barmhertzigkeit iſt groß. Gebet in Sterbensläufften und Peſt-Zeiten. D. Georg Zämann. O Du himmliſcher Artzt und Meiſter zu helf- fen/ wie gantz tröſtlich haſt du dich in deinem Wort vernehmen laſſen: Wenn du unter das Volck Peſtilentz und der gleichen Plagen kom- men läſſeſt/ und ſie ſich demüthigen für deinem An- geſicht/ und ſich wenden von ihren böſen Wegen/ ſo wolleſtu ſie hören im Himmel/ ihre Sünde weg- nehmen und ſie heilen: Nun haben wir leider auch heutiges Tages/ ſolche Plagen mit unſern Sün- den uns über den Hals gezogen/ da du uns mit der ſchnell-würgenden Peſtilentz/ mit hitzigen Fiebern/ mit gefährlichen Hauptkranckheiten/ und andern Straffen heimgeſucht und beleget/ dadurch die Leu- te häuffig angeſtecket/ tödlich vergifftet/ gefährlich darnieder geleget und dem Tode in Rachen geſtecket werden/ wir alle mit einander ſind gleichwie die Schlacht-Schafe/ die der Tod ohn Unterſcheid hin- würgt/ gleichwie die Uberwundenen/ welche das Schwerdt ohne Reu und Scheu aufffriſſet/ gleich- wie die Verbanneten/ die iedermann tödtet/ wer ſie nur antrifft. Zwar wir müſſen erkennen und be- kennen/ daß wir ſolche ſchreckliche Plage/ ſolche ſcharffe Ruthe/ ſolche gifftige Seuche mit unſerm gottloſen Weſen mehr als zu viel verurſachet/ dein Wort haben wir nicht fleißig gehöret/ nicht ernſt- lich betrachtet/ nicht gebührlich in Obacht genom- men/ darum iſt es nun unter uns zum Feuer wor- den/ das alles verzehret/ wir haben einen Eckel ge- habt

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1180>, abgerufen am 22.07.2024.