Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Gebet eines bekümmerten Hertzens zu JEsu Christo.
wird dir diese deine mir geleistete Hülffe zur Eyre
deines grossen Nahmens hier zeitlich und dort ewig-
lich gereichen/ Amen.

Ein sehnliches Gebet eines hochbekümmer-
ten/ angefochtenen Hertzens zu seinem lieben
Heyland JEsu Christo.

S. Scherertz.

Süsser HErr JEsu Christe/ du siehest/ in was
grosser Noth und Elend meines Hertzens ich
schwebe/ wie Zagen und Trauren über mich
mit Hauffen kommen ist/ wie ich gantz elend und von
Hertzen betrübet bin. Ich tröste mich aber/ daß du
zur Zeit demes heiligen Leidens auch Zagen und
Trauren gefühlet/ und deine Seele biß an den Tod
betrübet gewesen/ daß auch dein Schweiß wie Bluts-
Tröpfflein auff die Erde gefallen ist. Um dieser dei-
ner grossen Angst willen/ so du uns armen Sündern
zu gut ausgestanden hast/ sey mir auch gnädig/ und
lindere die Angst meines Hertzens/ die sehr groß ist.
Die gantze Last der Sünden lag auff dir/ du rungest
mit dem Zorn GOttes/ daß dein heiliges Angesicht
mit blutigem Angst schweiß benetzet wurde. Hilff/ daß
ich mich dieser Bluts-Tröpflein hertzlich tröste: Denn
mit denselben hast du mir das höllische Feuer aus-
gelöschet/ daß ich von demselben in Ewigkeit nicht be-
rühret werde/ deine heilige Thränen/ so aus deinem
Hertzen und Augen geronnen/ laß meinen Trost in
meinen Creutz-Thränen seyn und bleiben. Laß diese
deine Schweiß-und Bluts-Tröpflein in mein mattes
Hertz fallen/ welches Staub/ Asche und Erde ist/ auff
daß ich schmecke deinen süssen Trost/ ich wil mein Hertz
demütig unterhalten mit wahrem Glauben/ daß es
mit diesem heiligen Safft besprützet/ und erqvicket
werde. Besprenge und begeuß mein dürres krafft-

loses
Y y y 4

Gebet eines bekümmerten Hertzens zu JEſu Chriſto.
wird dir dieſe deine mir geleiſtete Hülffe zur Eyre
deines groſſen Nahmens hier zeitlich und dort ewig-
lich gereichen/ Amen.

Ein ſehnliches Gebet eines hochbekümmer-
ten/ angefochtenen Hertzens zu ſeinem lieben
Heyland JEſu Chriſto.

S. Scherertz.

Süſſer HErr JEſu Chriſte/ du ſieheſt/ in was
groſſer Noth und Elend meines Hertzens ich
ſchwebe/ wie Zagen und Trauren über mich
mit Hauffen kommen iſt/ wie ich gantz elend und von
Hertzen betrübet bin. Ich tröſte mich aber/ daß du
zur Zeit demes heiligen Leidens auch Zagen und
Trauren gefühlet/ und deine Seele biß an den Tod
betrübet geweſen/ daß auch dein Schweiß wie Bluts-
Tröpfflein auff die Erde gefallen iſt. Um dieſer dei-
ner groſſen Angſt willen/ ſo du uns armen Sündern
zu gut ausgeſtanden haſt/ ſey mir auch gnädig/ und
lindere die Angſt meines Hertzens/ die ſehr groß iſt.
Die gantze Laſt der Sünden lag auff dir/ du rungeſt
mit dem Zorn GOttes/ daß dein heiliges Angeſicht
mit blutigem Angſt ſchweiß benetzet wurde. Hilff/ daß
ich mich dieſer Bluts-Tröpflein hertzlich tröſte: Deñ
mit denſelben haſt du mir das hölliſche Feuer aus-
gelöſchet/ daß ich von demſelben in Ewigkeit nicht be-
rühret werde/ deine heilige Thränen/ ſo aus deinem
Hertzen und Augen geronnen/ laß meinen Troſt in
meinen Creutz-Thränen ſeyn und bleiben. Laß dieſe
deine Schweiß-uñ Bluts-Tröpflein in mein mattes
Hertz fallen/ welches Staub/ Aſche und Erde iſt/ auff
daß ich ſchmecke deinen ſüſſen Troſt/ ich wil mein Hertz
demütig unterhalten mit wahrem Glauben/ daß es
mit dieſem heiligen Safft beſprützet/ und erqvicket
werde. Beſprenge und begeuß mein dürres krafft-

loſes
Y y y 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1119" n="1079"/><fw place="top" type="header">Gebet eines bekümmerten Hertzens zu JE&#x017F;u Chri&#x017F;to.</fw><lb/>
wird dir die&#x017F;e deine mir gelei&#x017F;tete Hülffe zur Eyre<lb/>
deines gro&#x017F;&#x017F;en Nahmens hier zeitlich und dort ewig-<lb/>
lich gereichen/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Ein &#x017F;ehnliches Gebet eines hochbekümmer-<lb/>
ten/ angefochtenen Hertzens zu &#x017F;einem lieben<lb/>
Heyland JE&#x017F;u Chri&#x017F;to.</head><lb/>
          <argument>
            <p>S. Scherertz.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">S</hi>ü&#x017F;&#x017F;er HErr JE&#x017F;u Chri&#x017F;te/ du &#x017F;iehe&#x017F;t/ in was<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;er Noth und Elend meines Hertzens ich<lb/>
&#x017F;chwebe/ wie Zagen und Trauren über mich<lb/>
mit Hauffen kommen i&#x017F;t/ wie ich gantz elend und von<lb/>
Hertzen betrübet bin. Ich trö&#x017F;te mich aber/ daß du<lb/>
zur Zeit demes heiligen Leidens auch Zagen und<lb/>
Trauren gefühlet/ und deine Seele biß an den Tod<lb/>
betrübet gewe&#x017F;en/ daß auch dein Schweiß wie Bluts-<lb/>
Tröpfflein auff die Erde gefallen i&#x017F;t. Um die&#x017F;er dei-<lb/>
ner gro&#x017F;&#x017F;en Ang&#x017F;t willen/ &#x017F;o du uns armen Sündern<lb/>
zu gut ausge&#x017F;tanden ha&#x017F;t/ &#x017F;ey mir auch gnädig/ und<lb/>
lindere die Ang&#x017F;t meines Hertzens/ die &#x017F;ehr groß i&#x017F;t.<lb/>
Die gantze La&#x017F;t der Sünden lag auff dir/ du runge&#x017F;t<lb/>
mit dem Zorn GOttes/ daß dein heiliges Ange&#x017F;icht<lb/>
mit blutigem Ang&#x017F;t &#x017F;chweiß benetzet wurde. Hilff/ daß<lb/>
ich mich die&#x017F;er Bluts-Tröpflein hertzlich trö&#x017F;te: Deñ<lb/>
mit den&#x017F;elben ha&#x017F;t du mir das hölli&#x017F;che Feuer aus-<lb/>
gelö&#x017F;chet/ daß ich von dem&#x017F;elben in Ewigkeit nicht be-<lb/>
rühret werde/ deine heilige Thränen/ &#x017F;o aus deinem<lb/>
Hertzen und Augen geronnen/ laß meinen Tro&#x017F;t in<lb/>
meinen Creutz-Thränen &#x017F;eyn und bleiben. Laß die&#x017F;e<lb/>
deine Schweiß-uñ Bluts-Tröpflein in mein mattes<lb/>
Hertz fallen/ welches Staub/ A&#x017F;che und Erde i&#x017F;t/ auff<lb/>
daß ich &#x017F;chmecke deinen &#x017F;ü&#x017F;&#x017F;en Tro&#x017F;t/ ich wil mein Hertz<lb/>
demütig unterhalten mit wahrem Glauben/ daß es<lb/>
mit die&#x017F;em heiligen Safft be&#x017F;prützet/ und erqvicket<lb/>
werde. Be&#x017F;prenge und begeuß mein dürres krafft-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Y y y 4</fw><fw place="bottom" type="catch">lo&#x017F;es</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1079/1119] Gebet eines bekümmerten Hertzens zu JEſu Chriſto. wird dir dieſe deine mir geleiſtete Hülffe zur Eyre deines groſſen Nahmens hier zeitlich und dort ewig- lich gereichen/ Amen. Ein ſehnliches Gebet eines hochbekümmer- ten/ angefochtenen Hertzens zu ſeinem lieben Heyland JEſu Chriſto. S. Scherertz. Süſſer HErr JEſu Chriſte/ du ſieheſt/ in was groſſer Noth und Elend meines Hertzens ich ſchwebe/ wie Zagen und Trauren über mich mit Hauffen kommen iſt/ wie ich gantz elend und von Hertzen betrübet bin. Ich tröſte mich aber/ daß du zur Zeit demes heiligen Leidens auch Zagen und Trauren gefühlet/ und deine Seele biß an den Tod betrübet geweſen/ daß auch dein Schweiß wie Bluts- Tröpfflein auff die Erde gefallen iſt. Um dieſer dei- ner groſſen Angſt willen/ ſo du uns armen Sündern zu gut ausgeſtanden haſt/ ſey mir auch gnädig/ und lindere die Angſt meines Hertzens/ die ſehr groß iſt. Die gantze Laſt der Sünden lag auff dir/ du rungeſt mit dem Zorn GOttes/ daß dein heiliges Angeſicht mit blutigem Angſt ſchweiß benetzet wurde. Hilff/ daß ich mich dieſer Bluts-Tröpflein hertzlich tröſte: Deñ mit denſelben haſt du mir das hölliſche Feuer aus- gelöſchet/ daß ich von demſelben in Ewigkeit nicht be- rühret werde/ deine heilige Thränen/ ſo aus deinem Hertzen und Augen geronnen/ laß meinen Troſt in meinen Creutz-Thränen ſeyn und bleiben. Laß dieſe deine Schweiß-uñ Bluts-Tröpflein in mein mattes Hertz fallen/ welches Staub/ Aſche und Erde iſt/ auff daß ich ſchmecke deinen ſüſſen Troſt/ ich wil mein Hertz demütig unterhalten mit wahrem Glauben/ daß es mit dieſem heiligen Safft beſprützet/ und erqvicket werde. Beſprenge und begeuß mein dürres krafft- loſes Y y y 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1119
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1079. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1119>, abgerufen am 22.07.2024.