Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.serbten schein an sich hat. Diese meinung liesse ich mir nicht mißfallen/ wenn hen/
ſerbten ſchein an ſich hat. Dieſe meinung lieſſe ich mir nicht mißfallen/ wenn hen/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0090"/> ſerbten ſchein an ſich hat. Dieſe meinung lieſſe ich mir nicht mißfallen/ wenn<lb/> nicht deß Niederlendiſche <hi rendition="#aq">Conſpicillum</hi> oder Ferngeſicht/ vns was newes vn-<lb/> erhoͤrtes zeigete. Nemlich es haben von <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1610. hero <hi rendition="#aq">Galilæus</hi> in Jta-<lb/> lien/ <hi rendition="#aq">Kepplerus</hi> in Boͤhmen vnd <hi rendition="#aq">Marius</hi> in Deutſchland/ durch ſonderlich dazu<lb/> bereitete vnd gebuͤhrlicher groͤſſe <hi rendition="#aq">Conſpicilla,</hi> zu vnterſchiedlichen malen augen-<lb/> ſcheinlich geſehen/ das ♀ ab vnd zuneme wie der ☽. Dieſe Leute (denen denn<lb/><hi rendition="#aq">Fabricius</hi> in Frießland vnd viel andere Zeugniß geben) ſind deß Anſehens vnd<lb/> der Auffrichtigkeit/ das jhnen billich glauben zugeſtellet wird. Vnd das ſie jhr<lb/> Geſicht nit betriege/ oder das es nicht ein <hi rendition="#aq">vitium</hi> deß Jnſtruments ſey/ iſt dar-<lb/> auß abzunemen: das alle <hi rendition="#aq">Inſtrumenta</hi> zu einerley zeit/ vnd einerley <hi rendition="#aq">diſtantz</hi> der<lb/><hi rendition="#aq">Veneris</hi> von der Sonnen/ in ſo weit vonanderliegenden Orten einerley <hi rendition="#aq">phæ-<lb/> nomena</hi> oder abſehen gegeben. Weil dann dem alſo/ ſo werden wir gedrungen<lb/> mit <hi rendition="#aq">Galilæo</hi> zu ſchlieſſen/ das zwar die Sternen deß Firmaments jhr eigenes<lb/> Liecht vnd Klarheit/ aber die Planeten alles daſſelbe von der Sonnen haben.<lb/> Das jene jhr eigen Liecht haben/ folget nicht allein daher/ das ſie von ♄ nicht<lb/> verfinſtert werden/ ſondern auch das die Planeten/ wie <hi rendition="#aq">Galilæus obſerviret,</hi><lb/> je neher ſie der Erden vnd der ☌ ☉/ je hellern wiederſchein ſie zu vns werffen/<lb/> alſo das man auch <hi rendition="#aq">Martis perigæi</hi> (wenn er gegen der Sonnen vberſtehet)<lb/> coͤrper von ſeinen ſtralen vber <hi rendition="#aq">diſcerniren</hi> koͤnne: da man doch die <hi rendition="#aq">Circumfe-<lb/> rentz</hi> des <hi rendition="#aq">Jovis</hi> deutlich/ vnd des ♄ noch deutlicher (aber daneben auch dunck-<lb/> les vnd ſchwachen ſcheins) ſehen kan: Weil nun der hoͤhern Planeten Liecht<lb/> jmmer ſchwaͤcher/ wuͤrde es folgen/ das wenn die Sternen deß Firmaments/ die<lb/> ſo viel 100000. meilen hoͤher ſindt/ als ♄/ nicht jhr eigen Liecht hetten/ wuͤrden<lb/> ſie ſchwerlich von vns koͤnnen erkant werden. Die erfahrung aber gibt ein an-<lb/> ders. Dagegen kan man die <hi rendition="#aq">opacitatem</hi> oder vndurchſichtigkeit der Planeten<lb/> auch daher beweiſen: das wenn einer ſich zwiſchen einen andern Stern vnd vn-<lb/> ſer Geſicht ſetzet/ ſo ſiehet man nur die farbe des vnterſten/ vnd koͤmpt keine ver-<lb/> miſchung von der farb deß oͤberſten dazu. <hi rendition="#aq">Kepplerus</hi> hat <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1591. den 9.<lb/> Jan. geſehen/ das <hi rendition="#aq">Mars</hi> den <hi rendition="#aq">Iovem</hi> bedeckt/ vnd ſpricht das die rotlechte fewr-<lb/> farb/ die allein zu ſehen geweſt/ bezeuget habe/ das <hi rendition="#aq">Mars</hi> vnten geweſt. Gleich-<lb/> fals hat <hi rendition="#aq">Mæſtlinus Anno</hi> 1590. den 3. <hi rendition="#aq">Octob.</hi> geſehen/ das ♀ <hi rendition="#aq">Martem ecli-<lb/> pſiret,</hi> da abermal alleine deß vnterſten Planeten/ nemlich der <hi rendition="#aq">Veneris</hi> farbe vñ<lb/> klarheit zu ſehen geweſen. Das man nun vie Planeten/ wenn ſie nicht weit<lb/> von der ☉ ſtehn/ ob ſie gleich nicht durchſichtige Coͤrper ſind/ gleichwol zu Ge-<lb/> ſicht bekoͤmpt/ leſſet der <hi rendition="#aq">Arcus Viſionis,</hi> davon in <hi rendition="#aq">Aſtronomia,</hi> gar wol zu/ nur<lb/> das man alsdan ohn das <hi rendition="#aq">Inſtrument</hi> nicht erkennen kan/ ob der Planet voll o-<lb/> der hoͤrnicht ſey. Das ferner <hi rendition="#aq">Braheus Venerem Anno</hi> 1382. im ☌ ☉ geſe-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">hen/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0090]
ſerbten ſchein an ſich hat. Dieſe meinung lieſſe ich mir nicht mißfallen/ wenn
nicht deß Niederlendiſche Conſpicillum oder Ferngeſicht/ vns was newes vn-
erhoͤrtes zeigete. Nemlich es haben von Anno 1610. hero Galilæus in Jta-
lien/ Kepplerus in Boͤhmen vnd Marius in Deutſchland/ durch ſonderlich dazu
bereitete vnd gebuͤhrlicher groͤſſe Conſpicilla, zu vnterſchiedlichen malen augen-
ſcheinlich geſehen/ das ♀ ab vnd zuneme wie der ☽. Dieſe Leute (denen denn
Fabricius in Frießland vnd viel andere Zeugniß geben) ſind deß Anſehens vnd
der Auffrichtigkeit/ das jhnen billich glauben zugeſtellet wird. Vnd das ſie jhr
Geſicht nit betriege/ oder das es nicht ein vitium deß Jnſtruments ſey/ iſt dar-
auß abzunemen: das alle Inſtrumenta zu einerley zeit/ vnd einerley diſtantz der
Veneris von der Sonnen/ in ſo weit vonanderliegenden Orten einerley phæ-
nomena oder abſehen gegeben. Weil dann dem alſo/ ſo werden wir gedrungen
mit Galilæo zu ſchlieſſen/ das zwar die Sternen deß Firmaments jhr eigenes
Liecht vnd Klarheit/ aber die Planeten alles daſſelbe von der Sonnen haben.
Das jene jhr eigen Liecht haben/ folget nicht allein daher/ das ſie von ♄ nicht
verfinſtert werden/ ſondern auch das die Planeten/ wie Galilæus obſerviret,
je neher ſie der Erden vnd der ☌ ☉/ je hellern wiederſchein ſie zu vns werffen/
alſo das man auch Martis perigæi (wenn er gegen der Sonnen vberſtehet)
coͤrper von ſeinen ſtralen vber diſcerniren koͤnne: da man doch die Circumfe-
rentz des Jovis deutlich/ vnd des ♄ noch deutlicher (aber daneben auch dunck-
les vnd ſchwachen ſcheins) ſehen kan: Weil nun der hoͤhern Planeten Liecht
jmmer ſchwaͤcher/ wuͤrde es folgen/ das wenn die Sternen deß Firmaments/ die
ſo viel 100000. meilen hoͤher ſindt/ als ♄/ nicht jhr eigen Liecht hetten/ wuͤrden
ſie ſchwerlich von vns koͤnnen erkant werden. Die erfahrung aber gibt ein an-
ders. Dagegen kan man die opacitatem oder vndurchſichtigkeit der Planeten
auch daher beweiſen: das wenn einer ſich zwiſchen einen andern Stern vnd vn-
ſer Geſicht ſetzet/ ſo ſiehet man nur die farbe des vnterſten/ vnd koͤmpt keine ver-
miſchung von der farb deß oͤberſten dazu. Kepplerus hat Anno 1591. den 9.
Jan. geſehen/ das Mars den Iovem bedeckt/ vnd ſpricht das die rotlechte fewr-
farb/ die allein zu ſehen geweſt/ bezeuget habe/ das Mars vnten geweſt. Gleich-
fals hat Mæſtlinus Anno 1590. den 3. Octob. geſehen/ das ♀ Martem ecli-
pſiret, da abermal alleine deß vnterſten Planeten/ nemlich der Veneris farbe vñ
klarheit zu ſehen geweſen. Das man nun vie Planeten/ wenn ſie nicht weit
von der ☉ ſtehn/ ob ſie gleich nicht durchſichtige Coͤrper ſind/ gleichwol zu Ge-
ſicht bekoͤmpt/ leſſet der Arcus Viſionis, davon in Aſtronomia, gar wol zu/ nur
das man alsdan ohn das Inſtrument nicht erkennen kan/ ob der Planet voll o-
der hoͤrnicht ſey. Das ferner Braheus Venerem Anno 1382. im ☌ ☉ geſe-
hen/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |