Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.lich ein Ende nehmen werde. Vnd solcher seiner Behaubtung setzet er zwey Andere/ vnd zwar viel Astrologi, haben gesehen auff des Regiomontani Tausend fünffhundert achtzig acht/ Das ist das Jahr das ich betracht/ Geht in dem die Welt nicht vnder/ So gschicht doch sonst groß mercklich wunder. Derhalben sie auch gegen dasselbe jahr viele sorgfeltige scripta lassen auß- Nicolaus Wincklerus Medicus in seinem Bedencken/ von künfftiger ver weil J ij
lich ein Ende nehmen werde. Vnd ſolcher ſeiner Behaubtung ſetzet er zwey Andere/ vnd zwar viel Aſtrologi, haben geſehen auff des Regiomontani Tauſend fuͤnffhundert achtzig acht/ Das iſt das Jahr das ich betracht/ Geht in dem die Welt nicht vnder/ So gſchicht doch ſonſt groß mercklich wunder. Derhalben ſie auch gegen daſſelbe jahr viele ſorgfeltige ſcripta laſſen auß- Nicolaus Wincklerus Medicus in ſeinem Bedencken/ von kuͤnfftiger ver weil J ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0085"/> lich ein Ende nehmen werde. Vnd ſolcher ſeiner Behaubtung ſetzet er zwey<lb/><hi rendition="#aq">fundamenta.</hi> 1. Das nach dem ſpruch Eli<hi rendition="#aq">æ</hi>/ ſo man in der Juden <hi rendition="#aq">Thalmud</hi><lb/> ſindet/ die Welt kaum volle 6000. jahr ſtehen werde. 2. Das vom anfang der<lb/> Welt/ biß auffs jahr Chriſti 1606. allbereit 5933. jahr verfloßen. Der ſpruch<lb/> Eli<hi rendition="#aq">æ</hi>/ ſonſten <hi rendition="#aq">Vaticinium domus Eliæ</hi>/ lautet vollkomlich alſo: <hi rendition="#aq">Annorum ſex<lb/> millia mundus: duo millia Inane: duo millia Lex. duo millia Chriſtus: ſi<lb/> quid deerit; propter peccata deerit.</hi> Dz iſt/ die Welt wird 6000. Jahr ſtehn:<lb/> nemlich 2000. Jahr faſt oͤde vnd vnbebawet: 2000. Jahr wird das Geſetz/ vnd<lb/> 2000. Jahr Chriſtus oder die Gnadenzeit wehren: ſo etwas dran mangeln<lb/> wird/ das wird wegen der Menſchen Suͤnde mangeln. Ob nun zwar dieſe<lb/> Weiſſagung Eliae (ſo ſie anderſt von Elia herkoͤmpt/ weil ſie in heiliger ſchrifft<lb/> nirgend zufinden) moͤchte paſſiren vnd nachgegeben werden: So iſt doch/ das<lb/> ander fundament/ das nemlich die Welt ſchon vber 5900. Jahr geſtanden nicht<lb/> richtig/ wie dan jhme <hi rendition="#aq">Raimaro</hi> dieſes von vielen widerleget/ vnnd kan man <hi rendition="#aq">ex<lb/> Chronologia puriori</hi> beweiſen/ das er weit vber 400. jahr zu viel geſetzt. Wel-<lb/> che des <hi rendition="#aq">Raimari</hi> rechnung nicht darumb hie von mir getadelt wird/ das ich die<lb/> Leute woͤlle ſicher machen/ ſondern das ich ſie vielmehr von ſicherheit abmahne/<lb/> wie hernach zu ſehen.</p><lb/> <p>Andere/ vnd zwar viel <hi rendition="#aq">Aſtrologi,</hi> haben geſehen auff des <hi rendition="#aq">Regiomontani</hi><lb/> reime (ſo ſie anderſt <hi rendition="#aq">Regiomontanus</hi> gemacht) vom 1588. jahr:</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#b">Tauſend fuͤnffhundert achtzig acht/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#b">Das iſt das Jahr das ich betracht/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#b">Geht in dem die Welt nicht vnder/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#b">So gſchicht doch ſonſt groß mercklich wunder.</hi> </l> </lg><lb/> <p>Derhalben ſie auch gegen daſſelbe jahr viele ſorgfeltige <hi rendition="#aq">ſcripta</hi> laſſen auß-<lb/> gehen/ wie ich deren theils im 5. Cap. meines <hi rendition="#aq">Prognoſtici</hi> vffs 1614. jahr ge-<lb/> dencke. Nach dem aber das 1588. jahr vnd folgende mehr verfloſſen/ vnd ſie<lb/> geſehen/ das keine ſonderliche Welt wunder ſich begeben/ viel weniger die Welt<lb/> gar vndergangen/ haben ſie angefangen zu <hi rendition="#aq">diſputiren, de annorum 1588. ge-<lb/> nuinâ epochâ,</hi> von wannen nemlich die rechnung der 1588. jahr anzufangen/<lb/> weil ſie von Chriſti geburt anfahende nicht zugetroffen. Vnd iſt man hievon<lb/> noch nicht einig.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Nicolaus Wincklerus Medicus</hi> in ſeinem Bedencken/ von kuͤnfftiger ver<lb/> enderung Weltlicher Policey vnd ende der Welt/ nimbt eine muthmaſſung auß<lb/> den Worten Chriſti Luc. 17. Da der HErr vergleichet die zeit No<hi rendition="#aq">æ</hi>/ mit der<lb/> zeit der zukunfft deß Menſchen Sohns. Vnd deutet <hi rendition="#aq">Wincklerus</hi> diß alſo: das<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J ij</fw><fw place="bottom" type="catch">weil</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0085]
lich ein Ende nehmen werde. Vnd ſolcher ſeiner Behaubtung ſetzet er zwey
fundamenta. 1. Das nach dem ſpruch Eliæ/ ſo man in der Juden Thalmud
ſindet/ die Welt kaum volle 6000. jahr ſtehen werde. 2. Das vom anfang der
Welt/ biß auffs jahr Chriſti 1606. allbereit 5933. jahr verfloßen. Der ſpruch
Eliæ/ ſonſten Vaticinium domus Eliæ/ lautet vollkomlich alſo: Annorum ſex
millia mundus: duo millia Inane: duo millia Lex. duo millia Chriſtus: ſi
quid deerit; propter peccata deerit. Dz iſt/ die Welt wird 6000. Jahr ſtehn:
nemlich 2000. Jahr faſt oͤde vnd vnbebawet: 2000. Jahr wird das Geſetz/ vnd
2000. Jahr Chriſtus oder die Gnadenzeit wehren: ſo etwas dran mangeln
wird/ das wird wegen der Menſchen Suͤnde mangeln. Ob nun zwar dieſe
Weiſſagung Eliae (ſo ſie anderſt von Elia herkoͤmpt/ weil ſie in heiliger ſchrifft
nirgend zufinden) moͤchte paſſiren vnd nachgegeben werden: So iſt doch/ das
ander fundament/ das nemlich die Welt ſchon vber 5900. Jahr geſtanden nicht
richtig/ wie dan jhme Raimaro dieſes von vielen widerleget/ vnnd kan man ex
Chronologia puriori beweiſen/ das er weit vber 400. jahr zu viel geſetzt. Wel-
che des Raimari rechnung nicht darumb hie von mir getadelt wird/ das ich die
Leute woͤlle ſicher machen/ ſondern das ich ſie vielmehr von ſicherheit abmahne/
wie hernach zu ſehen.
Andere/ vnd zwar viel Aſtrologi, haben geſehen auff des Regiomontani
reime (ſo ſie anderſt Regiomontanus gemacht) vom 1588. jahr:
Tauſend fuͤnffhundert achtzig acht/
Das iſt das Jahr das ich betracht/
Geht in dem die Welt nicht vnder/
So gſchicht doch ſonſt groß mercklich wunder.
Derhalben ſie auch gegen daſſelbe jahr viele ſorgfeltige ſcripta laſſen auß-
gehen/ wie ich deren theils im 5. Cap. meines Prognoſtici vffs 1614. jahr ge-
dencke. Nach dem aber das 1588. jahr vnd folgende mehr verfloſſen/ vnd ſie
geſehen/ das keine ſonderliche Welt wunder ſich begeben/ viel weniger die Welt
gar vndergangen/ haben ſie angefangen zu diſputiren, de annorum 1588. ge-
nuinâ epochâ, von wannen nemlich die rechnung der 1588. jahr anzufangen/
weil ſie von Chriſti geburt anfahende nicht zugetroffen. Vnd iſt man hievon
noch nicht einig.
Nicolaus Wincklerus Medicus in ſeinem Bedencken/ von kuͤnfftiger ver
enderung Weltlicher Policey vnd ende der Welt/ nimbt eine muthmaſſung auß
den Worten Chriſti Luc. 17. Da der HErr vergleichet die zeit Noæ/ mit der
zeit der zukunfft deß Menſchen Sohns. Vnd deutet Wincklerus diß alſo: das
weil
J ij
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