Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.

Bild:
<< vorherige Seite

Dedicatio.
Griechen die Hochweysen Männer Pythagoras,
Plato
vnd viel andere/ bey vnterweisung der zarten
Jugend diese Ordnung gehalten/ daß sie dieselbe
am allerersten in den Mathematischen Kunsten
wolgeübet/ vnd darnach allererst andere nutzliche
sachen zulernen angehalten haben. Denn durch
solche Ordnung haben sie die Gemütter der Jun-
gen Knaben in die höhe schwingen/ auch die schläff-
rigen vnd albern
ingenia desto mehr auffmuntern
vnnd scharffsinnig machen wollen. Sie haben
auch derentwegen diese Kunste jnsonderheit
Ma-
themata
/ das ist/ Sachen die man lernen solle/ ge-
nennet/ weil man nemblich in allen Schulen diese
dinge zum allerersten hat zulernen pflegen. Ja es
hat
Plato vber die Thur seiner Hohen Schulen eine
solche Vberschrifft gesetzet/ welche deutlich alle die
jenigen
Scholaren/ die da sonderlich in Geometria
noch vnerfahren weren/ aus des Platonis Schulen
gantz außmustert. Gleicheßfalß haben die
Pytha-
gorei
jhren discipulis täglich diese Zwey Worte/ alß
zu einer gewissen Richtschnur jhres studirens wol
einzubilden pflegen
/ skhema kai bema, dadurch zuverste-
hen gebende/ es könte keiner das
bema, das ist/ jer-
gends eine höhere
disciplinam vnnd facultet/ oder
auch jergends ein furnehmes Ehren Ambt
in Rep.

errei-
):( iij

Dedicatio.
Griechen die Hochweyſen Maͤnner Pythagoras,
Plato
vnd viel andere/ bey vnterweiſung der zarten
Jugend dieſe Ordnung gehalten/ daß ſie dieſelbe
am allererſten in den Mathematiſchen Kůnſten
wolgeuͤbet/ vnd darnach allererſt andere nůtzliche
ſachen zulernen angehalten haben. Denn durch
ſolche Ordnung haben ſie die Gemuͤtter der Jun-
gen Knaben in die hoͤhe ſchwingen/ auch die ſchlaͤff-
rigen vnd albern
ingenia deſto mehr auffmuntern
vnnd ſcharffſinnig machen wollen. Sie haben
auch derentwegen dieſe Kůnſte jnſonderheit
Ma-
themata
/ das iſt/ Sachen die man lernen ſolle/ ge-
nennet/ weil man nemblich in allen Schulen dieſe
dinge zum allererſten hat zulernen pflegen. Ja es
hat
Plato vber die Thůr ſeiner Hohen Schulen eine
ſolche Vberſchrifft geſetzet/ welche deutlich alle die
jenigen
Scholaren/ die da ſonderlich in Geometriâ
noch vnerfahren weren/ aus des Platonis Schulen
gantz außmuſtert. Gleicheßfalß haben die
Pytha-
gorei
jhren diſcipulis taͤglich dieſe Zwey Worte/ alß
zu einer gewiſſen Richtſchnur jhres ſtudirens wol
einzubilden pflegen
/ σχῆμα ϰαὶ βῆμα, dadurch zuverſte-
hen gebende/ es koͤnte keiner das
βῆμα, das iſt/ jer-
gends eine hoͤhere
diſciplinam vnnd facultet/ oder
auch jergends ein fůrnehmes Ehren Ambt
in Rep.

errei-
):( iij
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="dedication">
        <p><pb facs="#f0007"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Dedicatio.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Griechen die Hochwey&#x017F;en Ma&#x0364;nner</hi><hi rendition="#aq">Pythagoras,<lb/>
Plato</hi><hi rendition="#fr">vnd viel andere/ bey vnterwei&#x017F;ung der zarten<lb/>
Jugend die&#x017F;e Ordnung gehalten/ daß &#x017F;ie die&#x017F;elbe<lb/>
am allerer&#x017F;ten in den Mathemati&#x017F;chen K&#x016F;n&#x017F;ten<lb/>
wolgeu&#x0364;bet/ vnd darnach allerer&#x017F;t andere n&#x016F;tzliche<lb/>
&#x017F;achen zulernen angehalten haben. Denn durch<lb/>
&#x017F;olche Ordnung haben &#x017F;ie die Gemu&#x0364;tter der Jun-<lb/>
gen Knaben in die ho&#x0364;he &#x017F;chwingen/ auch die &#x017F;chla&#x0364;ff-<lb/>
rigen vnd albern</hi><hi rendition="#aq">ingenia</hi><hi rendition="#fr">de&#x017F;to mehr auffmuntern<lb/>
vnnd &#x017F;charff&#x017F;innig machen wollen. Sie haben<lb/>
auch derentwegen die&#x017F;e K&#x016F;n&#x017F;te jn&#x017F;onderheit</hi><hi rendition="#aq">Ma-<lb/>
themata</hi>/ <hi rendition="#fr">das i&#x017F;t/ Sachen die man lernen &#x017F;olle/ ge-<lb/>
nennet/ weil man nemblich in allen Schulen die&#x017F;e<lb/>
dinge zum allerer&#x017F;ten hat zulernen pflegen. Ja es<lb/>
hat</hi><hi rendition="#aq">Plato</hi><hi rendition="#fr">vber die Th&#x016F;r &#x017F;einer Hohen Schulen eine<lb/>
&#x017F;olche Vber&#x017F;chrifft ge&#x017F;etzet/ welche deutlich alle die<lb/>
jenigen</hi><hi rendition="#aq">Scholaren</hi>/ <hi rendition="#fr">die da &#x017F;onderlich in</hi><hi rendition="#aq">Geometriâ</hi><lb/><hi rendition="#fr">noch vnerfahren weren/ aus des</hi><hi rendition="#aq">Platonis</hi><hi rendition="#fr">Schulen<lb/>
gantz außmu&#x017F;tert. Gleicheßfalß haben die</hi><hi rendition="#aq">Pytha-<lb/>
gorei</hi><hi rendition="#fr">jhren</hi><hi rendition="#aq">di&#x017F;cipulis</hi><hi rendition="#fr">ta&#x0364;glich die&#x017F;e Zwey Worte/ alß<lb/>
zu einer gewi&#x017F;&#x017F;en Richt&#x017F;chnur jhres &#x017F;tudirens wol<lb/>
einzubilden pflegen</hi>/ &#x03C3;&#x03C7;&#x1FC6;&#x03BC;&#x03B1; &#x03F0;&#x03B1;&#x1F76; &#x03B2;&#x1FC6;&#x03BC;&#x03B1;, <hi rendition="#fr">dadurch zuver&#x017F;te-<lb/>
hen gebende/ es ko&#x0364;nte keiner das</hi> &#x03B2;&#x1FC6;&#x03BC;&#x03B1;, <hi rendition="#fr">das i&#x017F;t/ jer-<lb/>
gends eine ho&#x0364;here</hi> <hi rendition="#aq">di&#x017F;ciplinam</hi> <hi rendition="#fr">vnnd</hi> <hi rendition="#aq">facultet</hi>/ <hi rendition="#fr">oder<lb/>
auch jergends ein f&#x016F;rnehmes Ehren Ambt</hi> <hi rendition="#aq">in Rep.</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">):( <hi rendition="#fr">iij</hi></fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">errei-</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0007] Dedicatio. Griechen die Hochweyſen Maͤnner Pythagoras, Plato vnd viel andere/ bey vnterweiſung der zarten Jugend dieſe Ordnung gehalten/ daß ſie dieſelbe am allererſten in den Mathematiſchen Kůnſten wolgeuͤbet/ vnd darnach allererſt andere nůtzliche ſachen zulernen angehalten haben. Denn durch ſolche Ordnung haben ſie die Gemuͤtter der Jun- gen Knaben in die hoͤhe ſchwingen/ auch die ſchlaͤff- rigen vnd albern ingenia deſto mehr auffmuntern vnnd ſcharffſinnig machen wollen. Sie haben auch derentwegen dieſe Kůnſte jnſonderheit Ma- themata/ das iſt/ Sachen die man lernen ſolle/ ge- nennet/ weil man nemblich in allen Schulen dieſe dinge zum allererſten hat zulernen pflegen. Ja es hat Plato vber die Thůr ſeiner Hohen Schulen eine ſolche Vberſchrifft geſetzet/ welche deutlich alle die jenigen Scholaren/ die da ſonderlich in Geometriâ noch vnerfahren weren/ aus des Platonis Schulen gantz außmuſtert. Gleicheßfalß haben die Pytha- gorei jhren diſcipulis taͤglich dieſe Zwey Worte/ alß zu einer gewiſſen Richtſchnur jhres ſtudirens wol einzubilden pflegen/ σχῆμα ϰαὶ βῆμα, dadurch zuverſte- hen gebende/ es koͤnte keiner das βῆμα, das iſt/ jer- gends eine hoͤhere diſciplinam vnnd facultet/ oder auch jergends ein fůrnehmes Ehren Ambt in Rep. errei- ):( iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/crueger_cupediae_1631
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/crueger_cupediae_1631/7
Zitationshilfe: Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crueger_cupediae_1631/7>, abgerufen am 25.11.2024.