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Cramer, Johann Friedrich Heinrich: Ueber die Nachahmung Jesu. Ein Erbauungsbuch für Christen. Dresden, 1792.

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XI. Betrachtung.
zu gehorchen: so weigert euch auch da nicht, ihm
dieses Opfer zu bringen, so wie ihm Jesus durch die
Uebernehmung seiner Leiden und durch die Erdul-
dung seines Todes das allergrößte Opfer des Gehor-
sams brachte. Vielleicht wird es euch schwer, die-
se oder jene Lieblingssünde zu bekämpfen, aber Gott
gebietet euch: Lasset die Sünde nicht herrschen in
eurem sterblichen Leibe
*) Vielleicht wird es euch
sauer, dem zu verzeihen und Gutes zu erweisen, der
eure Ehre beleidigt, der euch um ein Amt gebracht,
der euch bey euren Vorgesetzten angeschwärzt hat;
aber Gott verlangt von euch: Liebet eure Feinde!
Vielleicht kostet es euch viel Ueberwindung und man-
chen harten Kampf, wenn Menschen, von denen ihr
abhängt, entweder durch Versprechungen, oder
durch Drohungen euch zur Theilnehmung an ihren
Sünden verleiten wollen; aber laßt euch das alles
nicht abhalten, Gott getreu zu bleiben, denn man
muß Gott mehr gehorchen, als den Menschen.
**)
Laßt euch durch nichts irre machen, sondern gehor-
chet stets Gottes Geboten, auch da, wo es der große
Haufe der Menschen nicht thut. Weichet nie von
dem Wege, den Gott euch gezeigt hat, und den
Jesus Christus selbst gegangen ist: so werdet ihr
stets das Bewußtseyn eines guten Gewissens genies-
sen, so könnt ihr allemal zuverläßig auf die Freund-

schaft
*) Röm. 6, 12.
**) Apg. 5, 29.
E 3

XI. Betrachtung.
zu gehorchen: ſo weigert euch auch da nicht, ihm
dieſes Opfer zu bringen, ſo wie ihm Jeſus durch die
Uebernehmung ſeiner Leiden und durch die Erdul-
dung ſeines Todes das allergrößte Opfer des Gehor-
ſams brachte. Vielleicht wird es euch ſchwer, die-
ſe oder jene Lieblingsſünde zu bekämpfen, aber Gott
gebietet euch: Laſſet die Sünde nicht herrſchen in
eurem ſterblichen Leibe
*) Vielleicht wird es euch
ſauer, dem zu verzeihen und Gutes zu erweiſen, der
eure Ehre beleidigt, der euch um ein Amt gebracht,
der euch bey euren Vorgeſetzten angeſchwärzt hat;
aber Gott verlangt von euch: Liebet eure Feinde!
Vielleicht koſtet es euch viel Ueberwindung und man-
chen harten Kampf, wenn Menſchen, von denen ihr
abhängt, entweder durch Verſprechungen, oder
durch Drohungen euch zur Theilnehmung an ihren
Sünden verleiten wollen; aber laßt euch das alles
nicht abhalten, Gott getreu zu bleiben, denn man
muß Gott mehr gehorchen, als den Menſchen.
**)
Laßt euch durch nichts irre machen, ſondern gehor-
chet ſtets Gottes Geboten, auch da, wo es der große
Haufe der Menſchen nicht thut. Weichet nie von
dem Wege, den Gott euch gezeigt hat, und den
Jeſus Chriſtus ſelbſt gegangen iſt: ſo werdet ihr
ſtets das Bewußtſeyn eines guten Gewiſſens genieſ-
ſen, ſo könnt ihr allemal zuverläßig auf die Freund-

ſchaft
*) Röm. 6, 12.
**) Apg. 5, 29.
E 3
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[69/0095] XI. Betrachtung. zu gehorchen: ſo weigert euch auch da nicht, ihm dieſes Opfer zu bringen, ſo wie ihm Jeſus durch die Uebernehmung ſeiner Leiden und durch die Erdul- dung ſeines Todes das allergrößte Opfer des Gehor- ſams brachte. Vielleicht wird es euch ſchwer, die- ſe oder jene Lieblingsſünde zu bekämpfen, aber Gott gebietet euch: Laſſet die Sünde nicht herrſchen in eurem ſterblichen Leibe *) Vielleicht wird es euch ſauer, dem zu verzeihen und Gutes zu erweiſen, der eure Ehre beleidigt, der euch um ein Amt gebracht, der euch bey euren Vorgeſetzten angeſchwärzt hat; aber Gott verlangt von euch: Liebet eure Feinde! Vielleicht koſtet es euch viel Ueberwindung und man- chen harten Kampf, wenn Menſchen, von denen ihr abhängt, entweder durch Verſprechungen, oder durch Drohungen euch zur Theilnehmung an ihren Sünden verleiten wollen; aber laßt euch das alles nicht abhalten, Gott getreu zu bleiben, denn man muß Gott mehr gehorchen, als den Menſchen. **) Laßt euch durch nichts irre machen, ſondern gehor- chet ſtets Gottes Geboten, auch da, wo es der große Haufe der Menſchen nicht thut. Weichet nie von dem Wege, den Gott euch gezeigt hat, und den Jeſus Chriſtus ſelbſt gegangen iſt: ſo werdet ihr ſtets das Bewußtſeyn eines guten Gewiſſens genieſ- ſen, ſo könnt ihr allemal zuverläßig auf die Freund- ſchaft *) Röm. 6, 12. **) Apg. 5, 29. E 3

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Zitationshilfe: Cramer, Johann Friedrich Heinrich: Ueber die Nachahmung Jesu. Ein Erbauungsbuch für Christen. Dresden, 1792, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_nachahmung_1792/95>, abgerufen am 23.11.2024.