Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cramer, Johann Friedrich Heinrich: Ueber die Nachahmung Jesu. Ein Erbauungsbuch für Christen. Dresden, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

XLV. Betrachtung.
das du nicht verstehst; befasse dich mit keinem Wer-
ke, dem du nicht gewachsen bist; dränge dich in kein
Amt, wozu du weder Geschicklichkeit noch Kenntnis-
se hast, und verschwende deine Zeit nicht mit Klei-
nigkeiten, mit Spielereyen und unnützen Dingen,
die dich zu weiter nichts als zu einem geschäftigen
Müßiggänger machen, der alle regelmäßige Beschäfti-
gung flieht. Ja, was deines Amts nicht ist, da laß dei-
nen Vorwitz. Bete aber oft zu Gott um Weisheit
zur treuen Abwartung deines Berufs, und sprich:

Gieb, das ich thu mit Fleiß
Was mir zu thun gebühret,
Wozu mich dein Befehl
Jn meinem Stande führet.
Gieb, daß ichs jedesmal
Thu, wann und wie ich soll:
Und so gerathe mir's
Durch deinen Segen wohl.

Fünfundvierzigste Betrachtung.
Jesu Sorgfalt, jeden Umstand für seine Schüler
lehrreich und erbaulich zu machen.

Ephes. 4, 29.

Lasset kein faul Geschwätz aus euerm Munde gehen, sondern
was nützlich ist zur Besserung, da es noth thut, daß es holdselig
sey zu hören.

Um sich so gemeinnützig zu machen, als es nur mög-
lich war, ergrif Jesus während seines Lebens je-

de
T 2

XLV. Betrachtung.
das du nicht verſtehſt; befaſſe dich mit keinem Wer-
ke, dem du nicht gewachſen biſt; dränge dich in kein
Amt, wozu du weder Geſchicklichkeit noch Kenntniſ-
ſe haſt, und verſchwende deine Zeit nicht mit Klei-
nigkeiten, mit Spielereyen und unnützen Dingen,
die dich zu weiter nichts als zu einem geſchäftigen
Müßiggänger machen, der alle regelmäßige Beſchäfti-
gung flieht. Ja, was deines Amts nicht iſt, da laß dei-
nen Vorwitz. Bete aber oft zu Gott um Weisheit
zur treuen Abwartung deines Berufs, und ſprich:

Gieb, das ich thu mit Fleiß
Was mir zu thun gebühret,
Wozu mich dein Befehl
Jn meinem Stande führet.
Gieb, daß ichs jedesmal
Thu, wann und wie ich ſoll:
Und ſo gerathe mir’s
Durch deinen Segen wohl.

Fünfundvierzigſte Betrachtung.
Jeſu Sorgfalt, jeden Umſtand für ſeine Schüler
lehrreich und erbaulich zu machen.

Epheſ. 4, 29.

Laſſet kein faul Geſchwätz aus euerm Munde gehen, ſondern
was nützlich iſt zur Beſſerung, da es noth thut, daß es holdſelig
ſey zu hören.

Um ſich ſo gemeinnützig zu machen, als es nur mög-
lich war, ergrif Jeſus während ſeines Lebens je-

de
T 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0317" n="291"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">XLV.</hi> Betrachtung.</fw><lb/>
das du nicht ver&#x017F;teh&#x017F;t; befa&#x017F;&#x017F;e dich mit keinem Wer-<lb/>
ke, dem du nicht gewach&#x017F;en bi&#x017F;t; dränge dich in kein<lb/>
Amt, wozu du weder Ge&#x017F;chicklichkeit noch Kenntni&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e ha&#x017F;t, und ver&#x017F;chwende deine Zeit nicht mit Klei-<lb/>
nigkeiten, mit Spielereyen und unnützen Dingen,<lb/>
die dich zu weiter nichts als zu einem ge&#x017F;chäftigen<lb/>
Müßiggänger machen, der alle regelmäßige Be&#x017F;chäfti-<lb/>
gung flieht. Ja, was deines Amts nicht i&#x017F;t, da laß dei-<lb/>
nen Vorwitz. Bete aber oft zu Gott um Weisheit<lb/>
zur treuen Abwartung deines Berufs, und &#x017F;prich:</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Gieb, das ich thu mit Fleiß</l><lb/>
            <l>Was mir zu thun gebühret,</l><lb/>
            <l>Wozu mich dein Befehl</l><lb/>
            <l>Jn meinem Stande führet.</l><lb/>
            <l>Gieb, daß ichs jedesmal</l><lb/>
            <l>Thu, wann und wie ich &#x017F;oll:</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;o gerathe mir&#x2019;s</l><lb/>
            <l>Durch deinen Segen wohl.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head>Fünfundvierzig&#x017F;te Betrachtung.<lb/>
Je&#x017F;u Sorgfalt, jeden Um&#x017F;tand für &#x017F;eine Schüler<lb/>
lehrreich und erbaulich zu machen.</head><lb/>
          <p> <hi rendition="#c">Ephe&#x017F;. 4, 29.</hi> </p><lb/>
          <p>La&#x017F;&#x017F;et kein faul Ge&#x017F;chwätz aus euerm Munde gehen, &#x017F;ondern<lb/>
was nützlich i&#x017F;t zur Be&#x017F;&#x017F;erung, da es noth thut, daß es hold&#x017F;elig<lb/>
&#x017F;ey zu hören.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#in">U</hi>m &#x017F;ich &#x017F;o gemeinnützig zu machen, als es nur mög-<lb/>
lich war, ergrif Je&#x017F;us während &#x017F;eines Lebens je-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">T 2</fw><fw place="bottom" type="catch">de</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[291/0317] XLV. Betrachtung. das du nicht verſtehſt; befaſſe dich mit keinem Wer- ke, dem du nicht gewachſen biſt; dränge dich in kein Amt, wozu du weder Geſchicklichkeit noch Kenntniſ- ſe haſt, und verſchwende deine Zeit nicht mit Klei- nigkeiten, mit Spielereyen und unnützen Dingen, die dich zu weiter nichts als zu einem geſchäftigen Müßiggänger machen, der alle regelmäßige Beſchäfti- gung flieht. Ja, was deines Amts nicht iſt, da laß dei- nen Vorwitz. Bete aber oft zu Gott um Weisheit zur treuen Abwartung deines Berufs, und ſprich: Gieb, das ich thu mit Fleiß Was mir zu thun gebühret, Wozu mich dein Befehl Jn meinem Stande führet. Gieb, daß ichs jedesmal Thu, wann und wie ich ſoll: Und ſo gerathe mir’s Durch deinen Segen wohl. Fünfundvierzigſte Betrachtung. Jeſu Sorgfalt, jeden Umſtand für ſeine Schüler lehrreich und erbaulich zu machen. Epheſ. 4, 29. Laſſet kein faul Geſchwätz aus euerm Munde gehen, ſondern was nützlich iſt zur Beſſerung, da es noth thut, daß es holdſelig ſey zu hören. Um ſich ſo gemeinnützig zu machen, als es nur mög- lich war, ergrif Jeſus während ſeines Lebens je- de T 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_nachahmung_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_nachahmung_1792/317
Zitationshilfe: Cramer, Johann Friedrich Heinrich: Ueber die Nachahmung Jesu. Ein Erbauungsbuch für Christen. Dresden, 1792, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_nachahmung_1792/317>, abgerufen am 23.11.2024.