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Cramer, Johann Friedrich Heinrich: Ueber die Nachahmung Jesu. Ein Erbauungsbuch für Christen. Dresden, 1792.

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XVIII. Betrachtung.
deines Herzens und Lebens; hier findest du Trost im
Leiden, bey Bedrückungen, in Krankheiten, und in
allen solchen Fällen, wo die Menschen, deine Brü-
der, dir keinen, oder nur sehr wenig Trost geben kön-
nen. Schätze also dies ehrwürdige Buch, in wel-
chem Gott selbst zu dir spricht, in welchem er dir al-
les so nahe legt, was deinem Herzen wichtig ist.
Denn daß du Gott, deinen gütigsten Vater im Him-
mel, kennest, daß du vor keinem Bilde knieest, und
keinem Götzen opferst, daß du dich selbst mit allen
deinen großen Bestimmungen und Erwartungen ken-
nest, daß du Jesum Christum, als deinen Heiland,
als deinen ewigen Erlöser verehrest, daß du weißt,
deine Seele sey unsterblich, dein Leib werde einst aus
dem Staube wieder aufleben: das alles verdankest du
diesem Buche, und ohne dasselbe würdest du in
Unwissenheit und Trostlosigkeit deine Tage zubringen.
Lies also dies Buch nie ohne Ehrerbietung und Auf-
merksamkeit; nie ohne den redlichen Vorsatz, jede War-
nung zu beherzigen, jede Ermahnung zu befolgen,
jedes gute Beyspiel nachzuahmen. Denn das wä-
re nicht wahre Hochachtung, wenn du zwar viel von
der Nutzbarkeit und Vortreflichkeit des göttlichen
Worts reden, aber es nicht zu deiner Belehrung und
Besserung anwenden, wenn du zwar ein Hörer, aber
nicht ein Thäter des göttlichen Worts seyn wolltest.
Lies aber auch dies heilige Buch mit einer weisen

Aus
H 2

XVIII. Betrachtung.
deines Herzens und Lebens; hier findeſt du Troſt im
Leiden, bey Bedrückungen, in Krankheiten, und in
allen ſolchen Fällen, wo die Menſchen, deine Brü-
der, dir keinen, oder nur ſehr wenig Troſt geben kön-
nen. Schätze alſo dies ehrwürdige Buch, in wel-
chem Gott ſelbſt zu dir ſpricht, in welchem er dir al-
les ſo nahe legt, was deinem Herzen wichtig iſt.
Denn daß du Gott, deinen gütigſten Vater im Him-
mel, kenneſt, daß du vor keinem Bilde knieeſt, und
keinem Götzen opferſt, daß du dich ſelbſt mit allen
deinen großen Beſtimmungen und Erwartungen ken-
neſt, daß du Jeſum Chriſtum, als deinen Heiland,
als deinen ewigen Erlöſer verehreſt, daß du weißt,
deine Seele ſey unſterblich, dein Leib werde einſt aus
dem Staube wieder aufleben: das alles verdankeſt du
dieſem Buche, und ohne daſſelbe würdeſt du in
Unwiſſenheit und Troſtloſigkeit deine Tage zubringen.
Lies alſo dies Buch nie ohne Ehrerbietung und Auf-
merkſamkeit; nie ohne den redlichen Vorſatz, jede War-
nung zu beherzigen, jede Ermahnung zu befolgen,
jedes gute Beyſpiel nachzuahmen. Denn das wä-
re nicht wahre Hochachtung, wenn du zwar viel von
der Nutzbarkeit und Vortreflichkeit des göttlichen
Worts reden, aber es nicht zu deiner Belehrung und
Beſſerung anwenden, wenn du zwar ein Hörer, aber
nicht ein Thäter des göttlichen Worts ſeyn wollteſt.
Lies aber auch dies heilige Buch mit einer weiſen

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[115/0141] XVIII. Betrachtung. deines Herzens und Lebens; hier findeſt du Troſt im Leiden, bey Bedrückungen, in Krankheiten, und in allen ſolchen Fällen, wo die Menſchen, deine Brü- der, dir keinen, oder nur ſehr wenig Troſt geben kön- nen. Schätze alſo dies ehrwürdige Buch, in wel- chem Gott ſelbſt zu dir ſpricht, in welchem er dir al- les ſo nahe legt, was deinem Herzen wichtig iſt. Denn daß du Gott, deinen gütigſten Vater im Him- mel, kenneſt, daß du vor keinem Bilde knieeſt, und keinem Götzen opferſt, daß du dich ſelbſt mit allen deinen großen Beſtimmungen und Erwartungen ken- neſt, daß du Jeſum Chriſtum, als deinen Heiland, als deinen ewigen Erlöſer verehreſt, daß du weißt, deine Seele ſey unſterblich, dein Leib werde einſt aus dem Staube wieder aufleben: das alles verdankeſt du dieſem Buche, und ohne daſſelbe würdeſt du in Unwiſſenheit und Troſtloſigkeit deine Tage zubringen. Lies alſo dies Buch nie ohne Ehrerbietung und Auf- merkſamkeit; nie ohne den redlichen Vorſatz, jede War- nung zu beherzigen, jede Ermahnung zu befolgen, jedes gute Beyſpiel nachzuahmen. Denn das wä- re nicht wahre Hochachtung, wenn du zwar viel von der Nutzbarkeit und Vortreflichkeit des göttlichen Worts reden, aber es nicht zu deiner Belehrung und Beſſerung anwenden, wenn du zwar ein Hörer, aber nicht ein Thäter des göttlichen Worts ſeyn wollteſt. Lies aber auch dies heilige Buch mit einer weiſen Aus H 2

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Zitationshilfe: Cramer, Johann Friedrich Heinrich: Ueber die Nachahmung Jesu. Ein Erbauungsbuch für Christen. Dresden, 1792, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_nachahmung_1792/141>, abgerufen am 27.11.2024.