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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.

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Nahrung des Menschen und der Bevölkerung
des Erdkreises so dienlich ist! Jst dieß ohne Ab-
sicht und Wahl möglich? Dieß sind alles keine
tiefen Einsichten in die Natur; zu diesen Betrach-
tungen gehört keine gelehrte und weitläuftige Er-
kenntniß der Schöpfung; sie bestehen aus An-
merkungen, die oft gemacht sind, und keines noch
so schwachen Verstandes Fähigkeit übersteigen;
die aber nicht oft genug erneuert werden können.
Wer kann die Wahrheit derselben empfinden, und
nicht in das frohlockende Lied eines heiligen lob-
singenden Davids einstimmen:

Du suchst das Land heim; die Gefilde lachen;
Du wässerst sie mit Thau, sie reich zu machen;
Dein Strom ist voll; durch dich reift das Getraide
Zu unsrer Freude.
Die tiefgepflügten Furchen füllt dein Seegen,
Und das zerlechzte Land erfrischt dein Regen;
Du machst es weich, und seegnest seine Saaten,
Daß sie gerathen.
Du
Erster Theil. O

Nahrung des Menſchen und der Bevölkerung
des Erdkreiſes ſo dienlich iſt! Jſt dieß ohne Ab-
ſicht und Wahl möglich? Dieß ſind alles keine
tiefen Einſichten in die Natur; zu dieſen Betrach-
tungen gehört keine gelehrte und weitläuftige Er-
kenntniß der Schöpfung; ſie beſtehen aus An-
merkungen, die oft gemacht ſind, und keines noch
ſo ſchwachen Verſtandes Fähigkeit überſteigen;
die aber nicht oft genug erneuert werden können.
Wer kann die Wahrheit derſelben empfinden, und
nicht in das frohlockende Lied eines heiligen lob-
ſingenden Davids einſtimmen:

Du ſuchſt das Land heim; die Gefilde lachen;
Du wäſſerſt ſie mit Thau, ſie reich zu machen;
Dein Strom iſt voll; durch dich reift das Getraide
Zu unſrer Freude.
Die tiefgepflügten Furchen füllt dein Seegen,
Und das zerlechzte Land erfriſcht dein Regen;
Du machſt es weich, und ſeegneſt ſeine Saaten,
Daß ſie gerathen.
Du
Erſter Theil. O
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[209/0223] Nahrung des Menſchen und der Bevölkerung des Erdkreiſes ſo dienlich iſt! Jſt dieß ohne Ab- ſicht und Wahl möglich? Dieß ſind alles keine tiefen Einſichten in die Natur; zu dieſen Betrach- tungen gehört keine gelehrte und weitläuftige Er- kenntniß der Schöpfung; ſie beſtehen aus An- merkungen, die oft gemacht ſind, und keines noch ſo ſchwachen Verſtandes Fähigkeit überſteigen; die aber nicht oft genug erneuert werden können. Wer kann die Wahrheit derſelben empfinden, und nicht in das frohlockende Lied eines heiligen lob- ſingenden Davids einſtimmen: Du ſuchſt das Land heim; die Gefilde lachen; Du wäſſerſt ſie mit Thau, ſie reich zu machen; Dein Strom iſt voll; durch dich reift das Getraide Zu unſrer Freude. Die tiefgepflügten Furchen füllt dein Seegen, Und das zerlechzte Land erfriſcht dein Regen; Du machſt es weich, und ſeegneſt ſeine Saaten, Daß ſie gerathen. Du Erſter Theil. O

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Zitationshilfe: Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/223>, abgerufen am 24.11.2024.