Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.ben glauben, oder bekennen, daß man von der ersten Ursache derselben gar nichts wisse, oder wissen wolle. Die Welt und ihre Natur kann also nicht die erste, ewige und nothwendige Ur- sache der Lebendigen seyn; sie enthält keinen zu- reichenden Grund ihres Daseyns; man findet nichts an ihr, woraus man den Ursprung der- selben erklären könnte; sie ist vielmehr so beschaf- fen, daß sie selbst nicht seyn könnte, wenn es nicht außer ihr ein von ihr unendlich verschied- nes, nothwendiges, ewiges und selbststän- diges Wesen gäbe. XXI. K 4
ben glauben, oder bekennen, daß man von der erſten Urſache derſelben gar nichts wiſſe, oder wiſſen wolle. Die Welt und ihre Natur kann alſo nicht die erſte, ewige und nothwendige Ur- ſache der Lebendigen ſeyn; ſie enthält keinen zu- reichenden Grund ihres Daſeyns; man findet nichts an ihr, woraus man den Urſprung der- ſelben erklären könnte; ſie iſt vielmehr ſo beſchaf- fen, daß ſie ſelbſt nicht ſeyn könnte, wenn es nicht außer ihr ein von ihr unendlich verſchied- nes, nothwendiges, ewiges und ſelbſtſtän- diges Weſen gäbe. XXI. K 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0165" n="151"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> ben glauben, oder bekennen, daß man von der<lb/> erſten Urſache derſelben gar nichts wiſſe, oder<lb/> wiſſen wolle. Die Welt und ihre Natur kann<lb/> alſo nicht die erſte, ewige und nothwendige Ur-<lb/> ſache der Lebendigen ſeyn; ſie enthält keinen zu-<lb/> reichenden Grund ihres Daſeyns; man findet<lb/> nichts an ihr, woraus man den Urſprung der-<lb/> ſelben erklären könnte; ſie iſt vielmehr ſo beſchaf-<lb/> fen, daß ſie ſelbſt nicht ſeyn könnte, wenn es<lb/> nicht außer ihr ein von ihr unendlich verſchied-<lb/> nes, nothwendiges, ewiges und ſelbſtſtän-<lb/> diges Weſen gäbe.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="sig">K 4</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">XXI.</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [151/0165]
ben glauben, oder bekennen, daß man von der
erſten Urſache derſelben gar nichts wiſſe, oder
wiſſen wolle. Die Welt und ihre Natur kann
alſo nicht die erſte, ewige und nothwendige Ur-
ſache der Lebendigen ſeyn; ſie enthält keinen zu-
reichenden Grund ihres Daſeyns; man findet
nichts an ihr, woraus man den Urſprung der-
ſelben erklären könnte; ſie iſt vielmehr ſo beſchaf-
fen, daß ſie ſelbſt nicht ſeyn könnte, wenn es
nicht außer ihr ein von ihr unendlich verſchied-
nes, nothwendiges, ewiges und ſelbſtſtän-
diges Weſen gäbe.
XXI.
K 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |