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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Stecken Stella
versehene Nadeln, so das Frauen-
zimmer so wohl zum Nehen als
auch zu dem Putz nöthig hat, seynd
groß, mittlere, oder klein, weiß,
gelb, blau angelauffen oder
schwartz, deren letztere bey der
Trauer nöthig sind.

Stecke-Nadel-Brieff,

Ist ein zusammen gelegtes blau
oder weisses Papier, worinnen die
Stecke-Nadeln Reihen weise geste-
cket, und in solchen Briefen ver-
kauffet werden.

Steck-Rüben, Siehe.
Rüben.
Steiff-Matz, siehe. Quarck.
Steinbeisser,

Gobii fluviatiles (Murenulae)
Petites lamproyes,
sind dünne ge-
schlancke Fischlein, fast wie die
Neunaugen, welche gemeiniglich
sich im Mertz oder April in Bächen
an die Kieselsteine anlegen, und
gleichsam an selben saugen. Sie
haben sonst einen gar guten Ge-
schmack, und wenn ihnen der Koch
mit einer guten Brühe vollends zu
statten kömmet, werden sie vor was
delicates geachtet: dahero sie Co-
lerus
nicht ohne Ursache unter die
Herren-Fische rangiret, die aber ei-
nen guten Magen und ein gut
Glaß Wein erfodern, sonst wird
die Lüsternheit bey vielem Gebrauch
mit einem Fieber bezahlet. Ihre
Zubereitung ist wie der Neunau-
gen
ihre, und kan man sich hier in
allem nach jenem richten.

Stella,

Eine gelehrte Frantzösin, so
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Stepha Step
nicht nur ein Buch, Pastorales ge-
nennet, sondern auch andere Sa-
chen in Frantzöischer Sprache ge-
schrieben. Sie war zugleich auch
eine gute Künstlerin in Mahlen
und Schildereyen. Vid. Devise-
um in Mercur. Gall. A. 1678. Mens.
Septemb. p.
119.

Stephana,

Nicolaea, oder Etienne genannt,
eine gelehrte Frantzösin und nette
Dichterin. Sie war des gelehr-
ten Medici, Caroli Stephani in Pa-
ris Tochter und Johannis Libauti
Medic. Doctoris
daselbst Eheweib,
so um das Jahr 1584. florirete.
Vid. La Croix du Maine in Bib-
lioth. p. 358 it Almeloven de Vitis
Stephanor. p. 26. Junck. Centur.
Foem. Illustr. p.
72. & 73.

Stephania,

Catharina, des berühmten und
gelehrten Henrici Stephani, gleich-
falls gelehrte Tochter, so die Lateini-
sche Sprache wohl verstunde, auch
sonst ein gelehrtes und geschicktes
Frauenzimmer war. Vid. Act. E-
rudit. Lips. A. 1684. p. 203. & Jun-
cker. Centur. Illustr. Foem. p. 71.
& 72. Colemes. in Gall. Oriental.
pag.
24.

Steppen Röcke, oder,
Decken,

Ist eine neue Art die Frauen-
zimmer-Röcke, welche mit Haaren
oder Wolle vorher dick unterleget
worden, mit allerhand Blumen
und Gängen, vermöge der an einan-
der hengenden Stepp-Stiche zu ü-
ber nehen, bißweilen werden auch
die Blumen und Figuren aus aller-

hand
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Stecken Stella
verſehene Nadeln, ſo das Frauen-
zimmer ſo wohl zum Nehen als
auch zu dem Putz noͤthig hat, ſeynd
groß, mittlere, oder klein, weiß,
gelb, blau angelauffen oder
ſchwartz, deren letztere bey der
Trauer noͤthig ſind.

Stecke-Nadel-Brieff,

Iſt ein zuſammen gelegtes blau
oder weiſſes Papier, worinnen die
Stecke-Nadeln Reihen weiſe geſte-
cket, und in ſolchen Briefen ver-
kauffet werden.

Steck-Ruͤben, Siehe.
Ruͤben.
Steiff-Matz, ſiehe. Quarck.
Steinbeiſſer,

Gobii fluviatiles (Murenulæ)
Petites lamproyes,
ſind duͤnne ge-
ſchlancke Fiſchlein, faſt wie die
Neunaugen, welche gemeiniglich
ſich im Mertz oder April in Baͤchen
an die Kieſelſteine anlegen, und
gleichſam an ſelben ſaugen. Sie
haben ſonſt einen gar guten Ge-
ſchmack, und wenn ihnen der Koch
mit einer guten Bruͤhe vollends zu
ſtatten koͤm̃et, werden ſie vor was
delicates geachtet: dahero ſie Co-
lerus
nicht ohne Urſache unter die
Herren-Fiſche rangiret, die aber ei-
nen guten Magen und ein gut
Glaß Wein erfodern, ſonſt wird
die Luͤſternheit bey vielem Gebrauch
mit einem Fieber bezahlet. Ihre
Zubereitung iſt wie der Neunau-
gen
ihre, und kan man ſich hier in
allem nach jenem richten.

Stella,

Eine gelehrte Frantzoͤſin, ſo
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Stepha Step
nicht nur ein Buch, Paſtorales ge-
nennet, ſondern auch andere Sa-
chen in Frantzoͤiſcher Sprache ge-
ſchrieben. Sie war zugleich auch
eine gute Kuͤnſtlerin in Mahlen
und Schildereyen. Vid. Deviſe-
um in Mercur. Gall. A. 1678. Menſ.
Septemb. p.
119.

Stephana,

Nicolæa, oder Etienne genannt,
eine gelehrte Frantzoͤſin und nette
Dichterin. Sie war des gelehr-
ten Medici, Caroli Stephani in Pa-
ris Tochter und Johannis Libauti
Medic. Doctoris
daſelbſt Eheweib,
ſo um das Jahr 1584. florirete.
Vid. La Croix du Maine in Bib-
lioth. p. 358 it Almeloven de Vitis
Stephanor. p. 26. Junck. Centur.
Foem. Illuſtr. p.
72. & 73.

Stephania,

Catharina, des beruͤhmten und
gelehrten Henrici Stephani, gleich-
falls gelehrte Tochter, ſo die Lateini-
ſche Sprache wohl verſtunde, auch
ſonſt ein gelehrtes und geſchicktes
Frauenzimmer war. Vid. Act. E-
rudit. Lipſ. A. 1684. p. 203. & Jun-
cker. Centur. Illuſtr. Foem. p. 71.
& 72. Colemeſ. in Gall. Oriental.
pag.
24.

Steppen Roͤcke, oder,
Decken,

Iſt eine neue Art die Frauen-
zimmer-Roͤcke, welche mit Haaren
oder Wolle vorher dick unterleget
worden, mit allerhand Blumen
und Gaͤngen, vermoͤge der an einan-
der hengenden Stepp-Stiche zu uͤ-
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die Blumen und Figuren aus aller-

hand
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[0971] Stecken Stella Stepha Step verſehene Nadeln, ſo das Frauen- zimmer ſo wohl zum Nehen als auch zu dem Putz noͤthig hat, ſeynd groß, mittlere, oder klein, weiß, gelb, blau angelauffen oder ſchwartz, deren letztere bey der Trauer noͤthig ſind. Stecke-Nadel-Brieff, Iſt ein zuſammen gelegtes blau oder weiſſes Papier, worinnen die Stecke-Nadeln Reihen weiſe geſte- cket, und in ſolchen Briefen ver- kauffet werden. Steck-Ruͤben, Siehe. Ruͤben. Steiff-Matz, ſiehe. Quarck. Steinbeiſſer, Gobii fluviatiles (Murenulæ) Petites lamproyes, ſind duͤnne ge- ſchlancke Fiſchlein, faſt wie die Neunaugen, welche gemeiniglich ſich im Mertz oder April in Baͤchen an die Kieſelſteine anlegen, und gleichſam an ſelben ſaugen. Sie haben ſonſt einen gar guten Ge- ſchmack, und wenn ihnen der Koch mit einer guten Bruͤhe vollends zu ſtatten koͤm̃et, werden ſie vor was delicates geachtet: dahero ſie Co- lerus nicht ohne Urſache unter die Herren-Fiſche rangiret, die aber ei- nen guten Magen und ein gut Glaß Wein erfodern, ſonſt wird die Luͤſternheit bey vielem Gebrauch mit einem Fieber bezahlet. Ihre Zubereitung iſt wie der Neunau- gen ihre, und kan man ſich hier in allem nach jenem richten. Stella, Eine gelehrte Frantzoͤſin, ſo nicht nur ein Buch, Paſtorales ge- nennet, ſondern auch andere Sa- chen in Frantzoͤiſcher Sprache ge- ſchrieben. Sie war zugleich auch eine gute Kuͤnſtlerin in Mahlen und Schildereyen. Vid. Deviſe- um in Mercur. Gall. A. 1678. Menſ. Septemb. p. 119. Stephana, Nicolæa, oder Etienne genannt, eine gelehrte Frantzoͤſin und nette Dichterin. Sie war des gelehr- ten Medici, Caroli Stephani in Pa- ris Tochter und Johannis Libauti Medic. Doctoris daſelbſt Eheweib, ſo um das Jahr 1584. florirete. Vid. La Croix du Maine in Bib- lioth. p. 358 it Almeloven de Vitis Stephanor. p. 26. Junck. Centur. Foem. Illuſtr. p. 72. & 73. Stephania, Catharina, des beruͤhmten und gelehrten Henrici Stephani, gleich- falls gelehrte Tochter, ſo die Lateini- ſche Sprache wohl verſtunde, auch ſonſt ein gelehrtes und geſchicktes Frauenzimmer war. Vid. Act. E- rudit. Lipſ. A. 1684. p. 203. & Jun- cker. Centur. Illuſtr. Foem. p. 71. & 72. Colemeſ. in Gall. Oriental. pag. 24. Steppen Roͤcke, oder, Decken, Iſt eine neue Art die Frauen- zimmer-Roͤcke, welche mit Haaren oder Wolle vorher dick unterleget worden, mit allerhand Blumen und Gaͤngen, vermoͤge der an einan- der hengenden Stepp-Stiche zu uͤ- ber nehen, bißweilen werden auch die Blumen und Figuren aus aller- hand O o o 3

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/971>, abgerufen am 24.11.2024.