Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

d' Aunoy
eine Weile gekocht haben, gieb sie
hin. Du must aber vorhero Zucker
drüber reiben, auch die überbliebe-
nen Blätter, wovon die Aumulet-
tes
gemacht worden, wie Nudeln
schneiden, und den Schüsselrand da-
mit garniren.

d' Aunoy,

Gräfin, schrieb anfangs mit
Verschweigung ihres Nahmens in
Frantzöischer Sprache, 1) Memoi-
res de la Cour d' Espagne,
und 2)
Relation du Voyage d' Espagne.
Weil aber diese beyden gelehrten
Bücher, wegen ihrer raren Sachen,
so sie in sich begriffen, und der in Er-
zehlung gebrauchten wahrhafften
und getreuen Aufrichtigkeit, wohl
verdienten, daß sie auch von denen
Teutschen, so der Frantzöischen
Sprache unerfahren, gelesen wür-
den, kamen sie beyderseits mit Vor-
hersetzung ihres Nahmens in teut-
scher Sprache heraus. Das er-
stere unter dem Nahmen; der Grä-
fin von Aunoy Beschreibung ihrer
Reise nach Spanien mit Kupffern.
Leipzig A. 1696. in 12. welche teut-
sche Ubersetzung vollständiger als
die Frantzöische ist, weilen in selbi-
ger viel Kupffer zu finden, so in der
Frantzöischen Edition nicht seyn;
das andere kam unter dem Titul:
Reise durch Spanien, beschrieben
von der Gräfin d' Aunoy. Leipzig.
1695. in 12. u. A. 1696. wieder her-
aus, gleichwie auch ihr ersteres
A. 1703. Leipzig in 12. unter dem
Nahmen: Spanische Staats-Ge-
schichte, beschrieben von der Gräfin
d' Aunoy, benebenst einem Anhang,
die nach Absterben Konigs Carln
des II. erfolgte grosse Revolution in
Spanien betreffend, sich wieder an
[Spaltenumbruch]

Aurelia Aurietta
das Licht stellete. Man findet auch
dieser Frantzöischen Gräfin Lebens-
und Liebes- Beschreibung, worinnen
ihre unglücklichen Begebnüsse eröf-
ner werden. Franckf. und Leipz.
An. 1698. in 12. Juncker in sei-
net Centuria foeminarum p. 85. legt
ihren Schrifften ein grosses Lob bey,
und dieses nicht nur wegen ihrer
netten Schreib-Art, sondern auch
wegen derer gar häuffig hin und
wieder zu findenden raren und spe-
cialen
Sachen. Sie hat in denen
Spanischen Staats-Geschichten
noch andere Memoiren von einem
gewißen Hoffe versprochen, ob sie
aber ihr Wort gehalten, kan man
noch nicht wissen.

Aurelia,

Caesaris M. erstere Gemahlin, ein
gelehrtes und sehr keusches Weib, sie
soll eine vortreffliche Rednerin ge-
wesen seyn, und das herrlichste und
reineste Latein gesprochen haben,
wie Jacobus de Strada in Epit. The-
saur. Antiq. p.
3. meldet.

Aurietta,

Des Catalusii Gemahlin, ein
streitbares und recht heldenmüthi-
ges Weib. Denn als Amurath mit
einer starcken Türckischen Flotte die
Insul Lesbus belagerte, und die In-
wohner der Stadt wegen Mangel
des Proviants und Munition alle
Augenblicke der Ubergabe sich be-
fürchteten, kam diese heroische Da-
me,
in Abwesenheit ihres Gemahls
denen bedrängten Lesbiern mit be-
waffneter Hand zu Hülffe, thate
selbst den ersten Anfall auf die Tür-
cken, schlug selbige glücklich, und be-
freyete also durch ihre tapffere
Hand die belagerte Insul. Vid.

Ubert.

[Spaltenumbruch]

d’ Aunoy
eine Weile gekocht haben, gieb ſie
hin. Du muſt aber vorhero Zucker
druͤber reiben, auch die uͤberbliebe-
nen Blaͤtter, wovon die Aumulet-
tes
gemacht worden, wie Nudeln
ſchneiden, und den Schuͤſſelꝛand da-
mit garniren.

d’ Aunoy,

Graͤfin, ſchrieb anfangs mit
Verſchweigung ihres Nahmens in
Frantzoͤiſcher Spꝛache, 1) Memoi-
res de la Cour d’ Eſpagne,
und 2)
Relation du Voyage d’ Eſpagne.
Weil aber dieſe beyden gelehrten
Buͤcher, wegen ihrer raren Sachen,
ſo ſie in ſich begriffen, und der in Er-
zehlung gebrauchten wahrhafften
und getreuen Aufrichtigkeit, wohl
verdienten, daß ſie auch von denen
Teutſchen, ſo der Frantzoͤiſchen
Sprache unerfahren, geleſen wuͤr-
den, kamen ſie beyderſeits mit Vor-
herſetzung ihres Nahmens in teut-
ſcher Sprache heraus. Das er-
ſtere unter dem Nahmen; der Graͤ-
fin von Aunoy Beſchreibung ihrer
Reiſe nach Spanien mit Kupffern.
Leipzig A. 1696. in 12. welche teut-
ſche Uberſetzung vollſtaͤndiger als
die Frantzoͤiſche iſt, weilen in ſelbi-
ger viel Kupffer zu finden, ſo in der
Frantzoͤiſchen Edition nicht ſeyn;
das andere kam unter dem Titul:
Reiſe durch Spanien, beſchrieben
von der Graͤfin d’ Aunoy. Leipzig.
1695. in 12. u. A. 1696. wieder her-
aus, gleichwie auch ihr erſteres
A. 1703. Leipzig in 12. unter dem
Nahmen: Spaniſche Staats-Ge-
ſchichte, beſchrieben von der Graͤfin
d’ Aunoy, benebenſt einem Anhang,
die nach Abſterben Konigs Carln
des II. erfolgte groſſe Revolution in
Spanien betreffend, ſich wieder an
[Spaltenumbruch]

Aurelia Aurietta
das Licht ſtellete. Man findet auch
dieſer Frantzoͤiſchen Graͤfin Lebens-
und Liebes- Beſchreibung, worinnen
ihre ungluͤcklichen Begebnuͤſſe eroͤf-
ner werden. Franckf. und Leipz.
An. 1698. in 12. Juncker in ſei-
net Centuria fœminarum p. 85. legt
ihren Schrifften ein groſſes Lob bey,
und dieſes nicht nur wegen ihrer
netten Schreib-Art, ſondern auch
wegen derer gar haͤuffig hin und
wieder zu findenden raren und ſpe-
cialen
Sachen. Sie hat in denen
Spaniſchen Staats-Geſchichten
noch andere Memoiren von einem
gewißen Hoffe verſprochen, ob ſie
aber ihr Wort gehalten, kan man
noch nicht wiſſen.

Aurelia,

Cæſaris M. erſtere Gemahlin, ein
gelehrtes und ſehr keuſches Weib, ſie
ſoll eine vortreffliche Rednerin ge-
weſen ſeyn, und das herrlichſte und
reineſte Latein geſprochen haben,
wie Jacobus de Strada in Epit. The-
ſaur. Antiq. p.
3. meldet.

Aurietta,

Des Cataluſii Gemahlin, ein
ſtreitbares und recht heldenmuͤthi-
ges Weib. Denn als Amurath mit
einer ſtarcken Tuͤrckiſchen Flotte die
Inſul Lesbus belageꝛte, und die In-
wohner der Stadt wegen Mangel
des Proviants und Munition alle
Augenblicke der Ubergabe ſich be-
fuͤrchteten, kam dieſe heroiſche Da-
me,
in Abweſenheit ihres Gemahls
denen bedraͤngten Lesbiern mit be-
waffneter Hand zu Huͤlffe, thate
ſelbſt den erſten Anfall auf die Tuͤr-
cken, ſchlug ſelbige gluͤcklich, und be-
freyete alſo durch ihre tapffere
Hand die belagerte Inſul. Vid.

Ubert.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0096"/><cb n="147"/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">d&#x2019; Aunoy</hi></fw><lb/>
eine Weile gekocht haben, gieb &#x017F;ie<lb/>
hin. Du mu&#x017F;t aber vorhero Zucker<lb/>
dru&#x0364;ber reiben, auch die u&#x0364;berbliebe-<lb/>
nen Bla&#x0364;tter, wovon die <hi rendition="#aq">Aumulet-<lb/>
tes</hi> gemacht worden, wie Nudeln<lb/>
&#x017F;chneiden, und den Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el&#xA75B;and da-<lb/>
mit <hi rendition="#aq">garniren.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">d&#x2019;</hi> Aunoy,</hi> </head><lb/>
          <p>Gra&#x0364;fin, &#x017F;chrieb anfangs mit<lb/>
Ver&#x017F;chweigung ihres Nahmens in<lb/>
Frantzo&#x0364;i&#x017F;cher Sp&#xA75B;ache, 1) <hi rendition="#aq">Memoi-<lb/>
res de la Cour d&#x2019; E&#x017F;pagne,</hi> und 2)<lb/><hi rendition="#aq">Relation du Voyage d&#x2019; E&#x017F;pagne.</hi><lb/>
Weil aber die&#x017F;e beyden gelehrten<lb/>
Bu&#x0364;cher, wegen ihrer raren Sachen,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;ie in &#x017F;ich begriffen, und der in Er-<lb/>
zehlung gebrauchten wahrhafften<lb/>
und getreuen Aufrichtigkeit, wohl<lb/>
verdienten, daß &#x017F;ie auch von denen<lb/>
Teut&#x017F;chen, &#x017F;o der Frantzo&#x0364;i&#x017F;chen<lb/>
Sprache unerfahren, gele&#x017F;en wu&#x0364;r-<lb/>
den, kamen &#x017F;ie beyder&#x017F;eits mit Vor-<lb/>
her&#x017F;etzung ihres Nahmens in teut-<lb/>
&#x017F;cher Sprache heraus. Das er-<lb/>
&#x017F;tere unter dem Nahmen; der Gra&#x0364;-<lb/>
fin von <hi rendition="#aq">Aunoy</hi> Be&#x017F;chreibung ihrer<lb/>
Rei&#x017F;e nach Spanien mit Kupffern.<lb/>
Leipzig <hi rendition="#aq">A.</hi> 1696. in 12. welche teut-<lb/>
&#x017F;che Uber&#x017F;etzung voll&#x017F;ta&#x0364;ndiger als<lb/>
die Frantzo&#x0364;i&#x017F;che i&#x017F;t, weilen in &#x017F;elbi-<lb/>
ger viel Kupffer zu finden, &#x017F;o in der<lb/>
Frantzo&#x0364;i&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Edition</hi> nicht &#x017F;eyn;<lb/>
das andere kam unter dem <hi rendition="#aq">Titul:</hi><lb/>
Rei&#x017F;e durch Spanien, be&#x017F;chrieben<lb/>
von der Gra&#x0364;fin <hi rendition="#aq">d&#x2019; Aunoy.</hi> Leipzig.<lb/>
1695. in 12. u. <hi rendition="#aq">A.</hi> 1696. wieder her-<lb/>
aus, gleichwie auch ihr er&#x017F;teres<lb/><hi rendition="#aq">A.</hi> 1703. Leipzig in 12. unter dem<lb/>
Nahmen: Spani&#x017F;che Staats-Ge-<lb/>
&#x017F;chichte, be&#x017F;chrieben von der Gra&#x0364;fin<lb/><hi rendition="#aq">d&#x2019; Aunoy,</hi> beneben&#x017F;t einem Anhang,<lb/>
die nach Ab&#x017F;terben Konigs <hi rendition="#aq">Carln</hi><lb/>
des <hi rendition="#aq">II.</hi> erfolgte gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Revolution</hi> in<lb/>
Spanien betreffend, &#x017F;ich wieder an<lb/><cb n="148"/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Aurelia Aurietta</hi></fw><lb/>
das Licht &#x017F;tellete. Man findet auch<lb/>
die&#x017F;er Frantzo&#x0364;i&#x017F;chen Gra&#x0364;fin Lebens-<lb/>
und Liebes- Be&#x017F;chreibung, worinnen<lb/>
ihre unglu&#x0364;cklichen Begebnu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e ero&#x0364;f-<lb/>
ner werden. Franckf. und Leipz.<lb/><hi rendition="#aq">An.</hi> 1698. in 12. Juncker in &#x017F;ei-<lb/>
net <hi rendition="#aq">Centuria f&#x0153;minarum p.</hi> 85. legt<lb/>
ihren Schrifften ein gro&#x017F;&#x017F;es Lob bey,<lb/>
und die&#x017F;es nicht nur wegen ihrer<lb/>
netten Schreib-Art, &#x017F;ondern auch<lb/>
wegen derer gar ha&#x0364;uffig hin und<lb/>
wieder zu findenden raren und <hi rendition="#aq">&#x017F;pe-<lb/>
cialen</hi> Sachen. Sie hat in denen<lb/>
Spani&#x017F;chen Staats-Ge&#x017F;chichten<lb/>
noch andere <hi rendition="#aq">Memoiren</hi> von einem<lb/>
gewißen Hoffe ver&#x017F;prochen, ob &#x017F;ie<lb/>
aber ihr Wort gehalten, kan man<lb/>
noch nicht wi&#x017F;&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Aurelia,</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">&#x017F;aris M.</hi> er&#x017F;tere Gemahlin, ein<lb/>
gelehrtes und &#x017F;ehr keu&#x017F;ches Weib, &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;oll eine vortreffliche Rednerin ge-<lb/>
we&#x017F;en &#x017F;eyn, und das herrlich&#x017F;te und<lb/>
reine&#x017F;te Latein ge&#x017F;prochen haben,<lb/>
wie <hi rendition="#aq">Jacobus de Strada in Epit. The-<lb/>
&#x017F;aur. Antiq. p.</hi> 3. meldet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Aurietta,</hi> </head><lb/>
          <p>Des <hi rendition="#aq">Catalu&#x017F;ii</hi> Gemahlin, ein<lb/>
&#x017F;treitbares und recht heldenmu&#x0364;thi-<lb/>
ges Weib. Denn als <hi rendition="#aq">Amurath</hi> mit<lb/>
einer &#x017F;tarcken Tu&#x0364;rcki&#x017F;chen Flotte die<lb/>
In&#x017F;ul <hi rendition="#aq">Lesbus</hi> belage&#xA75B;te, und die In-<lb/>
wohner der Stadt wegen Mangel<lb/>
des <hi rendition="#aq">Proviants</hi> und <hi rendition="#aq">Munition</hi> alle<lb/>
Augenblicke der Ubergabe &#x017F;ich be-<lb/>
fu&#x0364;rchteten, kam die&#x017F;e heroi&#x017F;che <hi rendition="#aq">Da-<lb/>
me,</hi> in Abwe&#x017F;enheit ihres Gemahls<lb/>
denen bedra&#x0364;ngten <hi rendition="#aq">Lesbiern</hi> mit be-<lb/>
waffneter Hand zu Hu&#x0364;lffe, thate<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t den er&#x017F;ten Anfall auf die Tu&#x0364;r-<lb/>
cken, &#x017F;chlug &#x017F;elbige glu&#x0364;cklich, und be-<lb/>
freyete al&#x017F;o durch ihre tapffere<lb/>
Hand die belagerte In&#x017F;ul. <hi rendition="#aq">Vid.</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Ubert.</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0096] d’ Aunoy Aurelia Aurietta eine Weile gekocht haben, gieb ſie hin. Du muſt aber vorhero Zucker druͤber reiben, auch die uͤberbliebe- nen Blaͤtter, wovon die Aumulet- tes gemacht worden, wie Nudeln ſchneiden, und den Schuͤſſelꝛand da- mit garniren. d’ Aunoy, Graͤfin, ſchrieb anfangs mit Verſchweigung ihres Nahmens in Frantzoͤiſcher Spꝛache, 1) Memoi- res de la Cour d’ Eſpagne, und 2) Relation du Voyage d’ Eſpagne. Weil aber dieſe beyden gelehrten Buͤcher, wegen ihrer raren Sachen, ſo ſie in ſich begriffen, und der in Er- zehlung gebrauchten wahrhafften und getreuen Aufrichtigkeit, wohl verdienten, daß ſie auch von denen Teutſchen, ſo der Frantzoͤiſchen Sprache unerfahren, geleſen wuͤr- den, kamen ſie beyderſeits mit Vor- herſetzung ihres Nahmens in teut- ſcher Sprache heraus. Das er- ſtere unter dem Nahmen; der Graͤ- fin von Aunoy Beſchreibung ihrer Reiſe nach Spanien mit Kupffern. Leipzig A. 1696. in 12. welche teut- ſche Uberſetzung vollſtaͤndiger als die Frantzoͤiſche iſt, weilen in ſelbi- ger viel Kupffer zu finden, ſo in der Frantzoͤiſchen Edition nicht ſeyn; das andere kam unter dem Titul: Reiſe durch Spanien, beſchrieben von der Graͤfin d’ Aunoy. Leipzig. 1695. in 12. u. A. 1696. wieder her- aus, gleichwie auch ihr erſteres A. 1703. Leipzig in 12. unter dem Nahmen: Spaniſche Staats-Ge- ſchichte, beſchrieben von der Graͤfin d’ Aunoy, benebenſt einem Anhang, die nach Abſterben Konigs Carln des II. erfolgte groſſe Revolution in Spanien betreffend, ſich wieder an das Licht ſtellete. Man findet auch dieſer Frantzoͤiſchen Graͤfin Lebens- und Liebes- Beſchreibung, worinnen ihre ungluͤcklichen Begebnuͤſſe eroͤf- ner werden. Franckf. und Leipz. An. 1698. in 12. Juncker in ſei- net Centuria fœminarum p. 85. legt ihren Schrifften ein groſſes Lob bey, und dieſes nicht nur wegen ihrer netten Schreib-Art, ſondern auch wegen derer gar haͤuffig hin und wieder zu findenden raren und ſpe- cialen Sachen. Sie hat in denen Spaniſchen Staats-Geſchichten noch andere Memoiren von einem gewißen Hoffe verſprochen, ob ſie aber ihr Wort gehalten, kan man noch nicht wiſſen. Aurelia, Cæſaris M. erſtere Gemahlin, ein gelehrtes und ſehr keuſches Weib, ſie ſoll eine vortreffliche Rednerin ge- weſen ſeyn, und das herrlichſte und reineſte Latein geſprochen haben, wie Jacobus de Strada in Epit. The- ſaur. Antiq. p. 3. meldet. Aurietta, Des Cataluſii Gemahlin, ein ſtreitbares und recht heldenmuͤthi- ges Weib. Denn als Amurath mit einer ſtarcken Tuͤrckiſchen Flotte die Inſul Lesbus belageꝛte, und die In- wohner der Stadt wegen Mangel des Proviants und Munition alle Augenblicke der Ubergabe ſich be- fuͤrchteten, kam dieſe heroiſche Da- me, in Abweſenheit ihres Gemahls denen bedraͤngten Lesbiern mit be- waffneter Hand zu Huͤlffe, thate ſelbſt den erſten Anfall auf die Tuͤr- cken, ſchlug ſelbige gluͤcklich, und be- freyete alſo durch ihre tapffere Hand die belagerte Inſul. Vid. Ubert.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/96
Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/96>, abgerufen am 25.11.2024.