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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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[Spaltenumbruch]

Senffte Senta
Senff pflegt der Koch entweder ge-
wisse Essen gut und angenehm zu
machen, oder er setzet solchen als
eine Tuncke bey Böckel- und geräu-
cherten Fleisch, Schincken etc. auff,
wodurch dergleichen Gerichte deli-
cat,
gesund und verdaulich gema-
chet werden.

Senffte, Porte-Chaise,

Ist ein an etlichen Orten ge-
wöhnlicher Trage-Sessel, worauff
sich das Frauenzimmer von zwey
darzu bestellten Senfften-Män-
nern von einem Ort zum andern
tragen läst.

Sengeria,

Justitia, von Braunschweig, war
zwar blind gebohren, doch im Ver-
stand sehr erleuchtet und in der
Theologie wohl erfahren, sie hat
A. C. 1593. den 59. Psalm vor-
trefflich schön ausgeleget, und heis-
set der Titul dieses Werckes: des
H. Geistes Beschreibung vom Lei-
den und Sterben unsers HErrn
JEsu Christi, durch eine blindge-
bohrne Jungfer Justitia Sengers
in Braunschweig, zu wahrer und
letzter Warnung der itzigen ver-
stockten Welt. Hamburg 1493.
Die Dedication dieses Buchs ist an
Fridericum II. König in Dänne-
marck gerichtet. Vid. Sax. in der
Käyser-Chronic. sub Maximil. II.
p.
390.

Sennel,

Armentaria, war eine beruffene
Zauberin und Hexe.

Senta,

Eine Tochter des Königs Picus,
[Spaltenumbruch]

Sentia Serviet
und Eheweib des Fauni. Diese
soll nach des Varronis Aussage von
solcher Keuschheit gewesen seyn,
daß sie Zeit ihres Lebens kein
Manns-Bild mehr als ihr Mann
Faunus zu sehen bekommen. Wes-
wegen auch die Weiber ihr gantz
in geheim und im verborgenen zu
opffern und sie die Göttin Faunam
auch Bonam Deam zu nennen
pflegten.

Sentia, oder, Sentiarea Amesia.
siehe. Amesia.
Serail,

Heisset dasjenige Gemach und
Zimmer, wo die Concubinen und
Kebs-Weiber des Türckischen Käy-
sers sich auffzuhalten pflegen, und
darinnen verwahret werden.

Serena,

Eine Spanierin, des Stiliconis
Eheweib, mit welchen sie eine Toch-
ter, Mariam genannt, gezeuget, die
der Käyser Honorius zur Gemah-
lin genommen; Claudianus hat
ihr ein herrliches Lob-Gedichte ge-
schrieben.

Servietten, oder, Teller-Tü-
cher,

Seynd diejenigen meistens in
das Gevierdte von Damast, Zwil-
lig oder Stangen-Leinwand ge-
schnittenen und umsäumten weissen
Tücher, so man bey dem Tisch decken
auf die Teller herum leget, und wo-
ran man sich bey dem Essen Mund
und Hände zu wischen pfleget.
Bey Hochzeiten oder vornehmen
Gastereyen werden sie noch hier
und dar gebrochen oder frisiret,

mei-

[Spaltenumbruch]

Senffte Senta
Senff pflegt der Koch entweder ge-
wiſſe Eſſen gut und angenehm zu
machen, oder er ſetzet ſolchen als
eine Tuncke bey Boͤckel- und geraͤu-
cherten Fleiſch, Schincken ꝛc. auff,
wodurch dergleichen Gerichte deli-
cat,
geſund und verdaulich gema-
chet werden.

Senffte, Porte-Chaiſe,

Iſt ein an etlichen Orten ge-
woͤhnlicher Trage-Seſſel, worauff
ſich das Frauenzimmer von zwey
darzu beſtellten Senfften-Maͤn-
nern von einem Ort zum andern
tragen laͤſt.

Sengeria,

Juſtitia, von Braunſchweig, war
zwar blind gebohren, doch im Ver-
ſtand ſehr erleuchtet und in der
Theologie wohl erfahren, ſie hat
A. C. 1593. den 59. Pſalm vor-
trefflich ſchoͤn ausgeleget, und heiſ-
ſet der Titul dieſes Werckes: des
H. Geiſtes Beſchreibung vom Lei-
den und Sterben unſers HErrn
JEſu Chriſti, durch eine blindge-
bohrne Jungfer Juſtitia Sengers
in Braunſchweig, zu wahrer und
letzter Warnung der itzigen ver-
ſtockten Welt. Hamburg 1493.
Die Dedication dieſes Buchs iſt an
Fridericum II. Koͤnig in Daͤnne-
marck gerichtet. Vid. Sax. in der
Kaͤyſer-Chronic. ſub Maximil. II.
p.
390.

Sennel,

Armentaria, war eine beruffene
Zauberin und Hexe.

Senta,

Eine Tochter des Koͤnigs Picus,
[Spaltenumbruch]

Sentia Serviet
und Eheweib des Fauni. Dieſe
ſoll nach des Varronis Auſſage von
ſolcher Keuſchheit geweſen ſeyn,
daß ſie Zeit ihres Lebens kein
Manns-Bild mehr als ihr Mann
Faunus zu ſehen bekommen. Wes-
wegen auch die Weiber ihr gantz
in geheim und im verborgenen zu
opffern und ſie die Goͤttin Faunam
auch Bonam Deam zu nennen
pflegten.

Sentia, oder, Sentiarea Ameſia.
ſiehe. Ameſia.
Serail,

Heiſſet dasjenige Gemach und
Zimmer, wo die Concubinen und
Kebs-Weiber des Tuͤrckiſchen Kaͤy-
ſers ſich auffzuhalten pflegen, und
darinnen verwahret werden.

Serena,

Eine Spanierin, des Stiliconis
Eheweib, mit welchen ſie eine Toch-
ter, Mariam genannt, gezeuget, die
der Kaͤyſer Honorius zur Gemah-
lin genommen; Claudianus hat
ihr ein herrliches Lob-Gedichte ge-
ſchrieben.

Servietten, oder, Teller-Tuͤ-
cher,

Seynd diejenigen meiſtens in
das Gevierdte von Damaſt, Zwil-
lig oder Stangen-Leinwand ge-
ſchnittenẽ und umſaͤumten weiſſen
Tuͤcher, ſo man bey dem Tiſch decken
auf die Teller herum leget, und wo-
ran man ſich bey dem Eſſen Mund
und Haͤnde zu wiſchen pfleget.
Bey Hochzeiten oder vornehmen
Gaſtereyen werden ſie noch hier
und dar gebrochen oder friſiret,

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[0942] Senffte Senta Sentia Serviet Senff pflegt der Koch entweder ge- wiſſe Eſſen gut und angenehm zu machen, oder er ſetzet ſolchen als eine Tuncke bey Boͤckel- und geraͤu- cherten Fleiſch, Schincken ꝛc. auff, wodurch dergleichen Gerichte deli- cat, geſund und verdaulich gema- chet werden. Senffte, Porte-Chaiſe, Iſt ein an etlichen Orten ge- woͤhnlicher Trage-Seſſel, worauff ſich das Frauenzimmer von zwey darzu beſtellten Senfften-Maͤn- nern von einem Ort zum andern tragen laͤſt. Sengeria, Juſtitia, von Braunſchweig, war zwar blind gebohren, doch im Ver- ſtand ſehr erleuchtet und in der Theologie wohl erfahren, ſie hat A. C. 1593. den 59. Pſalm vor- trefflich ſchoͤn ausgeleget, und heiſ- ſet der Titul dieſes Werckes: des H. Geiſtes Beſchreibung vom Lei- den und Sterben unſers HErrn JEſu Chriſti, durch eine blindge- bohrne Jungfer Juſtitia Sengers in Braunſchweig, zu wahrer und letzter Warnung der itzigen ver- ſtockten Welt. Hamburg 1493. Die Dedication dieſes Buchs iſt an Fridericum II. Koͤnig in Daͤnne- marck gerichtet. Vid. Sax. in der Kaͤyſer-Chronic. ſub Maximil. II. p. 390. Sennel, Armentaria, war eine beruffene Zauberin und Hexe. Senta, Eine Tochter des Koͤnigs Picus, und Eheweib des Fauni. Dieſe ſoll nach des Varronis Auſſage von ſolcher Keuſchheit geweſen ſeyn, daß ſie Zeit ihres Lebens kein Manns-Bild mehr als ihr Mann Faunus zu ſehen bekommen. Wes- wegen auch die Weiber ihr gantz in geheim und im verborgenen zu opffern und ſie die Goͤttin Faunam auch Bonam Deam zu nennen pflegten. Sentia, oder, Sentiarea Ameſia. ſiehe. Ameſia. Serail, Heiſſet dasjenige Gemach und Zimmer, wo die Concubinen und Kebs-Weiber des Tuͤrckiſchen Kaͤy- ſers ſich auffzuhalten pflegen, und darinnen verwahret werden. Serena, Eine Spanierin, des Stiliconis Eheweib, mit welchen ſie eine Toch- ter, Mariam genannt, gezeuget, die der Kaͤyſer Honorius zur Gemah- lin genommen; Claudianus hat ihr ein herrliches Lob-Gedichte ge- ſchrieben. Servietten, oder, Teller-Tuͤ- cher, Seynd diejenigen meiſtens in das Gevierdte von Damaſt, Zwil- lig oder Stangen-Leinwand ge- ſchnittenẽ und umſaͤumten weiſſen Tuͤcher, ſo man bey dem Tiſch decken auf die Teller herum leget, und wo- ran man ſich bey dem Eſſen Mund und Haͤnde zu wiſchen pfleget. Bey Hochzeiten oder vornehmen Gaſtereyen werden ſie noch hier und dar gebrochen oder friſiret, mei-

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/942>, abgerufen am 28.11.2024.