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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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[Spaltenumbruch]

Sechswoch
lehrt und accurat antwortete. Der
berühmte Bartoloccius in seiner
Bibliothec. Magn. Rabbinic. P. III.
fol.
756. & 57. redet weitläufftig
von ihr, und leget ihr ein nicht ge-
ringes Lob bey. Vid. Juneker.
Centur. Illustr. Foem. p.
69. & 70.

Sechswöchnerin, oder Kind-
Betterin,

Heisset dasjenige Weib, so nach
geschehener Entbindung der Ge-
burth und Niederkunfft sich 3.
Wochen lang in dem Wochen-Bet-
te, 3. Wochen aber aüsser demselbi-
gen, und also zusammen 6. Wo-
chen lang in ihrer Wochen-Stube
reinlich und nette ausgeputzt und
angekleidet aufhält, den Gevätter-
und Wochen-Besuch binnen sol-
cher Zeit annimmt und gebräuchli-
cher massen abwartet.

Sechswochen halten,

Wird gesagt von denen Kind-
betterinnen, so sich sechs Wochen
lang nach ihrer Niederkunfft inne
hälten, und den Wochen Besirch
und Zuspruch binnen solcher Zeit
abwarten. Die Heilige Schrifft
setzte einer Kindetterin 33. Tage,
binnen welcher Zeit sich selbige in-
ne halten, und nicht zum Heilig-
thum kommen dürffte. Vid. Le-
vitic. XII.
In Chialis einer Stadt
in der grossen Tartarey müssen die
Männer vor die Weiber 6. Wo-
chen halten, denn so bald eine Frau
des Kindes genesen, gehet selbige
aus dem Bette wieder an ihre Ver-
richtung, hingegen muß sich der
Mann 42. Tage ins Wochen-
Bette legen und pflegen. Der-
[Spaltenumbruch]

Sechsw Segh
gleichen auch die Brassilianischen
Weiber in America thun sollen.

Sechswochen-Kind nicht in
einen Mantel schlagen,

Ist eine lächerliche und aber-
gläubische Meynung dererjenigen
Weiber, so da verbieten das
Sechswochen-Kind binnen sol-
cher Zeit durchaus in keinem Man-
tel zu schlagen, damit es nicht bey
seiner Lebens-Zeit immer zu trau-
ren bekäme.

See-Weiber, oder See-
Mägdgens,

Sind die wunderlichen Wei-
bes-Bilder, so in dem Dorffe Sen-
teir
nahe bey Fuentarabia in Spa-
nien wohnen, welche kein Manns-
Volck leiden können. Sie haben
alte Jungfern zu ihren Hoffmeiste-
rinnen, und konnen vortrefflich
wohl schwimmen, wie sie denn auch
von Rudern, oder von auf- und ab-
fahrenden Schiffen sich zu nähren
pflegen, diejenigen so Lust zum Hey-
rathen bekommen, gehen nach Fu-
entarabia
auf die Messe, stellen sich
allda zur Schau aus, aus welchen
sich hernach die jungen Pursche eine
heraus lesen und sie zum Weibe
nehmen dürffen.

Segesta oder Segetia,

War eine Göttin bey den alten
Römern, so der Saat auf de-
nen Feldern vorzustehen und selbi-
ge zu bewahren pflegte, Macrob-
l. 1. Satutnal. c-
16.

Segherin,

Anna, des berühmten Physici M.
Seghers
zu Antorff künstliche Toch-

ter

[Spaltenumbruch]

Sechswoch
lehrt und accurat antwortete. Der
beruͤhmte Bartoloccius in ſeiner
Bibliothec. Magn. Rabbinic. P. III.
fol.
756. & 57. redet weitlaͤufftig
von ihr, und leget ihr ein nicht ge-
ringes Lob bey. Vid. Juneker.
Centur. Illuſtr. Foem. p.
69. & 70.

Sechswoͤchnerin, oder Kind-
Betterin,

Heiſſet dasjenige Weib, ſo nach
geſchehener Entbindung der Ge-
burth und Niederkunfft ſich 3.
Wochen lang in dem Wochen-Bet-
te, 3. Wochen aber auͤſſer demſelbi-
gen, und alſo zuſammen 6. Wo-
chen lang in ihrer Wochen-Stube
reinlich und nette ausgeputzt und
angekleidet aufhaͤlt, den Gevaͤtter-
und Wochen-Beſuch binnen ſol-
cher Zeit annimmt und gebraͤuchli-
cher maſſen abwartet.

Sechswochen halten,

Wird geſagt von denen Kind-
betterinnen, ſo ſich ſechs Wochen
lang nach ihrer Niederkunfft inne
haͤlten, und den Wochen Beſirch
und Zuſpruch binnen ſolcher Zeit
abwarten. Die Heilige Schrifft
ſetzte einer Kindetterin 33. Tage,
binnen welcher Zeit ſich ſelbige in-
ne halten, und nicht zum Heilig-
thum kommen duͤrffte. Vid. Le-
vitic. XII.
In Chialis einer Stadt
in der groſſen Tartarey muͤſſen die
Maͤnner vor die Weiber 6. Wo-
chen halten, denn ſo bald eine Frau
des Kindes geneſen, gehet ſelbige
aus dem Bette wieder an ihre Ver-
richtung, hingegen muß ſich der
Mann 42. Tage ins Wochen-
Bette legen und pflegen. Der-
[Spaltenumbruch]

Sechsw Segh
gleichen auch die Brasſilianiſchen
Weiber in America thun ſollen.

Sechswochen-Kind nicht in
einen Mantel ſchlagen,

Iſt eine laͤcherliche und aber-
glaͤubiſche Meynung dererjenigen
Weiber, ſo da verbieten das
Sechswochen-Kind binnen ſol-
cher Zeit durchaus in keinem Man-
tel zu ſchlagen, damit es nicht bey
ſeiner Lebens-Zeit immer zu trau-
ren bekaͤme.

See-Weiber, oder See-
Maͤgdgens,

Sind die wunderlichen Wei-
bes-Bilder, ſo in dem Dorffe Sen-
teir
nahe bey Fuentarabia in Spa-
nien wohnen, welche kein Manns-
Volck leiden koͤnnen. Sie haben
alte Jungfern zu ihren Hoffmeiſte-
rinnen, und konnen vortrefflich
wohl ſchwimmen, wie ſie denn auch
von Rudern, oder von auf- und ab-
fahrenden Schiffen ſich zu naͤhren
pflegen, diejenigen ſo Luſt zum Hey-
rathen bekommen, gehen nach Fu-
entarabia
auf die Meſſe, ſtellen ſich
allda zur Schau aus, aus welchen
ſich hernach die jungen Purſche eine
heraus leſen und ſie zum Weibe
nehmen duͤrffen.

Segeſta oder Segetia,

War eine Goͤttin bey den alten
Roͤmern, ſo der Saat auf de-
nen Feldern vorzuſtehen und ſelbi-
ge zu bewahren pflegte, Macrob-
l. 1. Satutnal. c-
16.

Segherin,

Anna, des beruͤhmten Phyſici M.
Seghers
zu Antorff kuͤnſtliche Toch-

ter
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[0938] Sechswoch Sechsw Segh lehrt und accurat antwortete. Der beruͤhmte Bartoloccius in ſeiner Bibliothec. Magn. Rabbinic. P. III. fol. 756. & 57. redet weitlaͤufftig von ihr, und leget ihr ein nicht ge- ringes Lob bey. Vid. Juneker. Centur. Illuſtr. Foem. p. 69. & 70. Sechswoͤchnerin, oder Kind- Betterin, Heiſſet dasjenige Weib, ſo nach geſchehener Entbindung der Ge- burth und Niederkunfft ſich 3. Wochen lang in dem Wochen-Bet- te, 3. Wochen aber auͤſſer demſelbi- gen, und alſo zuſammen 6. Wo- chen lang in ihrer Wochen-Stube reinlich und nette ausgeputzt und angekleidet aufhaͤlt, den Gevaͤtter- und Wochen-Beſuch binnen ſol- cher Zeit annimmt und gebraͤuchli- cher maſſen abwartet. Sechswochen halten, Wird geſagt von denen Kind- betterinnen, ſo ſich ſechs Wochen lang nach ihrer Niederkunfft inne haͤlten, und den Wochen Beſirch und Zuſpruch binnen ſolcher Zeit abwarten. Die Heilige Schrifft ſetzte einer Kindetterin 33. Tage, binnen welcher Zeit ſich ſelbige in- ne halten, und nicht zum Heilig- thum kommen duͤrffte. Vid. Le- vitic. XII. In Chialis einer Stadt in der groſſen Tartarey muͤſſen die Maͤnner vor die Weiber 6. Wo- chen halten, denn ſo bald eine Frau des Kindes geneſen, gehet ſelbige aus dem Bette wieder an ihre Ver- richtung, hingegen muß ſich der Mann 42. Tage ins Wochen- Bette legen und pflegen. Der- gleichen auch die Brasſilianiſchen Weiber in America thun ſollen. Sechswochen-Kind nicht in einen Mantel ſchlagen, Iſt eine laͤcherliche und aber- glaͤubiſche Meynung dererjenigen Weiber, ſo da verbieten das Sechswochen-Kind binnen ſol- cher Zeit durchaus in keinem Man- tel zu ſchlagen, damit es nicht bey ſeiner Lebens-Zeit immer zu trau- ren bekaͤme. See-Weiber, oder See- Maͤgdgens, Sind die wunderlichen Wei- bes-Bilder, ſo in dem Dorffe Sen- teir nahe bey Fuentarabia in Spa- nien wohnen, welche kein Manns- Volck leiden koͤnnen. Sie haben alte Jungfern zu ihren Hoffmeiſte- rinnen, und konnen vortrefflich wohl ſchwimmen, wie ſie denn auch von Rudern, oder von auf- und ab- fahrenden Schiffen ſich zu naͤhren pflegen, diejenigen ſo Luſt zum Hey- rathen bekommen, gehen nach Fu- entarabia auf die Meſſe, ſtellen ſich allda zur Schau aus, aus welchen ſich hernach die jungen Purſche eine heraus leſen und ſie zum Weibe nehmen duͤrffen. Segeſta oder Segetia, War eine Goͤttin bey den alten Roͤmern, ſo der Saat auf de- nen Feldern vorzuſtehen und ſelbi- ge zu bewahren pflegte, Macrob- l. 1. Satutnal. c- 16. Segherin, Anna, des beruͤhmten Phyſici M. Seghers zu Antorff kuͤnſtliche Toch- ter

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/938>, abgerufen am 23.11.2024.