Ist ein insgemein von Holtz lac- cirtes Kästlein mit etlichen Fachen unterschieden, worinnen Dinten- Faß, Strau-Büchse, Federn, Mes- ser, Lacc, Papier und was das Frauenzimmer im Schreiben nö- thig hat, verwahret lieget.
Schritt-Schuhe,
Seynd kleine höltzerne und mit Stahl unterlegte Kufen, so das Frauenzimmer in Holland sich an die Füsse fest anbindet, und dar- mit über das Eiß zur Luft und Zeit- Vertreib zu fahren pfleget, sie kön- nen mit selbigen weiter als mit Pferden kommen, und fahren in einer Stunde wohl 2. biß 3. Meil Weges weit.
Schubartin,
Barbara Elisabeth von Düben, Johann Schubarts gewesenen Amtmanns daselbst kluge und de- vote Tochter, hat ein geistliches Buch geschrieben unter dem Titul: JEsum liebender Seelen Hertzens- Zufriedenheit A. 1674. Leipzig in 12. Juncker. in Cent. Foem. Il- lustr. p. 68.
Schuchartin,
Anna Maria. War eine mit von denen begeisterten und fanati- schen Mägden, so sonst die Erffur- thische Liese genennet ward. D. Vesti Prof. Medic. zu Erffurt hat A. 1692. von ihr eine vollständige Nachricht auffgesetzet. Sie rühm- te sich sonderbahre Visiones und Göttliche Erscheinungen gehabt zu haben, wovon D. Feustking. in [Spaltenumbruch]
Schuhe
seinem Gynaeceo Haeretic. Fanat. weitläufftig p. 537 sqq. raisonniret.
Schuhe,
Seynd die Bekleidung des Fus- ses, von Leder, Tuch, Damast, Sam- met oder auch gar Brocard verfer- tiget, werden zuweilen mit Gold und Silber gesticket, meistentheils aber mit Tressen, Bande, Spitzen, Börtlein und Taffet-Falbala frisi- ret; In Italien waren ehemahls dem Frauenzimmer die so genann- ten Zoccoli gebräuchlich, welches durch Gorck- oder Pantoffel-Holtz erhöhete Schuhe hiessen, so fast eine halbe Elle hoch waren, und worin- nen sich das Frauenzimmer muste führen lassen. Das Spanische Frauenzimmer rühmet sich, und zwar nicht unrecht, die allerkleine- sten und schmälesten Schuhe zu ha- ben, massen sie sich ihre ohnedeß sehr schmalen und netten Füßgen, von denen ersten Jahren gleich an, in enge Schuhe recht zwingen und einpressen lassen. Das Mosco- witische Frauenvolck träget sehr hohe Absätze an ihren Schuhen, und lässet selbige mit subtilen Näg- lein beschlagen. Die höltzernen Schuhe, so die gemeinen Weibes- Bilder in Franckreich tragen, wer- den Galoschen genennet, in Enge- land aber heissen sie a par of patten, und haben eiserne Sohlen, der vor- nehmen Englischen Weibes-Bil- der hingegen heissen a pair of Clogs, so zwar von Leder sind, doch aber nur als Uberzüge über die rechten Schuhe im garstigen Wetter getra- gen werden, dergleichen haben sie auch a pair of wooden Clogs, so etwas Ledern, das meiste aber daran
von
K k k 5
[Spaltenumbruch]
Schreibe Schuch
Schreibe-Kaͤſtlein,
Iſt ein insgemein von Holtz lac- cirtes Kaͤſtlein mit etlichen Fachen unterſchieden, worinnen Dinten- Faß, Strau-Buͤchſe, Federn, Meſ- ſer, Lacc, Papier und was das Frauenzimmer im Schreiben noͤ- thig hat, verwahret lieget.
Schritt-Schuhe,
Seynd kleine hoͤltzerne und mit Stahl unterlegte Kufen, ſo das Frauenzimmer in Holland ſich an die Fuͤſſe feſt anbindet, und dar- mit uͤber das Eiß zur Luft und Zeit- Vertreib zu fahren pfleget, ſie koͤn- nen mit ſelbigen weiter als mit Pferden kommen, und fahren in einer Stunde wohl 2. biß 3. Meil Weges weit.
Schubartin,
Barbara Eliſabeth von Duͤben, Johann Schubarts geweſenen Amtmanns daſelbſt kluge und de- vote Tochter, hat ein geiſtliches Buch geſchrieben unter dem Titul: JEſum liebender Seelen Hertzens- Zufriedenheit A. 1674. Leipzig in 12. Juncker. in Cent. Fœm. Il- luſtr. p. 68.
Schuchartin,
Anna Maria. War eine mit von denen begeiſterten und fanati- ſchen Maͤgden, ſo ſonſt die Erffur- thiſche Lieſe genennet ward. D. Veſti Prof. Medic. zu Erffurt hat A. 1692. von ihr eine vollſtaͤndige Nachricht auffgeſetzet. Sie ruͤhm- te ſich ſonderbahre Viſiones und Goͤttliche Erſcheinungen gehabt zu haben, wovon D. Feuſtking. in [Spaltenumbruch]
Schuhe
ſeinem Gynæceo Hæretic. Fanat. weitlaͤufftig p. 537 ſqq. raiſonniret.
Schuhe,
Seynd die Bekleidung des Fuſ- ſes, von Leder, Tuch, Damaſt, Sam- met oder auch gar Brocard verfer- tiget, werden zuweilen mit Gold und Silber geſticket, meiſtentheils aber mit Treſſen, Bande, Spitzen, Boͤrtlein und Taffet-Falbala friſi- ret; In Italien waren ehemahls dem Frauenzimmer die ſo genann- ten Zoccoli gebraͤuchlich, welches durch Gorck- oder Pantoffel-Holtz erhoͤhete Schuhe hieſſen, ſo faſt eine halbe Elle hoch waren, und worin- nen ſich das Frauenzimmer muſte fuͤhren laſſen. Das Spaniſche Frauenzimmer ruͤhmet ſich, und zwar nicht unrecht, die allerkleine- ſten und ſchmaͤleſten Schuhe zu ha- ben, maſſen ſie ſich ihre ohnedeß ſehr ſchmalen und netten Fuͤßgen, von denen erſten Jahren gleich an, in enge Schuhe recht zwingen und einpreſſen laſſen. Das Moſco- witiſche Frauenvolck traͤget ſehr hohe Abſaͤtze an ihren Schuhen, und laͤſſet ſelbige mit ſubtilen Naͤg- lein beſchlagen. Die hoͤltzernen Schuhe, ſo die gemeinen Weibes- Bilder in Franckreich tragen, wer- den Galoſchen genennet, in Enge- land aber heiſſen ſie a par of patten, und haben eiſerne Sohlen, der vor- nehmen Engliſchen Weibes-Bil- der hingegẽ heiſſen a pair of Clogs, ſo zwar von Leder ſind, doch aber nur als Uberzuͤge uͤber die rechten Schuhe im garſtigen Wetter getra- gen werden, dergleichen haben ſie auch a pair of wooden Clogs, ſo etwas Ledern, das meiſte aber daran
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[0911]
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Schuhe
Schreibe-Kaͤſtlein,
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unterſchieden, worinnen Dinten-
Faß, Strau-Buͤchſe, Federn, Meſ-
ſer, Lacc, Papier und was das
Frauenzimmer im Schreiben noͤ-
thig hat, verwahret lieget.
Schritt-Schuhe,
Seynd kleine hoͤltzerne und
mit Stahl unterlegte Kufen, ſo
das Frauenzimmer in Holland ſich
an die Fuͤſſe feſt anbindet, und dar-
mit uͤber das Eiß zur Luft und Zeit-
Vertreib zu fahren pfleget, ſie koͤn-
nen mit ſelbigen weiter als mit
Pferden kommen, und fahren in
einer Stunde wohl 2. biß 3. Meil
Weges weit.
Schubartin,
Barbara Eliſabeth von Duͤben,
Johann Schubarts geweſenen
Amtmanns daſelbſt kluge und de-
vote Tochter, hat ein geiſtliches
Buch geſchrieben unter dem Titul:
JEſum liebender Seelen Hertzens-
Zufriedenheit A. 1674. Leipzig in
12. Juncker. in Cent. Fœm. Il-
luſtr. p. 68.
Schuchartin,
Anna Maria. War eine mit
von denen begeiſterten und fanati-
ſchen Maͤgden, ſo ſonſt die Erffur-
thiſche Lieſe genennet ward. D.
Veſti Prof. Medic. zu Erffurt hat
A. 1692. von ihr eine vollſtaͤndige
Nachricht auffgeſetzet. Sie ruͤhm-
te ſich ſonderbahre Viſiones und
Goͤttliche Erſcheinungen gehabt
zu haben, wovon D. Feuſtking. in
ſeinem Gynæceo Hæretic. Fanat.
weitlaͤufftig p. 537 ſqq. raiſonniret.
Schuhe,
Seynd die Bekleidung des Fuſ-
ſes, von Leder, Tuch, Damaſt, Sam-
met oder auch gar Brocard verfer-
tiget, werden zuweilen mit Gold
und Silber geſticket, meiſtentheils
aber mit Treſſen, Bande, Spitzen,
Boͤrtlein und Taffet-Falbala friſi-
ret; In Italien waren ehemahls
dem Frauenzimmer die ſo genann-
ten Zoccoli gebraͤuchlich, welches
durch Gorck- oder Pantoffel-Holtz
erhoͤhete Schuhe hieſſen, ſo faſt eine
halbe Elle hoch waren, und worin-
nen ſich das Frauenzimmer muſte
fuͤhren laſſen. Das Spaniſche
Frauenzimmer ruͤhmet ſich, und
zwar nicht unrecht, die allerkleine-
ſten und ſchmaͤleſten Schuhe zu ha-
ben, maſſen ſie ſich ihre ohnedeß ſehr
ſchmalen und netten Fuͤßgen, von
denen erſten Jahren gleich an, in
enge Schuhe recht zwingen und
einpreſſen laſſen. Das Moſco-
witiſche Frauenvolck traͤget ſehr
hohe Abſaͤtze an ihren Schuhen,
und laͤſſet ſelbige mit ſubtilen Naͤg-
lein beſchlagen. Die hoͤltzernen
Schuhe, ſo die gemeinen Weibes-
Bilder in Franckreich tragen, wer-
den Galoſchen genennet, in Enge-
land aber heiſſen ſie a par of patten,
und haben eiſerne Sohlen, der vor-
nehmen Engliſchen Weibes-Bil-
der hingegẽ heiſſen a pair of Clogs,
ſo zwar von Leder ſind, doch aber
nur als Uberzuͤge uͤber die rechten
Schuhe im garſtigen Wetter getra-
gen werden, dergleichen haben ſie
auch a pair of wooden Clogs, ſo
etwas Ledern, das meiſte aber daran
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/911>, abgerufen am 27.07.2024.
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