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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Orden
durch gantz Franckreich und Ita-
lien sich ausgebreitet. Die Clo-
ster-Frauen, so er eingesetzet, süh-
ren ihren Ursprung her von der
Schwester des Bischoffs Faron
oder auf Burgundisch Fare genannt,
sie giengen gantz weiß gekleidet, und
gehörten unter die Regul des Heil.
Benedicti.

Orden der Creutzträge-
rinnen,

Anno 1668. von der Römischen
Käyserin Eleonora, Ferdinandi III.
Gemahlin, gestifftet, als bey Ab-
brennung der neuen Burg zu Wien
ein goldnes Creutz, worinnen ein
Stück von dem Creutz Christi ein-
gefast war, mitten unter den Flam-
men unverletzt blieb. Sie tragen
auf der lincken Brust an einem
schwartzen Bande ein viereckigtes
Creutz, an dessen vier Ecken vier
Sterne funckeln, welche auf das
Creutz-Gestirne ihr Absehen haben.
Mitten durch das Creutz gehen
zwey holtz-farbene in Creutzes
Gestalt formirte Linien, rings her-
um stehen vier schwartze Adler, und
um das gantze Zeichen diese Worte:
Salus & Gloria. Die Dames von
solchen Orden, so man Crociere
nennet, müssen alle Tage das Offi-
cium
vom Heil. Creutz und einen
Rosen-Crantz von den Heil. fünff
Wunden sprechen. Dieser Orden
wird von der Röm. Käyserin zwey-
mahl des Jahres, nehmlich den 3.
May und den 14. Septemb. bey
den Obern-Jesuiten durch die
Hand eines Cardinals ausge-
theilet.

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Orden
D.
Orden de la Dame blanche,
oder,
vom grünen Schilde,

Ward von Johanne de Bouei-
caut,
Grafen von Beaufort, Vi-
comte
von Turenne, und Mar-
schall von Franckreich, den Dames
und Matronen zu Ehren gestifftet;
worzu vierzehn Ritter genommen
wurden, so sich die an Ehre und
Vermögen gekränckten Matronen
zu vertheidigen verpflichten mu-
sten; die Ritter trugen ein gülde-
nes grün emaillirtes Schild um
den Arm, worinnen ein weiß ge-
kleidetes Frauenzimmer stande.

Orden der Closter-Frauen
der ersten Regul des
H.
Dominici,

Der H. Dominicus in Langue-
doc
hat diesen Orden der Closter-
Frauen unter der Regul des Heil.
Augustini An. 1206. eingeführet.
Sie müssen drey Gelübde, des Ge-
horsams, Keuschheit und Armuth
thun, tragen eine schwartze Wey-
hel, und sind in gantz weiß gekleidet,
werden auch Closter-Frauen der
ersten Regul oder Schlüssel des
Heil. Dominici genennet. Dieser
Orden hat sich fast durch die gantze
Christen-Welt ausgebreitet, und
besitzen sie viel reiche und herrliche
Clöster.

Orden der Closter-Frauen
der zweyten Regul des
H.
Dominici,

Pabst Honorius III. hatte sich

vor-
Frauenzimmer-Lexicon. X x

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Orden
durch gantz Franckreich und Ita-
lien ſich ausgebreitet. Die Clo-
ſter-Frauen, ſo er eingeſetzet, ſuͤh-
ren ihren Urſprung her von der
Schweſter des Biſchoffs Faron
oder auf Burgundiſch Fare genañt,
ſie giengen gantz weiß gekleidet, und
gehoͤrten unter die Regul des Heil.
Benedicti.

Orden der Creutztraͤge-
rinnen,

Anno 1668. von der Roͤmiſchen
Kaͤyſerin Eleonora, Ferdinandi III.
Gemahlin, geſtifftet, als bey Ab-
brennung der neuen Burg zu Wien
ein goldnes Creutz, worinnen ein
Stuͤck von dem Creutz Chriſti ein-
gefaſt war, mitten unter den Flam-
men unverletzt blieb. Sie tragen
auf der lincken Bruſt an einem
ſchwartzen Bande ein viereckigtes
Creutz, an deſſen vier Ecken vier
Sterne funckeln, welche auf das
Creutz-Geſtirne ihr Abſehen haben.
Mitten durch das Creutz gehen
zwey holtz-farbene in Creutzes
Geſtalt formirte Linien, rings her-
um ſtehen vier ſchwartze Adler, und
um das gantze Zeichen dieſe Worte:
Salus & Gloria. Die Dames von
ſolchen Orden, ſo man Crociere
nennet, muͤſſen alle Tage das Offi-
cium
vom Heil. Creutz und einen
Roſen-Crantz von den Heil. fuͤnff
Wunden ſprechen. Dieſer Orden
wird von der Roͤm. Kaͤyſerin zwey-
mahl des Jahres, nehmlich den 3.
May und den 14. Septemb. bey
den Obern-Jeſuiten durch die
Hand eines Cardinals ausge-
theilet.

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Orden
D.
Orden de la Dame blanche,
oder,
vom gruͤnen Schilde,

Ward von Johanne de Bouei-
caut,
Grafen von Beaufort, Vi-
comte
von Turenne, und Mar-
ſchall von Franckreich, den Dames
und Matronen zu Ehren geſtifftet;
worzu vierzehn Ritter genommen
wurden, ſo ſich die an Ehre und
Vermoͤgen gekraͤnckten Matronen
zu vertheidigen verpflichten mu-
ſten; die Ritter trugen ein guͤlde-
nes gruͤn emaillirtes Schild um
den Arm, worinnen ein weiß ge-
kleidetes Frauenzimmer ſtande.

Orden der Cloſter-Frauen
der erſten Regul des
H.
Dominici,

Der H. Dominicus in Langue-
doc
hat dieſen Orden der Cloſter-
Frauen unter der Regul des Heil.
Auguſtini An. 1206. eingefuͤhret.
Sie muͤſſen drey Geluͤbde, des Ge-
horſams, Keuſchheit und Armuth
thun, tragen eine ſchwartze Wey-
hel, und ſind in gantz weiß gekleidet,
werden auch Cloſter-Frauen der
erſten Regul oder Schluͤſſel des
Heil. Dominici genennet. Dieſer
Orden hat ſich faſt durch die gantze
Chriſten-Welt ausgebreitet, und
beſitzen ſie viel reiche und herrliche
Cloͤſter.

Orden der Cloſter-Frauen
der zweyten Regul des
H.
Dominici,

Pabſt Honorius III. hatte ſich

vor-
Frauenzim̃er-Lexicon. X x
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[0711] Orden Orden durch gantz Franckreich und Ita- lien ſich ausgebreitet. Die Clo- ſter-Frauen, ſo er eingeſetzet, ſuͤh- ren ihren Urſprung her von der Schweſter des Biſchoffs Faron oder auf Burgundiſch Fare genañt, ſie giengen gantz weiß gekleidet, und gehoͤrten unter die Regul des Heil. Benedicti. Orden der Creutztraͤge- rinnen, Anno 1668. von der Roͤmiſchen Kaͤyſerin Eleonora, Ferdinandi III. Gemahlin, geſtifftet, als bey Ab- brennung der neuen Burg zu Wien ein goldnes Creutz, worinnen ein Stuͤck von dem Creutz Chriſti ein- gefaſt war, mitten unter den Flam- men unverletzt blieb. Sie tragen auf der lincken Bruſt an einem ſchwartzen Bande ein viereckigtes Creutz, an deſſen vier Ecken vier Sterne funckeln, welche auf das Creutz-Geſtirne ihr Abſehen haben. Mitten durch das Creutz gehen zwey holtz-farbene in Creutzes Geſtalt formirte Linien, rings her- um ſtehen vier ſchwartze Adler, und um das gantze Zeichen dieſe Worte: Salus & Gloria. Die Dames von ſolchen Orden, ſo man Crociere nennet, muͤſſen alle Tage das Offi- cium vom Heil. Creutz und einen Roſen-Crantz von den Heil. fuͤnff Wunden ſprechen. Dieſer Orden wird von der Roͤm. Kaͤyſerin zwey- mahl des Jahres, nehmlich den 3. May und den 14. Septemb. bey den Obern-Jeſuiten durch die Hand eines Cardinals ausge- theilet. D. Orden de la Dame blanche, oder, vom gruͤnen Schilde, Ward von Johanne de Bouei- caut, Grafen von Beaufort, Vi- comte von Turenne, und Mar- ſchall von Franckreich, den Dames und Matronen zu Ehren geſtifftet; worzu vierzehn Ritter genommen wurden, ſo ſich die an Ehre und Vermoͤgen gekraͤnckten Matronen zu vertheidigen verpflichten mu- ſten; die Ritter trugen ein guͤlde- nes gruͤn emaillirtes Schild um den Arm, worinnen ein weiß ge- kleidetes Frauenzimmer ſtande. Orden der Cloſter-Frauen der erſten Regul des H. Dominici, Der H. Dominicus in Langue- doc hat dieſen Orden der Cloſter- Frauen unter der Regul des Heil. Auguſtini An. 1206. eingefuͤhret. Sie muͤſſen drey Geluͤbde, des Ge- horſams, Keuſchheit und Armuth thun, tragen eine ſchwartze Wey- hel, und ſind in gantz weiß gekleidet, werden auch Cloſter-Frauen der erſten Regul oder Schluͤſſel des Heil. Dominici genennet. Dieſer Orden hat ſich faſt durch die gantze Chriſten-Welt ausgebreitet, und beſitzen ſie viel reiche und herrliche Cloͤſter. Orden der Cloſter-Frauen der zweyten Regul des H. Dominici, Pabſt Honorius III. hatte ſich vor- Frauenzim̃er-Lexicon. X x

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/711>, abgerufen am 23.11.2024.