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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Orden
ses Ordens gefunden, seynd aber
meistentheils verändert worden.
Jedoch sind derselben noch in
Teutschland, Franckreich und Nie-
derland nach ihrer rechten Art an-
zutreffen.

C.
Orden der Closter-Frauen
des H.
Caesarei,

Der Stiffter dieses Closters zu
Arles, nahe an der Kirchen gelegen,
ist der H. Caesareus, worein er seine
Schwester, die H. Caesariam, als
Aebtissin, gesetzet, so einen grossen
Zulauff von vornehmen Jung-
frauen überkommen. Pabst Sym-
machus
hat A. 478. diese Ordens-
Stifftung bekräfftiget. Die Closter-
Frauen dieses Ordens tragen eine
Weyhel und einen weissen um den
Leib gegürteten Rock.

Orden der Ritter und Rit-
terinnen von
Calatrava,

Der männliche Orden davon ist
A. 1158. von Gomesio Ferdinando
König von Castilien wider die
Mohren gestifftet worden. Er
führet zum Ritterlichen Zeichen
ein rothes Creutz, an dessen Ende
vier Lilien siehen nebst zwey Fuß-
Banden. Der König von Spa-
nien ist selbst ihr Groß-Meister, sie
beobachten die Cistercienser-Regul,
und dürffen nur einmahl heyra-
then. Die Closter-Frauen aber
dieses Ritterlichen Ordens wur-
den A. 1219. unter der Regul der
Cistercienser oder Eleonora Gon-
zales
eingeführet, sie tragen einen
rothen Rock und Scapulier, wie
auch auf der Brust das Ritterliche
[Spaltenumbruch]

Orden
Ordens-Zeichen von Calatrava, und
unter dem Weyhel eine Ritterliche
Haupt-Decke, so ihnen Pabst Bene-
dictus
zu führen vergönnet. Die
Groß-Meisterin davon hat zu Al-
magro
in Neu-Castilien ihren Sitz.

Orden der Camaldulenser
Closter-Frauen,

Der H. Romualdus von Raven-
na
gebürtig, so 120. Jahr alt wor-
den, und von Clemente VIII. Anno
1593. in die Zahl der Heiligen ge-
setzet worden, ist der Stiffter dieses
Ordens, so wohl männlichen als
weiblichen Geschlechts, gewesen,
und hat beyderseits Ordens-Leuten,
welche sonst nach der Regul des
H. Benedicti, als worunter sie zu-
vor gehörten, in schwartzen Habit
gegangen, sich weiß einzukleiden
anbefohlen.

Orden der Niederländischen,
Teutschen und Lothringi-
schen
Canonissen,

Die H. Walbrud, ehemahls des
Fürsten Magoldus, Grafen von
Hennegau Gemahlin, so um das
Jahr Christi 650. gelebet, hat die-
sen Orden gestifftet durch Erbau-
ung eines Jungfräulichen Klosters
in Hennegau, worinnen sie Aebtis-
sin gewesen, und von welchen Or-
den sich viel hernach durch gantz
Niederland, Teutschland und Loth-
ringen ausgebreitet. Die Cano-
nissen
hiervon tragen eine schwartze
Weyhel, nebst einem weissen Man-
tel und gegürteten weissen Leib-
Rock.

Orden

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Orden
ſes Ordens gefunden, ſeynd aber
meiſtentheils veraͤndert worden.
Jedoch ſind derſelben noch in
Teutſchland, Franckreich und Nie-
derland nach ihrer rechten Art an-
zutreffen.

C.
Orden der Cloſter-Frauen
des H.
Cæſarei,

Der Stiffter dieſes Cloſters zu
Arles, nahe an der Kirchen gelegen,
iſt der H. Cæſareus, worein er ſeine
Schweſter, die H. Cæſariam, als
Aebtiſſin, geſetzet, ſo einen groſſen
Zulauff von vornehmen Jung-
frauen uͤberkommen. Pabſt Sym-
machus
hat A. 478. dieſe Ordens-
Stifftung bekraͤfftiget. Die Cloſter-
Frauen dieſes Ordens tragen eine
Weyhel und einen weiſſen um den
Leib geguͤrteten Rock.

Orden der Ritter und Rit-
terinnen von
Calatrava,

Der maͤnnliche Orden davon iſt
A. 1158. von Gomeſio Ferdinando
Koͤnig von Caſtilien wider die
Mohren geſtifftet worden. Er
fuͤhret zum Ritterlichen Zeichen
ein rothes Creutz, an deſſen Ende
vier Lilien ſiehen nebſt zwey Fuß-
Banden. Der Koͤnig von Spa-
nien iſt ſelbſt ihr Groß-Meiſter, ſie
beobachten die Ciſtercienſer-Regul,
und duͤrffen nur einmahl heyra-
then. Die Cloſter-Frauen aber
dieſes Ritterlichen Ordens wur-
den A. 1219. unter der Regul der
Ciſtercienſer oder Eleonora Gon-
zales
eingefuͤhret, ſie tragen einen
rothen Rock und Scapulier, wie
auch auf der Bruſt das Ritterliche
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Orden
Ordens-Zeichen von Calatrava, und
unter dem Weyhel eine Ritterliche
Haupt-Decke, ſo ihnen Pabſt Bene-
dictus
zu fuͤhren vergoͤnnet. Die
Groß-Meiſterin davon hat zu Al-
magro
in Neu-Caſtilien ihren Sitz.

Orden der Camaldulenſer
Cloſter-Frauen,

Der H. Romualdus von Raven-
na
gebuͤrtig, ſo 120. Jahr alt wor-
den, und von Clemente VIII. Anno
1593. in die Zahl der Heiligen ge-
ſetzet worden, iſt der Stiffter dieſes
Ordens, ſo wohl maͤnnlichen als
weiblichen Geſchlechts, geweſen,
und hat beyderſeits Ordens-Leuten,
welche ſonſt nach der Regul des
H. Benedicti, als worunter ſie zu-
vor gehoͤrten, in ſchwartzen Habit
gegangen, ſich weiß einzukleiden
anbefohlen.

Orden der Niederlaͤndiſchen,
Teutſchen und Lothringi-
ſchen
Canoniſſen,

Die H. Walbrud, ehemahls des
Fuͤrſten Magoldus, Grafen von
Hennegau Gemahlin, ſo um das
Jahr Chriſti 650. gelebet, hat die-
ſen Orden geſtifftet durch Erbau-
ung eines Jungfraͤulichen Kloſters
in Hennegau, worinnen ſie Aebtiſ-
ſin geweſen, und von welchen Or-
den ſich viel hernach durch gantz
Niederland, Teutſchland und Loth-
ringen ausgebreitet. Die Cano-
niſſen
hiervon tragen eine ſchwartze
Weyhel, nebſt einem weiſſen Man-
tel und geguͤrteten weiſſen Leib-
Rock.

Orden
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[0708] Orden Orden ſes Ordens gefunden, ſeynd aber meiſtentheils veraͤndert worden. Jedoch ſind derſelben noch in Teutſchland, Franckreich und Nie- derland nach ihrer rechten Art an- zutreffen. C. Orden der Cloſter-Frauen des H. Cæſarei, Der Stiffter dieſes Cloſters zu Arles, nahe an der Kirchen gelegen, iſt der H. Cæſareus, worein er ſeine Schweſter, die H. Cæſariam, als Aebtiſſin, geſetzet, ſo einen groſſen Zulauff von vornehmen Jung- frauen uͤberkommen. Pabſt Sym- machus hat A. 478. dieſe Ordens- Stifftung bekraͤfftiget. Die Cloſter- Frauen dieſes Ordens tragen eine Weyhel und einen weiſſen um den Leib geguͤrteten Rock. Orden der Ritter und Rit- terinnen von Calatrava, Der maͤnnliche Orden davon iſt A. 1158. von Gomeſio Ferdinando Koͤnig von Caſtilien wider die Mohren geſtifftet worden. Er fuͤhret zum Ritterlichen Zeichen ein rothes Creutz, an deſſen Ende vier Lilien ſiehen nebſt zwey Fuß- Banden. Der Koͤnig von Spa- nien iſt ſelbſt ihr Groß-Meiſter, ſie beobachten die Ciſtercienſer-Regul, und duͤrffen nur einmahl heyra- then. Die Cloſter-Frauen aber dieſes Ritterlichen Ordens wur- den A. 1219. unter der Regul der Ciſtercienſer oder Eleonora Gon- zales eingefuͤhret, ſie tragen einen rothen Rock und Scapulier, wie auch auf der Bruſt das Ritterliche Ordens-Zeichen von Calatrava, und unter dem Weyhel eine Ritterliche Haupt-Decke, ſo ihnen Pabſt Bene- dictus zu fuͤhren vergoͤnnet. Die Groß-Meiſterin davon hat zu Al- magro in Neu-Caſtilien ihren Sitz. Orden der Camaldulenſer Cloſter-Frauen, Der H. Romualdus von Raven- na gebuͤrtig, ſo 120. Jahr alt wor- den, und von Clemente VIII. Anno 1593. in die Zahl der Heiligen ge- ſetzet worden, iſt der Stiffter dieſes Ordens, ſo wohl maͤnnlichen als weiblichen Geſchlechts, geweſen, und hat beyderſeits Ordens-Leuten, welche ſonſt nach der Regul des H. Benedicti, als worunter ſie zu- vor gehoͤrten, in ſchwartzen Habit gegangen, ſich weiß einzukleiden anbefohlen. Orden der Niederlaͤndiſchen, Teutſchen und Lothringi- ſchen Canoniſſen, Die H. Walbrud, ehemahls des Fuͤrſten Magoldus, Grafen von Hennegau Gemahlin, ſo um das Jahr Chriſti 650. gelebet, hat die- ſen Orden geſtifftet durch Erbau- ung eines Jungfraͤulichen Kloſters in Hennegau, worinnen ſie Aebtiſ- ſin geweſen, und von welchen Or- den ſich viel hernach durch gantz Niederland, Teutſchland und Loth- ringen ausgebreitet. Die Cano- niſſen hiervon tragen eine ſchwartze Weyhel, nebſt einem weiſſen Man- tel und geguͤrteten weiſſen Leib- Rock. Orden

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/708>, abgerufen am 23.11.2024.