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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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[Spaltenumbruch]

Oliven
Abgesandten, als die vorigen ge-
wesen, schicken solte. Hierauf
haben sich 50. vornehmere Abge-
ordnete bey ihr gemeldet, welche sie
aber alle zusammen in einer Bad-
stube verbrennen lassen. Nach
diesen hat sie ihre endliche Ankunfft
melden lassen, sich auch in der
That eingestellet, aber so gleich wi-
der den Maledittum eine Belage-
rung formiret, bey welcher es so
weit durch Tractaten kam, daß ihr
von einem iedweden Hause ein
Tribut von 3. Tauben und 3.
Sperlingen abgestattet werden
muste, welchen, als sie selbige erhal-
ten, sie eine gewisse anbrennende
Materie unter die Flügel gebun-
den, wodurch die nach ihrem alten
Lager eilenden Vögel, die Häuser
auf einmahl in Brandt gebracht,
und bey solchen unverhofft entstan-
denen Unglück und Unordnung,
ihre Feinde theils in die Flucht ge-
rathen, theils auch ihr in die Hän-
de gefallen, auf welche Art sie ihre
Rache wegen ihres Vaters Mord
und Tod, listig ausgeübet. Vid. Si-
gismund. Bar. d. Herberstein. l. 1.
Rerum Moscovvitic.

Oliven,

Olivae, Olives, sind Früchte des
Oelbaums, die in Spanien und
Italien häuffig wachsen, daselbst
eingemachet, und zu uns in Fässern
gebracht werden, einige Nachricht
davon ist unter den Wort Baum-
öl zu finden. Die Oliven refrai-
chiren
und öffnen den Leib, deßwe-
gen setzet man sie nicht nur bey dem
Gebratens auf, sondern sie können
auch an gewisse Essen, so hin und
wieder in diesem Buch wird zu se-
hen seyn.

[Spaltenumbruch]
Olymp Omph
Olympia,

Donna, eine kluge, gelehrte und
verständige Römerin, so zu Zeiten
des Innocentii X. dessen Bruders
Weib sie war, und mit welcher er
sehr familiar gelebet, und seines
Nachfolgers des XI. mit ihrer
Klugheit und herrlichen Consiliis
den gantzen Römischen Hof gu-
bernirete.
Dieser Dame zu Ehren
u. grossen Vortheil hielt Innocen-
tius X. A.
1650. ein Jubel-Jahr.
Vid. Ernesti in seinen Gemüths-
Ergötzligkeiten. Colloq. 30. p. 558.

Olympias,

Hieß die Mutter des Alexandri
Magni,
und Gemahlin des Königs
Philippi in Macedonien. Das
Alterthum hat von ihr fabuliret,
sie hätte sich von einem Gott, der
ihr in Schlangen-Gestalt im Bet-
te erschienen, schwängern lassen,
wovon sie das Wunder der Welt,
den Alexandrum Magnum ge-
zeuget.

Omeisin,

Diana, von Cadix aus Spani-
en, des Altdorffischen Professoris
Magni Davidis Omeis,
gelehrte
Eheliebste, so sich auf viele Wissen-
schafften geleget, und in der Pegni-
schen Blumen-Zunfft mit war.
Vid. Paullin. in der Zeit kürtzenden
erbaulichen Lust. P. 2. p. 1111.

Omelotte. siehe. Aumu-
lette.
Omphale,

Königin aus Lydien. In wel-
che Hercules so entzündet und ver-

liebet
U u 4

[Spaltenumbruch]

Oliven
Abgeſandten, als die vorigen ge-
weſen, ſchicken ſolte. Hierauf
haben ſich 50. vornehmere Abge-
ordnete bey ihr gemeldet, welche ſie
aber alle zuſammen in einer Bad-
ſtube verbrennen laſſen. Nach
dieſen hat ſie ihre endliche Ankunfft
melden laſſen, ſich auch in der
That eingeſtellet, aber ſo gleich wi-
der den Maledittum eine Belage-
rung formiret, bey welcher es ſo
weit durch Tractaten kam, daß ihr
von einem iedweden Hauſe ein
Tribut von 3. Tauben und 3.
Sperlingen abgeſtattet werden
muſte, welchen, als ſie ſelbige erhal-
ten, ſie eine gewiſſe anbrennende
Materie unter die Fluͤgel gebun-
den, wodurch die nach ihrem alten
Lager eilenden Voͤgel, die Haͤuſer
auf einmahl in Brandt gebracht,
und bey ſolchen unverhofft entſtan-
denen Ungluͤck und Unordnung,
ihre Feinde theils in die Flucht ge-
rathen, theils auch ihr in die Haͤn-
de gefallen, auf welche Art ſie ihre
Rache wegen ihres Vaters Mord
und Tod, liſtig ausgeuͤbet. Vid. Si-
gismund. Bar. d. Herberſtein. l. 1.
Rerum Moſcovvitic.

Oliven,

Olivæ, Olives, ſind Fruͤchte des
Oelbaums, die in Spanien und
Italien haͤuffig wachſen, daſelbſt
eingemachet, und zu uns in Faͤſſern
gebracht werden, einige Nachricht
davon iſt unter den Wort Baum-
oͤl zu finden. Die Oliven refrai-
chiren
und oͤffnen den Leib, deßwe-
gen ſetzet man ſie nicht nur bey dem
Gebratens auf, ſondern ſie koͤnnen
auch an gewiſſe Eſſen, ſo hin und
wieder in dieſem Buch wird zu ſe-
hen ſeyn.

[Spaltenumbruch]
Olymp Omph
Olympia,

Donna, eine kluge, gelehrte und
verſtaͤndige Roͤmerin, ſo zu Zeiten
des Innocentii X. deſſen Bruders
Weib ſie war, und mit welcher er
ſehr familiar gelebet, und ſeines
Nachfolgers des XI. mit ihrer
Klugheit und herrlichen Conſiliis
den gantzen Roͤmiſchen Hof gu-
bernirete.
Dieſer Dame zu Ehren
u. groſſen Vortheil hielt Innocen-
tius X. A.
1650. ein Jubel-Jahr.
Vid. Erneſti in ſeinen Gemuͤths-
Ergoͤtzligkeiten. Colloq. 30. p. 558.

Olympias,

Hieß die Mutter des Alexandri
Magni,
und Gemahlin des Koͤnigs
Philippi in Macedonien. Das
Alterthum hat von ihr fabuliret,
ſie haͤtte ſich von einem Gott, der
ihr in Schlangen-Geſtalt im Bet-
te erſchienen, ſchwaͤngern laſſen,
wovon ſie das Wunder der Welt,
den Alexandrum Magnum ge-
zeuget.

Omeiſin,

Diana, von Cadix aus Spani-
en, des Altdorffiſchen Profeſſoris
Magni Davidis Omeis,
gelehrte
Eheliebſte, ſo ſich auf viele Wiſſen-
ſchafften geleget, und in der Pegni-
ſchen Blumen-Zunfft mit war.
Vid. Paullin. in der Zeit kuͤrtzenden
erbaulichen Luſt. P. 2. p. 1111.

Omelotte. ſiehe. Aumu-
lette.
Omphale,

Koͤnigin aus Lydien. In wel-
che Hercules ſo entzuͤndet und ver-

liebet
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[0701] Oliven Olymp Omph Abgeſandten, als die vorigen ge- weſen, ſchicken ſolte. Hierauf haben ſich 50. vornehmere Abge- ordnete bey ihr gemeldet, welche ſie aber alle zuſammen in einer Bad- ſtube verbrennen laſſen. Nach dieſen hat ſie ihre endliche Ankunfft melden laſſen, ſich auch in der That eingeſtellet, aber ſo gleich wi- der den Maledittum eine Belage- rung formiret, bey welcher es ſo weit durch Tractaten kam, daß ihr von einem iedweden Hauſe ein Tribut von 3. Tauben und 3. Sperlingen abgeſtattet werden muſte, welchen, als ſie ſelbige erhal- ten, ſie eine gewiſſe anbrennende Materie unter die Fluͤgel gebun- den, wodurch die nach ihrem alten Lager eilenden Voͤgel, die Haͤuſer auf einmahl in Brandt gebracht, und bey ſolchen unverhofft entſtan- denen Ungluͤck und Unordnung, ihre Feinde theils in die Flucht ge- rathen, theils auch ihr in die Haͤn- de gefallen, auf welche Art ſie ihre Rache wegen ihres Vaters Mord und Tod, liſtig ausgeuͤbet. Vid. Si- gismund. Bar. d. Herberſtein. l. 1. Rerum Moſcovvitic. Oliven, Olivæ, Olives, ſind Fruͤchte des Oelbaums, die in Spanien und Italien haͤuffig wachſen, daſelbſt eingemachet, und zu uns in Faͤſſern gebracht werden, einige Nachricht davon iſt unter den Wort Baum- oͤl zu finden. Die Oliven refrai- chiren und oͤffnen den Leib, deßwe- gen ſetzet man ſie nicht nur bey dem Gebratens auf, ſondern ſie koͤnnen auch an gewiſſe Eſſen, ſo hin und wieder in dieſem Buch wird zu ſe- hen ſeyn. Olympia, Donna, eine kluge, gelehrte und verſtaͤndige Roͤmerin, ſo zu Zeiten des Innocentii X. deſſen Bruders Weib ſie war, und mit welcher er ſehr familiar gelebet, und ſeines Nachfolgers des XI. mit ihrer Klugheit und herrlichen Conſiliis den gantzen Roͤmiſchen Hof gu- bernirete. Dieſer Dame zu Ehren u. groſſen Vortheil hielt Innocen- tius X. A. 1650. ein Jubel-Jahr. Vid. Erneſti in ſeinen Gemuͤths- Ergoͤtzligkeiten. Colloq. 30. p. 558. Olympias, Hieß die Mutter des Alexandri Magni, und Gemahlin des Koͤnigs Philippi in Macedonien. Das Alterthum hat von ihr fabuliret, ſie haͤtte ſich von einem Gott, der ihr in Schlangen-Geſtalt im Bet- te erſchienen, ſchwaͤngern laſſen, wovon ſie das Wunder der Welt, den Alexandrum Magnum ge- zeuget. Omeiſin, Diana, von Cadix aus Spani- en, des Altdorffiſchen Profeſſoris Magni Davidis Omeis, gelehrte Eheliebſte, ſo ſich auf viele Wiſſen- ſchafften geleget, und in der Pegni- ſchen Blumen-Zunfft mit war. Vid. Paullin. in der Zeit kuͤrtzenden erbaulichen Luſt. P. 2. p. 1111. Omelotte. ſiehe. Aumu- lette. Omphale, Koͤnigin aus Lydien. In wel- che Hercules ſo entzuͤndet und ver- liebet U u 4

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/701>, abgerufen am 23.11.2024.