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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Mnes Mogen
Mnesarchis,

Eine Griechische Poetin aus
Ephesus, Tatianus in seiner Ora-
tione contra Graecos p.
168. meldet,
das Euthycrates, der nach Plinii
Bericht in der CXX. Olympiade
floriret,
ihre Statuam gemacht ha-
be. Vid. Spangenberg. im Adel-
spiegel p. 427. L. XIII. c. 7.

Mode,

Heisset eigentlich nach der Frau-
enzimmer Redens-Art, eine neue
oder frembde Erfindung weiblicher
Kleidung und Tracht.

Mode-Bilder,

Seynd allerhand in Kupffer
gestochene, mit bunten Farben il-
luminirte
oder mit Stoff und Bro-
card
ausgelegte Dames nach aller-
hand Moden galant eingekleidet, so
das Frauenzimmer in ihre Stuben
oder Cammern zu setzen, und selbi-
ge damit auszuzieren pfleget.

Modell-Tuch,

Ist ein aus Beutel-Tuch zuge-
schnittenes Tüchlein, worinnen
das Weibesvolck die Creutz-Nahd
an Buchstaben, Zahlen und aller-
hand Figuren entworffen, und
welches denen Jungfern in der Ne-
he-Schule zur Vorschrifft vorgele-
get wird.

Moero. siehe. Maero.
Mogen,

Anna Euphrosina, gebohrne
Pachelblin von Gehag aus An-
spach, den 17. Aug. A. 1686. ge-
bohren, eine recht gelehrte Dame,
massen sie nicht nur in der Orato-
rie, Historie, Philosophie,
Mün-
tzen, und Stylo Lapidari vortreff-
[Spaltenumbruch]

Möhren
lich versiret, sondern auch darbey
eine galante und sinnreiche Poetin
ist, wie ihre hin und wieder ausge-
fertigten Proben so wohl in gebun-
dener als ungebundener Rede satt-
sam darthun.

Mohr, oder, Moor,

Ist ein gewässerter Zeug von ge-
zwirnten und gedreheten runden
runden Faden, entweder gantz sei-
den, oder halb Cameel-Haaren oder
halb leiuen, und seiden gewebet, des-
setz sich das Frauenzimmer zu ihrer
Kleidung zu bedienen pfleget; ist
entweder schlecht, gestreifft oder mit
Blumen, mit Gold oder Silber
durchschlagen.

Möhren,

Siser, Carrote, ist ein bekannt
Wurtzel-Gewächs von gelber Far-
be und süssen Geschmack, so in ei-
ner Haushaltung ein gut Zuge-
müß abgiebt. Sie werden öfters an
andere Essen gekocht, oder gar aus
selben eine delicatesse zubereitet,
welches zu sehen an den auffgelauf-
fenen Möhren-Koch und andern
Gerichten mehr, wie denn der Koch
solche hier lehret 1) zubereiten;
2) Möhren zu füllen mit Fleisch-
Brühe; 3) Dito noch anders.

Möhren und gelbe Rüben
zubereiten,

Die Möhren schabet und leget
sie in kalt Wasser, damit sich das
Rohe ein wenig heraus ziehe, als
denn könnet ihr sie brauchen, wie
folget.

Möhren gefüllt mit Fleisch-
Brühe.

Nehmet feine grosse Möhren,
schneidet von selbigen oben einen
Deckel eines Messer-Rückens dick

ab,
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Mneſ Mogen
Mneſarchis,

Eine Griechiſche Poetin aus
Epheſus, Tatianus in ſeiner Ora-
tione contra Græcos p.
168. meldet,
das Euthycrates, der nach Plinii
Bericht in der CXX. Olympiade
floriret,
ihre Statuam gemacht ha-
be. Vid. Spangenberg. im Adel-
ſpiegel p. 427. L. XIII. c. 7.

Mode,

Heiſſet eigentlich nach der Frau-
enzimmer Redens-Art, eine neue
oder frembde Erfindung weiblicher
Kleidung und Tracht.

Mode-Bilder,

Seynd allerhand in Kupffer
geſtochene, mit bunten Farben il-
luminirte
oder mit Stoff und Bro-
card
ausgelegte Dames nach aller-
hand Moden galant eingekleidet, ſo
das Frauenzimmer in ihre Stuben
oder Cammern zu ſetzen, und ſelbi-
ge damit auszuzieren pfleget.

Modell-Tuch,

Iſt ein aus Beutel-Tuch zuge-
ſchnittenes Tuͤchlein, worinnen
das Weibesvolck die Creutz-Nahd
an Buchſtaben, Zahlen und aller-
hand Figuren entworffen, und
welches denen Jungfern in der Ne-
he-Schule zur Vorſchrifft vorgele-
get wird.

Moero. ſiehe. Mæro.
Mogen,

Anna Euphroſina, gebohrne
Pachelblin von Gehag aus An-
ſpach, den 17. Aug. A. 1686. ge-
bohren, eine recht gelehrte Dame,
maſſen ſie nicht nur in der Orato-
rie, Hiſtorie, Philoſophie,
Muͤn-
tzen, und Stylo Lapidari vortreff-
[Spaltenumbruch]

Moͤhren
lich verſiret, ſondern auch darbey
eine galante und ſinnreiche Poetin
iſt, wie ihre hin und wieder ausge-
fertigten Proben ſo wohl in gebun-
dener als ungebundener Rede ſatt-
ſam darthun.

Mohr, oder, Moor,

Iſt ein gewaͤſſerter Zeug von ge-
zwirnten und gedreheten runden
runden Faden, entweder gantz ſei-
den, oder halb Cameel-Haaren oder
halb leiuen, und ſeiden gewebet, deſ-
ſetz ſich das Frauenzimmer zu ihrer
Kleidung zu bedienen pfleget; iſt
entweder ſchlecht, geſtreifft oder mit
Blumen, mit Gold oder Silber
durchſchlagen.

Moͤhren,

Siſer, Carrote, iſt ein bekannt
Wurtzel-Gewaͤchs von gelber Far-
be und ſuͤſſen Geſchmack, ſo in ei-
ner Haushaltung ein gut Zuge-
muͤß abgiebt. Sie werden oͤfters an
andere Eſſen gekocht, oder gar aus
ſelben eine delicateſſe zubereitet,
welches zu ſehen an den auffgelauf-
fenen Moͤhren-Koch und andern
Gerichten mehr, wie denn der Koch
ſolche hier lehret 1) zubereiten;
2) Moͤhren zu fuͤllen mit Fleiſch-
Bruͤhe; 3) Dito noch anders.

Moͤhren und gelbe Ruͤben
zubereiten,

Die Moͤhren ſchabet und leget
ſie in kalt Waſſer, damit ſich das
Rohe ein wenig heraus ziehe, als
denn koͤnnet ihr ſie brauchen, wie
folget.

Moͤhren gefuͤllt mit Fleiſch-
Bruͤhe.

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[0660] Mneſ Mogen Moͤhren Mneſarchis, Eine Griechiſche Poetin aus Epheſus, Tatianus in ſeiner Ora- tione contra Græcos p. 168. meldet, das Euthycrates, der nach Plinii Bericht in der CXX. Olympiade floriret, ihre Statuam gemacht ha- be. Vid. Spangenberg. im Adel- ſpiegel p. 427. L. XIII. c. 7. Mode, Heiſſet eigentlich nach der Frau- enzimmer Redens-Art, eine neue oder frembde Erfindung weiblicher Kleidung und Tracht. Mode-Bilder, Seynd allerhand in Kupffer geſtochene, mit bunten Farben il- luminirte oder mit Stoff und Bro- card ausgelegte Dames nach aller- hand Moden galant eingekleidet, ſo das Frauenzimmer in ihre Stuben oder Cammern zu ſetzen, und ſelbi- ge damit auszuzieren pfleget. Modell-Tuch, Iſt ein aus Beutel-Tuch zuge- ſchnittenes Tuͤchlein, worinnen das Weibesvolck die Creutz-Nahd an Buchſtaben, Zahlen und aller- hand Figuren entworffen, und welches denen Jungfern in der Ne- he-Schule zur Vorſchrifft vorgele- get wird. Moero. ſiehe. Mæro. Mogen, Anna Euphroſina, gebohrne Pachelblin von Gehag aus An- ſpach, den 17. Aug. A. 1686. ge- bohren, eine recht gelehrte Dame, maſſen ſie nicht nur in der Orato- rie, Hiſtorie, Philoſophie, Muͤn- tzen, und Stylo Lapidari vortreff- lich verſiret, ſondern auch darbey eine galante und ſinnreiche Poetin iſt, wie ihre hin und wieder ausge- fertigten Proben ſo wohl in gebun- dener als ungebundener Rede ſatt- ſam darthun. Mohr, oder, Moor, Iſt ein gewaͤſſerter Zeug von ge- zwirnten und gedreheten runden runden Faden, entweder gantz ſei- den, oder halb Cameel-Haaren oder halb leiuen, und ſeiden gewebet, deſ- ſetz ſich das Frauenzimmer zu ihrer Kleidung zu bedienen pfleget; iſt entweder ſchlecht, geſtreifft oder mit Blumen, mit Gold oder Silber durchſchlagen. Moͤhren, Siſer, Carrote, iſt ein bekannt Wurtzel-Gewaͤchs von gelber Far- be und ſuͤſſen Geſchmack, ſo in ei- ner Haushaltung ein gut Zuge- muͤß abgiebt. Sie werden oͤfters an andere Eſſen gekocht, oder gar aus ſelben eine delicateſſe zubereitet, welches zu ſehen an den auffgelauf- fenen Moͤhren-Koch und andern Gerichten mehr, wie denn der Koch ſolche hier lehret 1) zubereiten; 2) Moͤhren zu fuͤllen mit Fleiſch- Bruͤhe; 3) Dito noch anders. Moͤhren und gelbe Ruͤben zubereiten, Die Moͤhren ſchabet und leget ſie in kalt Waſſer, damit ſich das Rohe ein wenig heraus ziehe, als denn koͤnnet ihr ſie brauchen, wie folget. Moͤhren gefuͤllt mit Fleiſch- Bruͤhe. Nehmet feine groſſe Moͤhren, ſchneidet von ſelbigen oben einen Deckel eines Meſſer-Ruͤckens dick ab,

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/660>, abgerufen am 23.11.2024.