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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Lesc Leuci
sen gemachte Spießlein, woran
die Lerchen im währenden Braten
gestecket werden.

Lescailje,

Kataryne, eine Holländische
Poetin, deren Tragoedien zu Am-
sterdam gedruckt worden. Diese
sind folgende 1) Herodes en Ma-
riamne 1685. 2) Genserik 1685.
3) Wenseslaus Koning van Poolen.
A. 1686. 4) Hercules en Dianira.
1688. 5) Nicomedes
aus dem
Corneille übersetzt. An. 1692. und
6) Ariadne. Anno 1693.

Lesen,

Heisset denjenigen Vorrath, so
man zur Zugemüsse oder an das
Fleisch kochen will, fleißig vorher
übersehen, von den faulen Körnern
absondern, und den darein gefalle-
nen Staub und Unflath heraus le-
sen, als Linsen, Erbissen, Reiß,
Grütze, Hirse, Graupen u. d. g.

Leuchter,

Ist eine von Zinn hol' gegossene
und schlanck in die Höhe getriebene
Zierrath, unten her mit einem brei-
ten Fusse und oben mit einer tieffen
Tille versehen, worein die Lichter
gesetzet werden.

Leuchten unter den Tisch,

Ist ein alter Weiber Aberglau-
be, da viele Weiber in denen Ge-
dancken stehen, es entstünde Zanck
im Hause, wenn man mit dem Lichte
Abends unter den Tisch leuchtete.

Leucippides,

Wurden die Töchter des Leu-
cippi, Phoebe
nehmlich und Elaira,
[Spaltenumbruch]

Leucot Levi
die der Castor und Pollux raubten,
genennet.

Leucothea,

Oder die weisse Göttin. Die-
ser Nahmen wurde des Athamantis
Weibe, der Ino, nachdem sie unter
dem Wasser zur Meer-Göttin ge-
worden, beygeleget. Siehe. Ino.

Leucothoe,

Eine Tochter des Babylonischen
Königs Orchami, welche der Va-
ter, nachdem er selbige von dem
Phoebo geschwängert fande, leben-
dig vergraben lassen; Phoebus
aber nachdem er sie nicht wieder le-
bendig machen konte, hat sie in ei-
nen Weyrauch-Baum verwandelt.

Levi,

Justina, Andreae Levi gelehrte
Tochter, eine welsche Poetin und des
berühmten Sipontinischen Bischofs
Nicolai Perotti Bluts-Verwand-
ten. Sie soll, wie Menagius in
seinen Lectionibus Italicis supra Pe-
trarchae Sonnettum VII.
behauptet,
eine Epistel in Versen an Franci-
scum Petrarcham
geschrieben, und
ihn darinnen consuliret haben, ob so
im Studio Philosophico fortfahren
oder bey ihrem Hauswesen verblei-
ben solle, der auch Petrarcha in ei-
nem artigen Sonnet wieder geant-
wortet. Philippe de Maldeghem
und Lelio Lelji will ihm nicht bey-
pflichten, sondern meynen, daß die-
ses Sonnet an Joh. Boccatium von
Petrarcha wär geschrieben worden.
Alessandro Tassoni aber hat sich in
seiner Consideration Sopra le Ri-
me del Petrarca pag.
27. darwieder
opponiret. Vid. Act. Erudit. Lips.
A. 1691. p.
537.

Libera,
Frauenzimmer-Lexicon. O o

[Spaltenumbruch]

Lesc Leuci
ſen gemachte Spießlein, woran
die Lerchen im waͤhrenden Braten
geſtecket werden.

Lescailje,

Kataryne, eine Hollaͤndiſche
Poetin, deren Tragœdien zu Am-
ſterdam gedruckt worden. Dieſe
ſind folgende 1) Herodes en Ma-
riamne 1685. 2) Genſerik 1685.
3) Wenſeslaus Koning van Poolen.
A. 1686. 4) Hercules en Dianira.
1688. 5) Nicomedes
aus dem
Corneille uͤberſetzt. An. 1692. und
6) Ariadne. Anno 1693.

Leſen,

Heiſſet denjenigen Vorrath, ſo
man zur Zugemuͤſſe oder an das
Fleiſch kochen will, fleißig vorher
uͤberſehen, von den faulen Koͤrnern
abſondern, und den darein gefalle-
nen Staub und Unflath heraus le-
ſen, als Linſen, Erbiſſen, Reiß,
Gruͤtze, Hirſe, Graupen u. d. g.

Leuchter,

Iſt eine von Zinn hol’ gegoſſene
und ſchlanck in die Hoͤhe getriebene
Zierrath, unten her mit einem brei-
ten Fuſſe und oben mit einer tieffen
Tille verſehen, worein die Lichter
geſetzet werden.

Leuchten unter den Tiſch,

Iſt ein alter Weiber Aberglau-
be, da viele Weiber in denen Ge-
dancken ſtehen, es entſtuͤnde Zanck
im Hauſe, wenn man mit dem Lichte
Abends unter den Tiſch leuchtete.

Leucippides,

Wurden die Toͤchter des Leu-
cippi, Phoebe
nehmlich und Elaira,
[Spaltenumbruch]

Leucot Levi
die der Caſtor und Pollux raubten,
genennet.

Leucothea,

Oder die weiſſe Goͤttin. Die-
ſer Nahmen wurde des Athamantis
Weibe, der Ino, nachdem ſie unter
dem Waſſer zur Meer-Goͤttin ge-
worden, beygeleget. Siehe. Ino.

Leucothoe,

Eine Tochter des Babyloniſchen
Koͤnigs Orchami, welche der Va-
ter, nachdem er ſelbige von dem
Phoebo geſchwaͤngert fande, leben-
dig vergraben laſſen; Phoebus
aber nachdem er ſie nicht wieder le-
bendig machen konte, hat ſie in ei-
nen Weyrauch-Baum verwandelt.

Levi,

Juſtina, Andreæ Levi gelehrte
Tochter, eine welſche Poetin und des
beruͤhmten Sipontiniſchen Biſchofs
Nicolai Perotti Bluts-Verwand-
ten. Sie ſoll, wie Menagius in
ſeinen Lectionibus Italicis ſupra Pe-
trarchæ Sonnettum VII.
behauptet,
eine Epiſtel in Verſen an Franci-
ſcum Petrarcham
geſchrieben, und
ihn darinnen conſuliret haben, ob ſo
im Studio Philoſophico fortfahren
oder bey ihrem Hausweſen verblei-
ben ſolle, der auch Petrarcha in ei-
nem artigen Sonnet wieder geant-
wortet. Philippe de Maldeghem
und Lelio Lelji will ihm nicht bey-
pflichten, ſondern meynen, daß die-
ſes Sonnet an Joh. Boccatium von
Petrarcha waͤr geſchrieben worden.
Aleſſandro Taſſoni aber hat ſich in
ſeiner Conſideration Sopra le Ri-
me del Petrarca pag.
27. darwieder
opponiret. Vid. Act. Erudit. Lipſ.
A. 1691. p.
537.

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Frauenzim̃er-Lexicon. O o
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[0599] Lesc Leuci Leucot Levi ſen gemachte Spießlein, woran die Lerchen im waͤhrenden Braten geſtecket werden. Lescailje, Kataryne, eine Hollaͤndiſche Poetin, deren Tragœdien zu Am- ſterdam gedruckt worden. Dieſe ſind folgende 1) Herodes en Ma- riamne 1685. 2) Genſerik 1685. 3) Wenſeslaus Koning van Poolen. A. 1686. 4) Hercules en Dianira. 1688. 5) Nicomedes aus dem Corneille uͤberſetzt. An. 1692. und 6) Ariadne. Anno 1693. Leſen, Heiſſet denjenigen Vorrath, ſo man zur Zugemuͤſſe oder an das Fleiſch kochen will, fleißig vorher uͤberſehen, von den faulen Koͤrnern abſondern, und den darein gefalle- nen Staub und Unflath heraus le- ſen, als Linſen, Erbiſſen, Reiß, Gruͤtze, Hirſe, Graupen u. d. g. Leuchter, Iſt eine von Zinn hol’ gegoſſene und ſchlanck in die Hoͤhe getriebene Zierrath, unten her mit einem brei- ten Fuſſe und oben mit einer tieffen Tille verſehen, worein die Lichter geſetzet werden. Leuchten unter den Tiſch, Iſt ein alter Weiber Aberglau- be, da viele Weiber in denen Ge- dancken ſtehen, es entſtuͤnde Zanck im Hauſe, wenn man mit dem Lichte Abends unter den Tiſch leuchtete. Leucippides, Wurden die Toͤchter des Leu- cippi, Phoebe nehmlich und Elaira, die der Caſtor und Pollux raubten, genennet. Leucothea, Oder die weiſſe Goͤttin. Die- ſer Nahmen wurde des Athamantis Weibe, der Ino, nachdem ſie unter dem Waſſer zur Meer-Goͤttin ge- worden, beygeleget. Siehe. Ino. Leucothoe, Eine Tochter des Babyloniſchen Koͤnigs Orchami, welche der Va- ter, nachdem er ſelbige von dem Phoebo geſchwaͤngert fande, leben- dig vergraben laſſen; Phoebus aber nachdem er ſie nicht wieder le- bendig machen konte, hat ſie in ei- nen Weyrauch-Baum verwandelt. Levi, Juſtina, Andreæ Levi gelehrte Tochter, eine welſche Poetin und des beruͤhmten Sipontiniſchen Biſchofs Nicolai Perotti Bluts-Verwand- ten. Sie ſoll, wie Menagius in ſeinen Lectionibus Italicis ſupra Pe- trarchæ Sonnettum VII. behauptet, eine Epiſtel in Verſen an Franci- ſcum Petrarcham geſchrieben, und ihn darinnen conſuliret haben, ob ſo im Studio Philoſophico fortfahren oder bey ihrem Hausweſen verblei- ben ſolle, der auch Petrarcha in ei- nem artigen Sonnet wieder geant- wortet. Philippe de Maldeghem und Lelio Lelji will ihm nicht bey- pflichten, ſondern meynen, daß die- ſes Sonnet an Joh. Boccatium von Petrarcha waͤr geſchrieben worden. Aleſſandro Taſſoni aber hat ſich in ſeiner Conſideration Sopra le Ri- me del Petrarca pag. 27. darwieder opponiret. Vid. Act. Erudit. Lipſ. A. 1691. p. 537. Libera, Frauenzim̃er-Lexicon. O o

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/599>, abgerufen am 22.11.2024.